Nachdem der erste Turniertag der ANA Inspiration vom Winde verweht worden war, musste am Freitag die zweite Runde wegen Dunkelheit abgebrochen werden, weil zunächst die Auftaktrunde hatte beendet werden müssen. Trotz der Unterbrechungen verspricht das erste Damen-Major des Jahres allerdings ein spannendes Wochenende.
Immerhin liegt Norwegerin Suzann Pettersen mit sieben Schlägen unter Par knapp im Führung und in Schlagdistanz im Nacken sitzen ihr ganze sechs Spielerinnen: Die ehemalige Weltranglistenerste Inbee Park, die drei Amerikanerinnen Michelle Wie, Cristie Kerr und Nelly Korda, die ihrer älteren Schwester Jessica gleich in ihrem ersten Major einige Schläge voraus ist, sowie die Französin Karin Icher und die Australierin Minjee Lee. Verloren hat den Anschluss zur Spitze im Laufe der zweiten Runde allerdings Caroline Masson, während Sandra Gal schon jetzt mit dem Gedanken an das Wochenende abschließen kann.
Caroline Masson fällt zurück
Vom windigen Auftakt und der bald folgenden Unterbrechung hatte Caroline Masson sich mitnichten beeindrucken lassen und ihre erste Runde mit einer 67 auf der Scorekarte zuende gebracht. Als geteilte Erste war sie in die zweite Runde gestartet - und dort lief nach den ersten sechs Löchern nichts mehr zusammen.
Hatte sie an 2 und 6 noch jeweils ein Birdie notiert, fielen danach für die Gladbeckerin nur noch Schlagverluste. Auf ein Bogey an der 7 folgte ein weiteres an der 8, auf eines an der 12 gleich ein Doppelbogey an der 13. Ein weiterer Schlagverlust zwei Löcher weiter besiegelte schließlich die 76er Runde, die sie ganze 35 Plätze kostete. Mit einem Schlag unter Par liegt sie derzeit auf dem geteilten 36. Platz und muss sich zwar voraussichtlich keine Sorgen um den Cut machen, in den kommenden beiden Runden aber mächtig Gas geben, um ihre guten Ergebnisse aus den vergangenen Wochen zu übertrumpfen.
Sandra Gal sieht kein Land mehr
Für Sandra Gal hingegen dürfte der Cut schon vor Ende der zweiten Runde kein Thema mehr sein. Nach aktuellem Stand müsste die Düsseldorferin auf ihren letzten zwölf Löchern ganze acht Schläge gutmachen, um sich in den Moving Day zu retten. Mit einer 77 hatte gleich zu Turnierbeginn für die 31-Jährige alles eine wenig vielversprechende Wendung genommen. Das Bogey und das Doppelbogey, die sie gleich auf ihren ersten sechs Löchern der zweiten Runde kurz vor Abbruch notierte, verschlimmerten ihre Lage nur, sodass es für die Deutsche mit Wahlheimat in den Vereinigten Staaten am folgenden Tag im Grunde nur noch um Schadensbegrenzung geht.
Nelly Korda bei erstem Major oben auf
Da staunt die große Schwester nicht schlecht: Nelly Korda, ihres Zeichens 18-jähriger LPGA-Tour-Rookie und jüngere Schwester der viermaligen LPGA-Tour-Siegerin Jessica Korda, nimmt es bei ihrem ersten Major-Auftritt als Profi gleich mit der Spitze auf. Nach zwei grundsoliden 69er Runden liegt sie mit sechs Schlägen unter Par auf dem geteilten zweiten Platz und ist damit ihrer erfahrenen Schwester Jessica immerhin drei Schläge und 15 Plätze voraus. Bei ihrem ersten Turnier diese Saison auf den Bahamas war sie bereits geteilte Fünfte geworden - nun nimmt sie offenbar gleich ihren ersten Major-Titel ins Visier.
.@NellyKorda sits one shot off the current lead at the @ANAinspiration after her 2nd round! Watch highlights from her day: pic.twitter.com/6Qo0aykLDU
— LPGA (@LPGA) 1. April 2017
Von Missgunst ist bei Jessica Korda allerdings keine Spur, sie freut sich mit Nelly: "Ich sage, mann, eines Tages will ich so gut sein wie sie," sagte sie nach dem Turniertag, "Es ist so großartig. Ich weiß von all der harten Arbeit, die sie auch da reingesteckt hat und ich bin so stolz zu sehen, dass es sich auszahlt." Mit Ariya und Moriya Jutanugarn zeigt übrigens noch ein weiteres Schwestern-Duo Siegambitionen: Auf T8 und T11 sind die beiden nur einen Schlag voneinander entfernt.