In anderthalb Jahren hat Maja Stark sechs Siege auf der Ladies European Tour gesammelt. Zum ersten Mal stand sie 2021 bei der Creekhouse Ladies Open ganz an der Spitze. Ein Jahr später folgte der erste Sieg auf der LPGA Tour. Innerhalb von kürzester Zeit ist sie aus der Welt des Damengolfs nicht mehr wegzudenken und musste beim Race to Costa del Sol nur hinter ihrer Landsfrau Linn Grant zurückstecken.
Maja Stark: Sechsmalige Ladies-European-Tour-Siegerin
Beim Lalla Meryem Cup 2023 in Marokko war es anders herum. Mit vier Schlägen Vorsprung gewann Stark vor Grant und krönte sich zum sechsten Mal zur LET-Siegerin. Aditi Ashok, die in der Vorwoche in Kenia auftrumpfte, wird Dritte.
"Ich war während der gesamten Runde sehr nervös", sagte Maja Stark. "Ich werde ein bisschen passiv, wenn die Leute aufholen, also war das nicht die beste Sache der Welt."
"Das Birdie auf der 14 war wichtig, denn ich konnte sehen, dass Linn einige Birdies machte. Ich versuche, nicht auf die Anzeigetafel zu schauen, aber ich konnte sehen, wie sie ihre Putts versenkte, und ich dachte: 'Mist, ich muss wirklich weitermachen! Dieser Putt hat mir dann ein bisschen mehr Schwung gegeben." Zuvor hatte sie ihr zweites Bogey des Tages kassiert. "Ich habe einfach weitergemacht, war immer aggressiv, und ich glaube, das hat am Ende den Ausschlag gegeben."
Maja Stark in control in Morocco 🇲🇦#RaiseOurGame | #LallaMeryemCup pic.twitter.com/T7KN9ccjCF
— Ladies European Tour (@LETgolf) February 11, 2023
Durchwachsene Runden aber gute Platzierungen für die deutschen Spielerinnen
Doch auch die deutschen Spielerinnen konnten alles geben. Elf starteten am Donnerstag ins Turnier, zehn von ihnen beendeten den Finaltag, viele mit Topplatzierungen in den Top 20. Aline Krauter verpasste am Freitag als einzige des elf Damen starken deutschen Feldes den Cut nach einem Bogey am letzten Loch und einem Gesamtergebnis von neun Schlägen über Par.
Am besten schnitt dabei Olivia Cowan ab. Mit zwei Runden unter Par darf sie sich zu den Top 7 des Turniers zählen, obwohl sie nach eigener Aussage ein "paar dumme Fehler" gemacht hat. Ihre Finalrunde begann sehr gut, fand ihren Höhepunkt in einem Eagle an Loch 7, danach gab sie aber noch drei Schläge ab. Das Turnier war für Cowan, wie auch für einige andere Spielerinnen, das erste Turnier des Jahres, da müssen viele nach der längeren Winterpause erstmal wieder ihren Rhythmus finden.
So ging es zum Beispiel auch Esther Henseleit, die sich gemeinsam mit Newcomerin Chiara Noja den elften Platz teilt. "Insgesamt bin ich nicht zufrieden", sagte die zweifache LET-Siegerin nach dem Turnier, "aber es ist immer noch der Anfang der Saison und ich merke, dass es in die richtige Richtung geht." Sie habe diese Woche einiges liegen lassen. Von den drei Runden blieb sie nur in einer unter Par, dem Finale. Auch Chiara Noja beschrieb ihre Turnierwoche als "sehr up-and-downy". "Die Hälfte meines Scores habe ich auf vier Löchern gespielt, das hat auf jeden Fall weh getan." Besonders bitter traf es sie in der zweiten Runde, als sie drei Doppelbogeys auf der Back Nine spielte.
Einen Schlag hinter Henseleit und Noja liegen Leo Harm und Polly Mack bei Even Par auf dem geteilten 13. Rang. Nach schweren Startrunden von 76 und 75 Schlägen machte LEO harm mit einer 68er Runden, eines der besten Tagesergebnisse, im Finale ordentlich Boden gut. Und auch Polly Mack erholte sich von ihrer 75, die sie in der zweiten Runde gespielt hatte und ging am Finaltag zum ersten Mal unter Par. Zwar ist sie zufrieden damit, auf diesem herausfordernden Platz unter Par gespielt zu haben, ihre Ziele habe sie sich für die Saison aber auf jeden Fall höher gesteckt.
Sophie Witt (T31), Patricia Isabell Schmidt (T49), Sophie Hausmann (T54), Laura Fünfstück (T59) und Alexandra Försterling (T62) haben es ebenfalls in den Finaltag geschafft.
Der Lalla Meryem Cup und die Trophy Hassan II
Eine große Besonderheit des Lalla Meryem Cups 2023 war, dass während die Damen sich auf der blauen Schleife des Royal Golf Dar Es Salam abmühten, die Senioren der Champions Tour auf der roten Schleife, direkt auf der anderen Straßenseite unterwegs waren. Diese Kombination trifft man nicht häufig an und war besonders für die Damen eine große Gelegenheit. "Da sind ein paar richtige Legenden dabei", erklärte Chiara Noja. "Wenn man mit Bernhard Langer und Collin Montgomery in der Players Lounge sitzt denkt man sich schon: 'Was such ich hier'."
Schade nur, dass die Spielerinnen sich auf ihr eigenes Turnier konzentrieren mussten und die Zeit fehlte, die Herren auch spielen zu sehen.