Back Nine

Lydia Ko: Eine magische 27 für die Hall of Fame und „ab jetzt nur noch Spaß“

12. Aug. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Lydia Ko erhält von LPGA Commissioner Mollie Marcoux Samaan 27 Rosen für die 27 Punkte, die für den Einzug in die Hall of Fame nötig sind. (Fotos: LPGA Twitter und Getty)

Lydia Ko erhält von LPGA Commissioner Mollie Marcoux Samaan 27 Rosen für die 27 Punkte, die für den Einzug in die Hall of Fame nötig sind. (Fotos: LPGA Twitter und Getty)

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Lydia Ko dürfte seit vergangenen Samstag eine neue Glückszahl haben: Im Alter von 27 Jahren machte die Neuseeländerin ihren olympischen Medaillensatz komplett und machte mit dem Gold von Paris die notwendigen 27 Punkte für den Einzug in die Hall of Fame der LPGA voll. Klar, dass Commissioner Molly Marcoux Samaan angesichts dieser Leistung auch mit 27 weißen Rosen gratulierte. Denn der Weg in die Ruhmeshalle führt nicht über Berufungen oder Wahlen, sondern nur über Leistung. Für jeden Sieg auf der LPGA Tour wird ein Punkt vergeben, ebenso für Auszeichnungen wie Player of the Year oder Vare Trophy. Ein Major wiederum zählt doppelt, und seit 2022 gibt’s auch bei Olympia einen Punkt zu gewinnen.

 

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Mit dem Triumph ist „Lyds“, die als Fünfjährige mit Golf begonnen hat und 2013 ins Profilager wechselte, am Ziel all ihrer sportlichen Träume: Sie war die jüngste Weltranglistenerste der Golfgeschichte, hat 20 Turniere auf der LPGA Tour und zwei Majors gewonnen, sich beim Olympia-Comeback des Golfsports in Rio de Janeiro 2016 mit Silber dekoriert, fünf Jahre später in Tokio Bronze folgen lassen, auf dem Albatros-Kurs von Le Golf National schließlich ihre Karriere gekrönt. Eine schöne Koinzidenz ist, dass die olympische Golfgeschichte auch in Frankreich begonnen hat, bei den ersten Pariser Spielen vor 124 Jahren. Und nun? Droht jetzt die viel beschworene Erfolgsdepression – jene Ziellosigkeit, weil alles geschafft ist, dem man sich jahrelang verschrieben hat?

 

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Nicht für Lydia Ko, die seit Ende Dezember 2022 verheiratet ist. „Paris waren die letzten Olympischen Spiele, an denen ich teilgenommen habe“, schrieb die in Seoul geborene und ab dem vierten Lebensjahr in Auckland aufgewachsene Tochter koreanischer Eltern auf Instagram. „Meine Olympia-Karriere hätte nicht märchenhafter enden können, da ich jetzt diese Goldmedaille mit nach Hause bringe.“ Sie habe alles erreicht, „ab jetzt geht es nur noch um Spaß!“.

Impressionen vom zweiten Teil der olympischen Golffestspiele

Dokumentation: Die Olympischen Spiele von Paris waren das Beste, was dem Golfsport passieren konnte – das wurde schon mehrfach herausgestrichen. Aller guten Dinge sind drei: Nach dem Zika-verseuchten Comeback in Rio 2016 und dem Corona-bedingten Trauerspiel von Tokio 2021 ist das Spiel nun endgültig in der olympischen Familie angekommen. Proetten und Pros fühlen sich als Mitglieder der globalen Athletengemeinschaft, die breite Öffentlichkeit erlebte vor Ort und am Fernseher die Faszination des großartigen Spiels mit dem kleinen Ball, der Albatros-Kurs im Le Golf National war ein grandioser Parcours und dafür die perfekte Bühne. Und weil Bilder sowieso mehr sprechen als tausend Worte nachfolgend noch ein paar Impressionen rund um die Festspiele im Zeichen der fünf Ringe:

 

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Scottie Scheffler: Auf der Couch um acht Millionen reicher

Füllhorn: Olympiasieger Scottie Scheffler hat das letzte Wochenende vor dem Beginn der FedEx-Cup-Play-offs mit Ehefrau Meredith, Baby Bennett und auf dem Sofa verbracht; das Golfspielen hat er den Damen bei Olympia in Paris und den Kollegen bei der Wyndham Championship überlassen. Dennoch ist der Weltranglistenerste über Nacht und ohne einen Schläger in der Hand zu haben, um weitere acht Millionen Dollar reicher geworden – das hat was von Sterntaler. Die „Bucks“ sind freilich nicht vom Himmel gefallen: Scheffler kriegt sie als „Comcast Business Tour Top 10“-Gewinner, weil er die mit der Wyndham Championship zu Ende gehende Wertung für die Top-Performer der regulären Saison uneinholbar anführt. Insgesamt werden 40 Millionen Dollar verteilt. Mit dem Zusatzgewinn bringt es Scheffler heuer bereits auf 36,148 Millionen Dollar an Prämien und Preisgeldern – und es kommen ja noch eine paar richtig „fette“ Dotierungen.

 

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McDowell: Verbotene Substanz im Nasenspray

Fehlgriff: Graeme McDowell ist wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Richtlinien der LIV Golf League für ein Event gesperrt worden und muss zudem 125.000 Dollar Strafe zahlen. Der 45-jährige Nordire hatte sich vor der LIV-Veranstaltung in Nashville/Tennessee in einer Drogerie ein frei verkäufliches schleimlösendes Mittel der Marke „Vick“ für seine verstopfte Nase besorgt, das die verbotene Substanz L-Methamphetamin enthält, und war im Rahmen einer routinemäßigen Kontrolle aufgefallen. „Als Profigolfer weiß ich, wie wichtig es ist, alle Medikamente zu überprüfen und eine Ausnahmegenehmigung für die therapeutische Verwendung zu beantragen“, schrieb McDowell zu dem Vorfall im Kurznachrichtendienst „X“, der gleichermaßen die Disqualifikation von Spieler und gesamtem Smash-GC-Team für Nashville zur Konsequenz hat. „Leider habe ich nicht daran gedacht, dies zu tun, da es sich um ein frei verkäufliches Medikament handelt, und ich bedauere dieses Versehen zutiefst. Ich akzeptiere die von der LIV verhängten Sanktionen voll und ganz.“

Hätte es der US-Open-Champion von Pebble Beach 2010 nur dabei belassen. Doch „G-Mac“ nutzte sein Outing in gewohnter LIV-Manier für einen Seitenhieb gegen das Golf-Establishment: „Die Anti-Doping-Politik von LIV ist auf Gründlichkeit und Transparenz ausgelegt. Im Gegensatz zu einigen anderen Touren setzt die LIV diese Regeln rigoros durch … Sie sind für die Aufrechterhaltung der Integrität des Sports unerlässlich.“ Das hat echt was vom großen LIV-Freund und Lügenbold Donald Trump, der so perfide versteht, aus eigenen Versäumnissen und Verfehlungen noch Vorwürfe an politische und gesellschaftliche Widersacher zu drechseln. 

 

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Tour-Rookie: Drei Holes-in-one in einer Saison

Ass-Rekord: Er ist Rookie auf der PGA Tour und hat sich dennoch bereits in die Geschichtsbücher des Golfsports eingetragen. Die Rede ist von Joe Highsmith, der in der zweiten Runde der Wyndham Championship ebenso wie Lucas Glover auf der Par-3-Zwölf des Sedgefield Country Club in North Carolina aus 173 Metern ein Hole-in-one erzielt hat. Während es allerdings bei Glover „bloß“ als sechstes der Karriere zählt, war es für den 24-jährigen Highsmith bereits das dritte in der laufenden Saison. Und das bei lediglich sieben überstanden Cuts in 21 Starts. Eine derartige Serie hat es nicht gegeben, seit die Tour 1983 mit der Buchführung solcher Bestmarken begonnen hat. Die ersten beiden Asse schoss der Pro aus dem US-Bundesstaat Washington am zweiten Tag der Rocket Mortgage Classic auf Loch fünf des Detroit Golf Club und in Runde zwei von The American Express auf der 13 des PGA West Stadium Course in La Quinta/Kalifornien.

 

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Chi Chi Rodríguez: Abschied von einem Paradiesvogel

Spaßvogel von ernstem Naturell: Die New York Times nennt ihn „den Champion des Säbelrasselns““ und schreibt über Chi Chi Rodríguez, er habe acht PGA-Tour-Turniere und zwei Senior-Majors gewonnen, „aber es war sein Charisma auf den Grüns, das ihn zu einem der beliebtesten Vertreter des Spiels gemacht hat“. Jack Nicklaus sagt über den Autodidakten, der als Caddie begann und ein Mitglied der Rockefeller-Familie so lange beschwatzte, bis dieses ihm mit 10.000 Dollar den ersten Start auf der PGA Tour finanzierte: „Chi Chi hat mich mal als Legende in meiner ureigenen Zeit bezeichnet. Für mich ist er allerdings eine Allzeit-Legende.“ Rodríguez war ein Possenreißer während der Runde.

 

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Er hatte eine spitze Zunge, liebte exzentrisch-farbenfrohe Auftritte und vollführte nach erfolgreichen Putts gern eine Art Schwerttanz mit dem Schläger, den er mal so erklärt hat:

 

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Ebenso legendäre sind seine Sprüche, beispielsweise dieser: „Bei meinem Masters-Debüt 1961 war ich so nervös, dass ich vor dem ersten Abschlag eine ganze Flasche Rum geleert habe – anschließend habe ich die glückseligste 83 meines Lebens gespielt.“ Aber es gab auch eine andere Seite. Nach einer Begegnung mit Mutter Teresa war der kinderlose Profi derart inspiriert, dass er eine Stiftung gründete, die sich um Opfer von Kindesmisshandlung und -missbrauch kümmert. Am Donnerstag vergangener Woche ist Juan Antonio „Chi Chi“ Rodríguez im Alter von 88 Jahren in Clearwater/Florida einem Herzversagen erlegen.

 

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Tony Finau: Einst Investition, nun von Geldgebern gejagt

Unangenehme Situation: Tony Finau hat für den Start in seine Golfkarriere offenbar Hilfe von Geldgebern gefunden, die in den hoffnungsvollen Golfer investiert und in den ersten mageren Jahren die Kosten des Profidaseins übernommen haben. Finau war 2007 im Alter von 17 Jahren ins Lager der Berufsspieler gewechselt. So weit, so klasse, die Sache scheint allerdings einen Haken zu haben. Folgt man Finaus Kritikern, so wurde das Geld noch nicht zurückgezahlt, obwohl der mittlerweile 34-Jährige seither auf und neben dem Golfplatz über 50 Millionen Dollar verdient hat. Unlängst wurde Finau von seiner Vergangenheit eingeholt: An der Einfahrt seines Heimatclubs Oakridge Country Club in Farmington/Utah wartete ein Dutzend Demonstranten mit Transparenten und Schildern auf ihn und seine Familie: „Niemand kennt den wahren Tony“ stand da beispielsweise zu lesen. Oder: „Tony, zahl deine Schulden“. Nach Angaben eines lokalen Gläubigers schulden ihm die Finaus – Tony, dessen Bruder Gipper und Vater Kelepi „Gary“ Finau – über 100.000 Dollar für Darlehen, Mietkosten, Autoleihgebühren und Reisekosten nach China. Eine andere Forderung über 600.000 Dollar plus 20 Prozent Provision an den seither eingenommen Preisgeldern wird im September verhandelt. Alles in allem, so schätzen Beobachter, könnten die Verfahren Finau rund 20 Millionen Dollar kosten.

Football-Jungstar zu sparsam für Privatjet

Am falschen Ende gespart: Trevor Lawrence hat im Juni seinen Vertrag als Quarterback der Jacksonville Jaguars um fünf Jahre verlängert – für 275 Millionen Dollar. Und als der junge American-Football-Star die Chance bekam, am VIP-Turnier American Century Championship am Lake Tahoe teilzunehmen, hätte er sich mit Jaguars-Coach Doug Pederson und dessen Familie einen Privatjet zu mieten, da wollte der 24-Jährige bodenständig bleiben und buchte für sich und seine überdies schwangere Frau einen regulären Linienflug. Das Ergebnis wird niemanden überraschen: Trevor und Marissa Lawrence kamen zwar in Nevadas Hauptstadt Reno an, beider Golfbags und Gepäck allerdings nicht. Sein Trainer hatte es kommen sehen, wie Pederson in einer renommierten US-Talkshow erzählte. „Ich habe ihn mir vorgenommen und gesagt: Du hast eine schwangere Frau und fliegst in der Holzklasse quer durchs ganze Land, verlierst zu allem Überfluss auch noch deine Sachen – komm, Trevor, geht’s noch?“ Nun, die werdende Mutter und das Baby haben alles überstanden, Gepäck und Golfschläger kam irgendwann auch an, und in der letzten Runde des Turniers war Lawrence mit einer 78 um zwei Schläge besser als Pederson – Ende gut, alles gut.

 

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Olympische Disziplinen auf der Golfrunde

Zum Schluss: Die Spiele (zur Feier) der XXXIII. Olympiade sind beendet, in Paris wird einmal aufgeräumt, durchgefeudelt und umgebaut, dann stehen ab 28. August die Paralympics auf dem Programm, die genauso viel Aufmerksamkeit verdienen wie die vergangenen zwei Wochen. Zwischendurch zeigt uns Joshua Kelley von „Holein1gtrickshots“, wie einfach sich manch olympische Disziplin und Sportart in eine Golfrunde einbauen lässt:

 

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