Die ANA Inspiration erzählt nicht nur die Geschichte von So Yeon Ryus Sieg - sie wird auch als das Major in Erinnerung behalten werden, das Lexi Thompson dank verspäteter Strafschläge verlor. Auch Caroline Massons Abschlussrunde verlief anders als geplant.
Regel-Eklat kostet Lexi Thompson den Sieg
Nach dem Ende der vierten Runde bei der ANA Inspiration: So Yeon Ryu und Lexi Thompson liegen gleichauf, es kommt zum Playoff - so weit, so normal. Weniger üblich allerdings ist die Art, wie es zur Schlaggleichheit der beiden Proetten kam. Als Thompson in den Finaltag startete, hatte sie noch mit zwei Schlägen Vorsprung zu der Norwegerin Suzann Pettersen die Führung inne. Diese behielt sie auch in der finalen Runde - bis sie am zwölften Loch ein Fehler vom Vortag einholte.
Einem Fernsehzuschauer war aufgefallen, dass Thompson am 17. Loch ihrer dritten Runde ihren Ball an einer anderen Stelle niedergelegt hatte, als sie ihn zuvor markiert hatte und er meldete sich am nächsten Turniertag via E-Mail bei der LPGA und teilte ihnen den Regelverstoß mit. Auf dem Fernsehbild ist deutlich zu sehen, dass der Ballmarker zuvor hinter dem Ball verschwindet, nach dem Zurücklegen aber zur Gänze im Bild ist:
Lexi Thompson was assessed a 4-shot penalty for an incorrect marking of a ball and signing an incorrect card yesterday at #ANAInspiration pic.twitter.com/6pNJ5haql9
— Golf Channel (@GolfChannel) April 3, 2017
Die Folge waren zwei Strafschläge für das Spielen des Balles vom falschen Ort aus - und infolgedessen nochmal zwei für das Unterzeichnen einer falschen Scorekarte nach der dritten Runde. Über diese Strafe, die sie ihre Führung von 16 Schlägen unter Par kostete und sie stattdessen mit zwölf Schlägen unter Par zwei Schläge hinter die Spitze verfrachtete, wurde Thompson nach dem 12. Loch ihrer Finalrunde unterrichtet. Die nachträgliche Korrektur bezeichnete die 22-Jährige, die das Turnier 2014 für sich entschied, als "lächerlich" und kämpfte beim Aufteen an der 13 gegen die Tränen.
Trotzdem schaffte sie es noch, auf ihren letzten sechs Löchern zur Spitze aufzuholen und So Yeon Ryu ins Playoff zu zwingen - das sie dann allerdings verlor. Bei Instagram versicherte sie nach Ende des Turniers, was sie getan habe, sei "zu 100 Prozent unabsichtlich" geschehen und bedankte sich bei ihren Fans, die ihr "geholfen haben, mich durch diese letzten Löcher zu kämpfen":
Caroline Masson mit unglücklicher Schlussrunde
Lexi Thompson ist allerdings nicht die einzige, die unglücklich über den Ausgang des Turniers gewesen sein dürfte: Auch der Finaltag von Caroline Masson verlief lange nicht so versöhnlich wie erhofft. Hatte die Gladbeckerin nach der ersten Runde noch in geteilter Führung gelegen, war sie bereits im Laufe der zweiten durch ihre 76 ins Mittelfeld gerutscht, wo sie sich auch am Moving Day gehalten hatte.
Statt des erhofften Endspurts hielte die entscheidende Runde für die deutsche Nummer eins in erster Linie Schlagverluste bereit und das nicht zu knapp: Obwohl sie ihre Front- und ihre Back Nine jeweils mit einem Birdie beendete, sorgten zwischenzeitlich drei Bogeys und ein Doppelbogey für ihre zweite 76er Runde des Turniers. Mit zwei Schlägen über Par beendete sie das erste Major des Jahres auf dem geteilten 56. Platz. Sandra Gal war am Cut gescheitert.