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Golf-Equipment

Leica Pinmaster II: Weitenmessung Made in Germany

27. Nov. 2015 von Lars Kretzschmar in Köln, Deutschland

Leica versucht mit dem Pinmaster II den Markt der Golf-Entfernungsmesser aufzumischen.

Leica versucht mit dem Pinmaster II den Markt der Golf-Entfernungsmesser aufzumischen. (Foto: Leica)

Beim Markennamen "Leica" denken die Meisten mit Sicherheit zu allererst an eins, nämlich eine lange Tradition bekannter und qualitativ hochwertiger Fotokameras. Nicht ohne Grund warb das Unternehmen aus Wetzlar - dessen Name eine Wortschöpfung aus dem Namen des Firmengründers Ernst Leitz sowie dem Wort Camera darstellt - früh damit, "die Kleinkamera für alle Zwecke" zu sein. Das Leica aber auch im Bereich der Sportoptik sehr aktiv ist, damit sind vermutlich eher Insider vertraut.

Mit dem Leica Pinmaster II startet das deutsche Unternehmen nun den Versuch, im Markt der Golf-Entfernungsmesser die Konkurrenz aufzumischen. Golf Post hat das Gerät (UVP 550 Euro) getestet und ist in vielen Belangen überzeugt.

Peilung mit siebenfach vergrößerter Zieloptik

Der Leica Pinmaster II wird mit Tasche und kompakter Anleitung geliefert.

Der Leica Pinmaster II wird mit Tasche und kompakter Anleitung geliefert. (Foto: Golf Post)

Beim ersten Öffnen der Lieferung fällt direkt auf, dass das Produkt sicher verpackt und gegen Erschütterungen abgepolstert ist. Auch wenn der Leica Pinmaster II an sich hochwertig verarbeitet ist und robuste Behandlung aushalten sollte, so ist der erste Eindruck doch vielversprechend, eben Qualität "Made in Germany". Im Lieferumfang enthalten ist dann der Entfernungsmesser inklusive einer Batterie für direkte Inbetriebnahme, eine Trageschnur, die passende Hülle in Form einer vor Wind und Wetter, Regen und Staub schützenden Corduratasche sowie natürlich eine Garantiekarte.

Der Blick in die überraschend kurz und kompakt gehaltene Anleitung verrät zu allererst, was der Hersteller verspricht.

Der Leica Pinmaster ist mit einer speziell für den Golfsport entwickelten Erstziel-Logik und einem Scanbetrieb ausgestattet. Dadurch wird die Entfernungsmessung zur Fahne erheblich erleichtert. Der Leica Pinmaster ist mit einer hervorragenden, 7fach vergrößernden Zieloptik ausgestattet, die auch unter schwierigen Bedingungen eine sichere Peilung ermöglicht, und er ist einfach und funktional zu bedienen.

Leica Pinmaster: Dioptrien-Ausgleich für Brillenträger

Die versprochene einfache Bedienung erklärt und bestätigt sich bei genauerer Inspektion des Entfernungsmessers sehr schnell. Der Leica Pinmaster verfügt über genau zwei Knöpfe, mit denen er sich steuern lässt. Da neben der reinen Entfernungsmessung keine weiteren Zusatzfunktionen integriert sind, ist der Leica Pinmaster bei den meisten Turnieren zugelassen. Zudem ermöglicht eine flexible Augenmuschel am Okular stets scharfe Sicht auf das anvisierte Ziel, mit oder ohne Brille spielt dabei dank Dioptrien-Ausgleichs von bis zu + 3,5 Dioptrien keine Rolle.

Der Leica Pinmaster II verfügt über eine siebenfache Vergrößerung.

Der Leica Pinmaster II verfügt über eine siebenfache Vergrößerung. (Foto: Golf Post)

Die langjährige Erfahrung des Unternehmens aus Fotographie und Entfernungsmessung spiegelt sich in einem für den Golfer nutzerfreundlich gestalteten Bild beim Blick durch das Okular wieder. Dank der siebenfachen Vergrößerung sind Ziele auch in weiterer Entfernung leicht auszumachen und bei richtiger Einstellung auf die persönliche Sehkraft auch stets scharf wahrzunehmen. Nach Aktivierung des Lasers für einen Messvorgang erscheinen zudem mittig der Zielsucher und später die Entfernungsangabe per LED-Anzeige im unteren Drittel des Sichtfeldes, ohne dass die Umgebung an Schärfe verliert.

Genaue Messwerte zwischen 10 und 750 Meter

Der Leica Pinmaster II ist darüberhinaus mit einer Erstziel-Logik und einem Scanbetrieb ausgestattet. Dies ist auch nötig, gibt es nämlich leider keinen Stabilisator, der bei weit entfernten und vor allen Dingen kleinen Zielen die Anpeilung unterstützt. Per Erstziel-Logik zeigt das Messgerät bei Schwankungen zwischen verschieden weit entfernt befindlichen Objekten stets den Wert des nächsten Ziels an - häufig ist das dann die Fahne vor einem deutlich weiter zurückliegenden Hintergrund. Im Scanbetrieb wird die Haupttaste einfach konstant gedrückt gehalten, wodurch das Gerät permanent Messungen durchführt und in kurzen Abständen die jeweils angepeilten Entfernungen anzeigt.

Die einzige "Spielerei", die der Leica Pinmaster II bereit hält, ist die Option, zwischen Metern und Yards in der Wertigkeit der angezeigten Daten wechseln zu können. Auch diese Einstellung ist mit nur wenigen Tastendrücken schnell und einfach vorgenommen, so dass Entfernungen zwischen 10 und 750 Metern bestimmt werden können. Der Hersteller verspricht grundsätzlich sehr genaue Messungen, welche sich bei den Tests bestätigten. Natürlich sind Messreichweite und -genauigkeit von diversen Faktoren wie Farbe, Struktur und Größe des Objekts ebenso abhängig wie von unterschiedlichen Witterungsbedingungen. Bei ausreichend Licht und guter Sicht soll die Abweichung bis 375 m bei + 1 m, bis 750 m bei + 2m und darüber bei circa + 0,5% liegen.

Kompakte Qualität mit einfacher Handhabung

Hochwertig verarbeitet, kompakt und leicht - der Leica Pinmaster II.

Hochwertig verarbeitet, kompakt und leicht - der Leica Pinmaster II. (Foto: Golf Post)

Sollte der Leica Pinmaster II trotz sorgsamer Behandlung einmal von Regenwasser oder Staub verschmutzt sein, so ermöglicht die hochwertige Verarbeitung sowohl bei Gehäuse als auch Objektiv und Okular eine einfache und gründliche Reinigung, zu der im Grunde schon ein leicht angefeuchtetes Tuch ausreicht.

Wer auf der Suche nach einem kompakten, handlichen und gleichzeitig genauen Entfernungsmesser ist, der sich auf das Wesentliche beschränkt und nicht durch komplexe und überflüssige Extras verwirrt, der ist beim Leica Pinmaster II durchaus an der richtigen Stelle. Verbessern ließe sich sicher noch die Handhabung bei Einzelmessungen bezüglich der Genauigkeit im Anvisieren kleiner und weit entfernter Ziele - geringstes Wackeln mit der Hand erschwert hier ohne Scanbetrieb die Werteerfassung enorm. Zudem wird Leica seine Erfahrungen mit ihrem im hohen Preissegment angesiedelten Produkt sammeln müssen. Keine Frage, "Made in Germany" ist ein Qualitätsmerkmal, das seinen Preis hat, insbesondere bei einer solch hochwertigen Verarbeitung wie in diesem Fall. Stellt man dem jedoch die sehr überschaubaren Funktionen gegenüber, wird wohl jeder Golfer selber entscheiden müssen, ob der Leica Pinmaster II Einzug in das persönliche Golf-Equipment hält.

Die technischen Daten im Überblick

Vergrößerung 7x
Objektivdurchmesser 24 mm
Sehfeld (auf 1.000m) / Objektiver Sehwinkel 115m / 6,5°
Dioptrienausgleich + 3,5 dpt.
Brillenträgertauglich ja
Funktionstemperatur -10 bis 55° C
Lagertemperatur -15 bis 75° C
Wasserdichtigkeit für 30 min: druckwasserdicht bis 1m Wassertiefe
Gehäuse-/Chassismaterial Kohlefaser-verstärkter Kunststoff, softlackiert / Aluminium-Druckguss
maximale Reichweite ca. 750m
Mindestentfernung ca. 10m
Messgenauigkeit ca. + 1m bis 375m / ca. + 2m bis 750m / ca. + 0,5% über 750m
Anzeige LED mit 4 Ziffern
Maßeinheit Meter oder Yard
Batterie 3V / Lithium-Batterie Typ CR2
Batterielebensdauer ca. 2.000 Messungen bei 20° C
Laser unsichtbar, augensicher nach EN und FDA Klasse 1
maximale Messdauer ca. 0,9 s
Abmessungen (B x H x T) ca. 75 x 34 x 113 mm
Gewicht (mit Batterie) ca. 220g
Preis UVP 550 Euro - im Handel zwischen 450 und 550 Euro
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