Die gebürtige Düsseldorferin Sandra Gal wird diese Saison nicht mehr auf Turnieren zu sehen sein. Grund dafür ist eine Lymeborreliose-Erkrankung, die es ihr nicht erlaubt ihre volle Leistungsfähigkeit abzurufen. Bereits seit der US Womens Open 2018 fühlt sich die 34-jährige nicht im Vollbesitz der Kräfte und zog jetzt den Schlussstrich. Bis auf weiteres zieht die deutsche Nummer zwei ihre Starts in dieser Saison zurück und wird erst in der kommenden, neuen Saison in alter Frische wieder im Wettkampfmodus aufteen. Derzeit erholt sich Gal von der Erkrankung im Urlaub.
Sandra Gal:"Ich hatte das Gefühl, nicht ich selbst zu sein!"
Gegenüber LPGA.com gibt die zweifache europäische Solheim-Cup-Teilnehmerin Sandra Gal offen preis, wie sie sich in der schweren Zeit auf der LPGA Tour gefühlt hat. "Ich wollte vor einem Turnier üben, habe bestimmte Vorstellungen davon was ich auf dem Golfplatz machen wollte, aber ich war nicht in der Lage dazu." Die Nummer 128 der Welt weiter: "Ich hatte das Gefühl, nicht ich selbst zu sein!"
Rückblickend spiegelte sich die Erkrankung auch in ihrer Leistung wieder. Gal verpasste von neun Starts ganze sechs Cuts und konnte somit lediglich bei drei Teilnahmen das Wochenende erreichen. Gals letzter Sieg liegt bereits einige Jahre zurück. 2011 gewann sie die Kia-Classic auf der PGA-Tour.
Sandra Gal in guter Gesellschaft im Profilager
Doch Sandra Gal ist nicht die einzige, die an der Lymeborreliose erkrankt ist. Der Amerikaner Jimmy Walker, achtfacher PGA-Tour-Sieger, erkrankte ebenso wie seine Frau Erin bereits 2017 an der Krankheit, die über Zecken übertragen wird. Damals plagte er über ein dunstiges Gefühl im Kopf, dass sich anfühlen würde wie eine Grippe. Doch Walker kam nach seiner Borreliose eindrucksvoll zurück und landete, ein Jahr nach seiner Diagnose, viermal in den Top 10 auf der PGA Tour.
Kaum zu glauben, wie Lyme-Borreliose in aller Welt verharmlost und kleingerechnet wird. In Deutschland behauptet das Robert Koch-Institut (RKI), es gäbe nur 100.00 bis 200.000 Erkrankungen jährlich. Eine aktuelle Erhebung für 2018 ergab, dass 13.348 Erkrankungen auf dem Wege der länderspezifischen Meldepflicht ans RKI gemeldet wurden, aber nahezu 400.000 Erkrankungen von Ärzten abgerechnet wurden. Quelle: Kassenärztliche Vereinigungen (KV) von neun Ländern. Sieben KVen verweigern diese Zahlen, sie sorgen für die Dunkelziffer. Warum wohl?