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Ladies European Tour

Ladies European Tour kündigt hochdotierte Turniere in Saudi-Arabien an

29. Sep. 2020 von Tim Dettmar in Köln, Deutschland

Die LET gab zwei neue Events in Saudi-Arabien bekannt. (Foto: Ladies European Tour)

Die LET gab zwei neue Events in Saudi-Arabien bekannt. (Foto: Ladies European Tour)

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Die Ladies European Tour hat zwei neue Turniere angekündigt, die noch in diesem Jahr in Saudi-Arabien stattfinden sollen und mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Dollar dotiert sind. Es sind die ersten professionellen Frauengolfturniere, die jemals in Saudi-Arabien ausgetragen werden.

Das Aramco Saudi Ladies International mit einem Preisgeld von einer Million Dollar findet vom 12. bis 15. November 2020 und das mit 500.000 Dollar dotierte Saudi Ladies Team International vom 17. bis 19. November 2020 statt. Beide Veranstaltungen finden im Royal Greens Golf Club an der Küste des Roten Meeres in der Nähe von Jeddah statt. Im Teamwettbewerb werden sich Profispielerinnen mit Amateurinnen messen.

Ladies European Tour: Damengolf-Premiere im Wüstenstaat

Das ursprüngliche 72-Loch-Event sollte im März dieses Jahres stattfinden, wurde aber aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben. "Wir freuen uns sehr, Teil der Geschichte zu sein und das allererste professionelle Damen-Golf-Event nach Saudi-Arabien zu bringen", sagte Alexandra Armas, CEO der Ladies European Tour, in einer Pressemitteilung. "Wir sind dankbar für ihr Engagement, in einem für den Golfsport schwierigen Jahr nicht nur ein, sondern zwei Turniere auszurichten".

Das Aramco Saudi Ladies International wird nach der Scottish Open und den AIG Women's British Open die dritthöchstdotierte Veranstaltung im LET-Kalender sein.

Kritische Stimmen und erste Absage

Saudi-Arabien ist nach wie vor ein Land, das mit Gleichberechtigung und der Beachtung der Menschenrechte so viel zu tun hat, wie Bryson DeChambeau mit kurzen Drives - gar nichts. Auch wenn einige der strengen Gesetze des Landes kürzlich reformiert wurden. Einem Reuters-Bericht von Ende letzten Jahres zufolge benötigen Restaurants keine getrennten Eingänge mehr für Frauen und Familien, sondern nur noch einen für Männer. Im Jahr 2018 hob die saudische Regierung ein Verbot für Frauen auf, einen Führerschein zu beantragen und Auto zu fahren. Nichtsdestotrotz bleibt die Lage mindestens kritisch.

Aus diesem Grund gab es bereits im Januar, zwei Monate vor dem eigentlich geplanten Zeitpunkt des Events, die erste Absage einer Spielerin. Die Engländerin Meghan MacLaren, eine zweifache Gewinnerin auf der LET, sagte der Zeitung "The Telegraph" im Januar, dass sie in Saudi-Arabien nicht an den Start gehen würde, weil sie befürchte, dass das Land seine Menschenrechtsbilanz "sportlich aufpolieren" wolle.

"Für mich geht es hier um mehr als nur Golf"

"Ich habe mich entschieden, nicht zu spielen, basierend auf dem, wozu der Sport meiner Meinung nach in Saudi-Arabien genutzt wird", sagte MacLaren gegenüber "The Telegraph". "Es ist eine persönliche Entscheidung und nichts, was ich jemand anderem aufzwingen würde. Aber auf der Grundlage der Untersuchungen von Organisationen wie Amnesty International könnte ich mich nicht wohl dabei fühlen, Teil dieses Prozesses zu sein."

So führt sie weiter aus: "Wir nehmen viele der Möglichkeiten und Freiheiten, die uns zur Verfügung stehen, als selbstverständlich hin, aber ich versuche, meine Entscheidungen auf der Grundlage dessen zu treffen, wer ich als Person bin, nicht nur als Golfspielerin. Für uns ist es natürlich ein riesiges Turnier, aber für mich geht es hier um mehr als nur um Golf. Ich wünschte, der Sport als Ganzes würde durch eine tiefere Linse schauen und nicht nur auf das achten, wovon er profitiert".

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