Beim Saisonfinale der Ladies European Tour (LET) im spanischen Benahavis lief es im rein schwedischen Duell um die Gesamtwertung auf einen spannenden Zweikampf zwischen Linn Grant und Maja Stark hinaus, den Erstere dank einer fulminanten Schlussrunde für sich entschied. Und auch der Sieg der Andalucia Open de Espana ging an eine Schwedin. Nach einem hochspannenden Playoff setzt sich Caroline Hedwall gegen die Schweizerin Morgane Metraux durch. Aus deutscher Sicht überzeugte Olivia Cowan mit einer erstklassigen Platzierung unter den besten Zehn.
Olivia Cowan mit Top-Ergebnis auf der LET
Die 26-Jährige, die in dieser Saison ihren ersten Einzelsieg auf der Ladies European Tour feierte, zeigte zum Abschluss der Saison trotz Bogeystart in die Finalrunde eine starke Leistung. Den Fehlstart schüttelte Cowan ab, ging nach zwei Birdies in Serie mit eins-unter in den Turn und notierte im letzten Drittel der Runde noch einmal Birdie um Birdie.
Vier Schlaggewinne auf den letzten sechs Löchern katapultierten die Saarländerin in die Top 10 (Rang T10). Nach ihrem Sieg in Indien und Rang T4 beim Heimspiel in Deutschland bedeutet das ihre drittbeste Saisonplatzierung.
Zweibeste Deutsche wird Esther Henseleit, die eine noch bessere Schlussrunde im Alferini Golf ablieferte als ihre Landsfrau Cowan. Damit feiert Henseleit, die in dieser Saison hauptsächlich auf der LPGA Tour unterwegs war, einen versöhnlichen Abschluss, nachdem die ersten drei Runden nicht nach Plan verliefen. Mit einer überragenden 66er Runde (-7) stellte die Hamburgerin ihren Gesamtscore auf zwei-unter-Par und kletterte damit noch auf T33. Auf ihrer Finalrunde kassierte Henseleit nur ein Bogey, spielte aber vor allem auf der zweiten Kurshälfte überragend und erzielte dort vier Birdies und ein Eagle.
Sophie Witt stand als dritte Deutsche beim Saisonfinale der LET am Abschlag, aber gerade am Wochenende lief es nicht wie gewünscht. Am Finaltag benötigte die 20-Jährige noch einmal 80 Schläge auf dem Par-73-Kurs und beendet das Turnier auf dem 71. Platz.
Die Österreicherin Christine Wolf kommt mit 68 Schlägen ins Clubhaus und belegt Rang T35, ihre Landsfrau Sarah Schober läuft auf T53 ein.
Hedwall macht schwedischen Doppelsieg perfekt
Den Sieg machten am Ende die Schweizerin Morgane Metraux und Caroline Hedwall aus Schweden unter sich aus. Schlaggleich gingen die Kontrahentinnen über die letzten sechs Löcher und erzielten jeweils die gleichen Ergebnisse. Durch zwei Birdies an den Löchern 16 und 17 setzten sie sich von der Konkurrenz ab und gingen schließlich ins Playoff um den Sieg der Andalucia Open de Espana.
Nach drei erfolglosen Durchgängen an der Par-3-18 (jeweils beide Spielerinnen Par) ging es an die Par-5-17, die schließlich die Entscheidung zugunsten von Hedwall bringen sollte. Die 33-Jährige feierte damit ihren ersten Saisonsieg und den siebten Sieg ihrer Karriere, den ersten seit vier Jahren (September 2018).
🎵 𝑺𝑾𝑬𝑬𝑻 𝑪𝑨𝑹𝑶𝑳𝑰𝑵𝑬 🎵
Caroline Hedwall is the @Openfemenino champion, let the celebrations begin 🏆🙌#RaiseOurGame | #OpenDeEspaña pic.twitter.com/XHWYu7opvK
— Ladies European Tour (@LETgolf) November 27, 2022
Morgane Metraux verpasste hingegen ihren zweiten Sieg auf der Tour. Ihre ältere Schwester Kim Metraux beendet das Turnier auf dem geteilten 17. Rang.
Linn Grant gewinnt Gesamtwertung
Zuvor war schon das Duell um den Saisongesamtsieg entschieden. Vor der Finalrunde lagen Linn Grant und Maja Stark aus Schweden nur zwei Schläge und wenige Punkte in Race to Costa del Sol auseinander. Grant aber feuerte zum Abschluss der Saison noch einmal aus allen Rohren, spielte die geteilt beste Runde des Tages (65/-8) und beendet das Turnier auf Rang 3.
Durch ein starkes Eagle an der vorletzten Bahn setzte die 23-Jährige die Spitze noch einmal unter Druck, konnte im Kampf um den Tagessieg allerdings nicht mehr eingreifen.
𝑬𝑨𝑮𝑳𝑬 𝑻𝑰𝑴𝑬 💥
Linn Grant, doing Linn Grant things 🙌#RaiseOurGame | #OpenDeEspaña pic.twitter.com/jpZCfk4si5
— Ladies European Tour (@LETgolf) November 27, 2022
Maja Stark hingegen machte am Finaltag den ein oder anderen Fehler zu viel, um ihre Landsfrau noch abzufangen. Dennoch zeugt der geteilte siebte Rang von der starken Saison der 22-Jährigen, die wie Grant die erste volle Saison auf der LET absolviert hat.
Linn Grant ist nun die fünfte Proette die sowohl den Preis als Rookie des Jahres als auch die Gesamtwertung gewinnt. Das war vor ihr unter anderen Esther Henseleit gelungen. Die Top 3 des Saison (Grant, Stark und Johanna Gustavsson (alle drei aus Schweden)) erhalten ein Bonuspreisgeld, die Top 10 darf an der Final Stage der LPGA Q-Series teilnehmen. Hedwall schiebt sich durch den Sieg noch auf den achten Rang in der Saisonwertung.