Die dritte Runde der Alstom Open de France im Golf National Golfclub in Paris (Austragungsort des Ryder Cup im Jahr 2018) bot viel Abwechslung an der Spitze des Leaderboards. Nachdem Marcel Siem nach zwei hervorragenden 68er Runden die Führung übernommen hatte, konnte er diese am dritten Tag noch bis zum 4. Loch halten. Danach wechselten sich der Südafrikaner George Coetzee, der Franzose Raphael Jaquelin, der Engländer David Howell und der Däne Anders Hansen an der Spitze ab. Letztendlich konnten sich Howell und Hansen am dritten Tag durchsetzten und gehen als gemeinsame Führende in die Schlussrunde am Sonntag. Beide liegen bei sechs unter Par und führen damit vor Coetzee (-5), Siem und Jaquelin (beide -4).
Keine guten Drives am Samstag
Im Gegensatz zu den ersten beiden Tagen fand Marcel Siem am Samstag einfach zu selten die Fairways. Nachdem er an den ersten beiden Tagen fast alle Fairways mit seinen Abschlägen getroffen hatte, sind am Samstag nur 64% der Abschläge dort angekommen, wo sie landen sollten: auf dem Fairway. Das führte dann auch dazu, dass er deutlich weniger Grüns getroffen hat als noch in der Runde zuvor. Bis zur 16. Spielbahn konnte er die Schwächen aber ausgleichen und das Tagesergebnis von Even Par halten. Erst an den Löchern 16 und 17 verlor er ein wenig den Faden und spielte zwei Bogeys, die ihn die Führung gekostet haben. Trotz der verlorenen Schläge ist weiterhin alles möglich am Sonntag.
Bekannte Namen weiter vorne dabei
Auch viele der bekannten Golfer, die diese Woche in Paris angetreten sind, finden sich noch in der erweiterten Spitzengruppe. Henrik Stenson (-3) liegt nach einer 69er Runde auf dem 6. Rang. Graeme McDowell, Retief Goosen und Justin Rose (alle -1) liegen auf dem 13. Rang. Sogar der Ryder-Cup-Captain ist noch gut im Rennen. Nach einer 73 am Donnerstag und zwei aufeinanderfolgenden 70er Runden liegt José-Maria Olazábal mit Even Par auf dem 22. Rang.
Bitterer Samstag für Martin Kaymer
Enttäuschend lief der Samstag hingegen für die deutsche Nr. 1, Martin Kaymer. Nachdem er gerade so den Cut geschafft hatte, musste er am Samstag in ungewohnter Weise im allerersten Flight des Tages spielen. Dies hat ihm scheinbar nicht sehr gelegen, denn auf seiner Scorekarte musste er am Samstag neben drei Birdies, ein Triplebogey, zwei Doppelbogeys und drei Bogeys notieren. Ob er am frühen Morgen noch nicht ausgeschlafen war oder mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, bleibt offen. Sicher ist nur, dass Kaymer (+10) sich mit dieser "Leistung" (77 Schläge, 7 über Par) momentan auf dem vorletzten Rang wieder findet. Auf dem letzten Rang liegt übrigens der BMW International Open Champion Danny Willett (+11) - vor zwei Wochen noch in brillianter Form im Gut Lärchenhof. Er spielte heute eine 80er Runde.
Es kann nur nach oben gehen am Sonntag
Für die Schlussrunde kann es damit nur besser werden. Und das gilt für beide Deutsche, für Siem und Kaymer. Für Marcel Siem dürfte ein weiterer Anreiz darin bestehen, dass eine Top-5 Platzierung für die Open-Qualifikation ausreichen sollte (Martin Kaymer ist bereits durch seine Weltranglistenposition qualifiziert). Insofern sollte Siem auch darauf achten, nicht zu viel zu riskieren, erst einmal solide Pars zu spielen und dann auf den letzten Löchern noch einmal anzugreifen.