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Golfreisen

Linkskurse, die unter dem Radar segeln: Großes Golf für klein(er)es Geld

22. Mrz. 2025 von Michael F. Basche in Newcastle, Nordirland

(Foto: David J Whyte/ Linksland.com)

Meisterwerk der Natur: Cruden Bay an der Nordsee-Küste von Aberdeenshire, angelegt von Old Tom Morris und Greenkeeper Archie Simpson, eröffnet 1899. (Foto: David J Whyte/ Linksland.com)

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Neulich in Nordirland: Vor dem Clubhaus eines ziemlich bekannten Weltklasse-Linkskurses hält ein Shuttlebus und spuckt eine grölende Gang amerikanischer Greenfee-Golfer aus. Dosen mit Gerstenkaltschale werden herumgereicht und kommende Großtaten beschworen – es wird mehr Schaum produziert als aus den Bierbüchsen quillt. „Hangover“ im Quadrat. Andererseits freilich bedeutet das gut 7.100 Euro an Greenfee-Einnahmen. Ohne Caddies, Rundenverpflegung und fester wie flüssiger Nahrung am 19. Loch.

Wenn der Platz einen großen, prestigeträchtigen Namen hat …

Die Situation ist symptomatisch und lässt sich allerorten im schottischen Mutterland des Spiels oder auf der grünen Insel Irland beobachten – Alkohol und Angeberei mal unbenommen –, wenn der Platz einen großen, prestigeträchtigen Namen hat. Seit dem Ende der Corona-Pandemie kommen die Golfer aus Übersee, aus den USA und aus Asien, in Scharen, fluten die Links – und treiben die Preise in die Höhe. Greenfees ab 350 britischen Pfund (415 Euro) sind die Regel und werden klaglos gezahlt; es gibt allenfalls mal Schlagzeilen, wenn Turnberry vormittags 1.000 britische Pfund aufruft, um den ikonischen Platz mit dem Ailsa Rock in Sichtweite ein bisschen für Resortgäste freizuhalten.


Ein paar Beispiele für Hochsaison-Greenfees in Großbritannien und Irland: Royal County Down 425 britische Pfund (504 Euro), Royal Portrush 385 brit. Pfund (457 Euro), Royal St. George’s 350 brit. Pfund (415 Euro), Royal Birkdale 400 brit. Pfund (475 Euro), Sunningdale 395 brit. Pfund (469 Euro), Kingsbarns 448 brit. Pfund (532 Euro), Ballybunion 400 brit. Pfund (475 Euro), Old Head of Kinsale 475 Euro, The European 400 Euro. Und so weiter. Da sind der Old Course mit 340 Pfund (403 Euro) oder Royal Dornoch mit 320 Pfund (380 Euro) fast Schnäppchen.


Klassiker wie das Refugium Portmarnock (405 Euro) vor Dublin oder der Küstenknüller North Berwick mit dem berühmten Redan Hole (285 brit. Pfund/338 Euro) klappen schon im April die Bücher für die Tee Times zu: ausgebucht. Klar, Einzelstartzeiten, Early Birds und Sundowner gibt’s immer noch mal, doch das sind eher die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Wohl dem, der sich ein bisschen auskennt und sich „off the beaten track“ zu bewegen weiß, wie man so schön sagt.

Rund 250 Linkskurse an den Küsten von Britannien

England, Wales, Schottland, Nordirland – also Großbritannien – und Irland haben rund 250 Linkskurse, es sind Sehnsuchtsorte für Traditionalisten. Und selbst wenn das einigen von der hiesigen Greenfee-Kannibalismus verwöhnten „Sportsfreunden“ mit Geiz-ist-geil-Mentalität immer noch nicht billig genug sein dürfte: Für klein(er)es Geld gibt es eine Menge Preziosen im Schatten der bekannten und begehrten Perlen. Rund um das Home of Golf St. Andrews beispielsweise Panmure (190 brit. Pfund/225 Euro) und Montrose (200 brit. Pfund/237 Euro), zudem Local Links wie Leven (125 brit. Pfund/148 Euro) und Lundin (150 brit. Pfund/178 Euro). Dazu die Crail Golfing Society mit Old Tom Morris’ Balcomie Links (160 brit. Pfund/190 Euro) und dem Craighead-Kurs aus der Feder von Gil Hanse (125 brit. Pfund/ 148 Euro), das großartige Elie mit dem Periskop des U-Boots HMS Excalibur auf dem Starterhäuschen (170 brit. Pfund/201 Euro).

 

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Schottlands Westküste mit Kintyre und Island Hopping

An der Westküste wiederum locken die Open-Wiege Prestwick (350 brit. Pfund/415 Euro) und Royal Troon (365 brit. Pfund/433 Euro) und lassen sich ihren Nimbus gut bezahlen. Direkt nebenan liegt Prestwick St. Nicholas (100 brit. Pfund/118 Euro), die Barassie Links des Kilmarnock Golf Club (140 brit. Pfund/166 Euro) sind nicht weit entfernt, West Kilbride (105 brit. Pfund/124 Euro) macht viel Spaß für wenig Greenfee.

Und dann ist da noch die Halbinsel Kintyre, deren drei Linkskurse Machrihanish (140 brit. Pfund/166 Euro), Machrihanish Dunes (100 brit. Pfund/118 Euro) und das echt schräge Dunaverty (60 brit. Pfund/71 Euro) jedem Golfpuristen die Geschmacksfäden ziehen. Wem das nicht reicht, der macht halt noch ein bisschen Island Hopping: rüber nach Islay auf die Links von The Machrie (185 brit. Pfund/219 Euro) und nach Arran, das auf 430 Quadratkilometern sieben Plätze hat.

Highlandkurse im Kielwasser von Dornoch und Castle Stuart

Oder die Highlands, wo tolle Kurse wie Brora (95 brit. Pfund/112 Euro), Golspie (110 brit. Pfund/130 Euro), Fortrose & Rosemarkie (115 brit. Pfund/136 Euro) im Kielwasser der Flaggschiffe Royal Dornoch und Castle Stuart (330 brit. Pfund/391 Euro) segeln. Die Region hat sich übrigens zu einem Verbund mit dem Namen Golf Highland zusammengeschlossen, die entsprechende Webseite zeigt das Angebot von mehr als 30 Golfplätzen. Apropos Überblick: Scotland Where Golf Began hat ganz Golf-Schottland unter ein digitales Dach gepackt und will die Mannigfaltigkeit der rund 550 Parcours unter der Saltire Flag vermitteln.

 

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Der Wild Atlantic Way und die nordirischen Kracher

Wer reist, hat am liebsten eine Golfregion mit vielfältigem Angebot. Daran mangelt es auch auf der Emerald Isle Irland nicht. Mal abgesehen vom Ballungsraum Dublin: Wie wär’s mit einem Trip an den Wild Atlantic Way im Westen. Landschaftlich ist das ein Kracher, und die Golfplätze rund um Sligo (350 Euro) oder Ballybunion stehen der Szenerie in Nichts nach: Carne (195 Euro), Enniscrone (235 Euro), Strandhill (175 Euro).

Und dann ist da schließlich Nordirland mit dem ewigen Wettstreit zwischen Royal Portrush (385 brit. Pfund/457 Euro) und Royal County Down um das Prädikat der Nummer eins. Letzterer wird zwar immer zuerst geführt, aber im Grunde ist das reine Geschmackssache. Und Ardglass (200 brit. Pfund/237 Euro) beispielsweise ist über weite Strecken kein Deut weniger aufregend.

Optischer Streifzug beginnt in Aberdeen

Es ließe sich ewig weiter schwärmen und auflisten, und dennoch gibt es keine Gewähr auf Vollständigkeit. Aberdeen beispielsweise wurde noch gar nicht erwähnt. Dafür beginnt mit den Plätzen auf den Links vor der Silver City unser nachfolgender optischer Streifzug zum Thema „Großes Golf für klein(er)es Geld“. Die angegebenen Greenfees beziehen sich auf die Hochsaison. Weitere Infos zum Thema finden sich bei Experten wie North & West Coast Links Golf Ireland oder Lyons Links.

FOTOSTRECKE:

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