Vier der sechs Deutschen brachten ihre ersten Runden der KLM Open bereits am Vormittag ins Clubhaus, mit mehr oder minder großem Erfolg. Am Nachmittag folgten Martin Kaymer und Bernd Ritthammer mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Die Spitze der deutschen Equipe bilden vorerst Maximilian Kieffer und Martin Kaymer auf T25, den schwächsten Start legte Sven Strüver hin. Ganz vorne ging es währenddessen weit unter Par.
Paul Lawrie eröffnete die KLM Open mit einem Paukenschlag: Der Schotte spielte beim einzigen European-Tour-Turnier auf niederländischem Boden eine lupenreine 61 (-9) mit sieben Birdies und einem Eagle. Lawrie hätte sogar die Chance gehabt, die magische 59 zu spielen, dafür reichte es aber am Ende nicht. Und trotz dieser Glanzleistung konnte Wade Ormsby aus Australien als einer der Letzten auf der Runde nachziehen - ebenfalls fehlerfrei - mit neun Birdies. Hinter den beiden wartet ein ganzes Rudel hungriger Pros, darunter vier Engländer und Lokalmatador Joost Luiten, auf ihre Chance.
Paul Lawrie Thursdays! His last five opening rounds = 68, 67, 66, 65, 61! pic.twitter.com/I2IfhpbuWC
— The European Tour (@EuropeanTour) 10. September 2015
Die KLM Open ist eines der ältesten Turniere der European Tour und hat schon so manches Highlight hervor gebracht. Im Kennemer Golf and Country Club, in dem das Turnier in diesem Jahr wieder stattfindet, ereignete sich beispielsweise 1989 der legendäre Fight zwischen Jose Maria Olazabal, Roger Chapman und Ronan Rafferty, den der Spanier am neunten Extraloch für sich entschied. Für die sechs deutschen Starter geht es in diesem Jahr bei unseren niederländischen Nachbarn auf den Platz, und auch Martin Kaymer freute sich im Vorfeld des Turniers: "Es ist doch klar, dass, wenn du Zuhause oder in der Nähe deines Zuhauses spielen kannst, es viel angenehmer ist. Ich freue mich auf das Turnier."
Martin Kaymer startet gut in die KLM Open
Für Martin Kaymer beginnt mit der KLM Open der Saison-Endspurt auf der European Tour, nachdem er die FedExCup-Finals in den USA verpasst hatte. Beim ersten Start in den Niederlanden seit 2012 zeigte der zweifache Major-Champion eine gute Leistung. Im Golf-Post-Interview erzählte er vor dem Turnier noch, dass er ein paar gute Trainingstage hinter sich hat, und konnte es gleich auf dem Platz umsetzen. Mit zwei Bogeys und fünf Birdies belegt der 30-Jährige nach dem Auftaktdurchgang bei -3 den geteilten 25. Rang.
Entsprechend zufrieden gab er sich nach der Runde: "Insgesamt war das eine ordentliche Runde. Am Nachmittag wurde es leider etwas windiger. Dennoch hatte ich viele Chancen mit den Wedges, die ich versuchen muss näher an die Fahnen zu bekommen. Ein solider Auftakt – hierauf kann ich aufbauen." Bernd Ritthammer, wie Kaymer am windigeren Nachmittag unterwegs, machte im Verlauf seiner Runde zu viele Fehler. Drei Bogeys und ein Doppelbogey brachten dem 28-Jährigen ein Ergebnis von zwei über Par. Damit liegt er vorerst auf dem geteilten 121. Platz.
Kieffer rettet, Fritsch vermasselt die Runde
Für Maximilian Kieffer ging es vom zehnten Abschlag aus auf die Runde, und der 25-Jährige legte eine Sahne-Back-Nine hin: Mit vier unter Par nach den ersten neun Löchern lag Kieffer im unmittelbaren Verfolgerfeld, doch als es auf die ersten Neun des Kurses ging, musste er einstecken. Doppelbogey auf der Eins, Bogey auf der Vier, während oben im Leaderboard fleißig gescored wurde. Er konnte sich zwei der verlorenen Schläge zurückholen und liegt, wie Kaymer, bei -3 auf T25.
Florian Fritsch war über weite Strecken im vorderen Mittelfeld zu finden, spielte lange Zeit solides Golf und war zwischenzeitlich sogar bester Deutscher in der Top Ten - und dann kamen die Löcher sieben und neun. Fritsch war auf der Zehn gestartet und lag drei Löcher vor Rundenende bei -2, bevor ihn Doppelbogeys auf den besagten Löchern auf den geteilten 121. Platz zurück warfen - ganz bittere Pille für den Münchner.
Lampert solide, Strüver mit zwei Fehlern zu viel
Als erster Deutscher kam Moritz Lampert mit einem Score ins Clubhaus. Lampert blickt bisher auf eine mäßige Saison zurück: Bei 23 Turnieren stehen nur acht Wochenendteilnahmen zu Buche, im Race-to-Dubai rangiert der 23-Jährige auf Rang 148. Da wird seine 69 (-1) am ersten Tag der KLM Open gerne mitnehmen und schauen, dass es am Freitag weiter hoch und damit sicher in die beiden Finaltage geht. Bei -1 liegt Lampert aktuell auf T61.
Sven Strüver, der in den 1990er-Jahren drei Siege auf der European Tour feierte, brachte die erste Runde in Zandvoort mit 74 (+4) Schlägen zu Ende. Der 48-Jährige profitiert in Deutschlands Nachbarländern immer mal wieder davon, Sponsoreneinladungen zu erhalten, denn seit 2008 hat er keine volle Spielberechtigung mehr auf der European Tour. Zwei Doppelbogeys vermiesten ihm seine ansonsten solide Runde - er liegt aktuell auf Rang T142.