Da wurde der Kapitän doch mal sehr konkret: Wer beim Ryder Cup im kommenden Jahr auf dem öffentlichen schwarzen Kurs im Bethpage State Park vor den Toren von New York die Regeln eines halbwegs gesitteten Fanverhaltens übertritt, wird der Anlage verwiesen. Kurz: Wer pöbelt, fliegt raus. So hat es Bradley im Rahmen der „One Year to Go“-Pressekonferenz vergangene Woche im Big Apple gegenüber diversen Medien bekräftigt. Die Sorge vor verbalen Übergriffigkeiten der dafür besonders berüchtigten Golffans aus dem Großraum New York schwingt in jedem Ausblick auf die 45. Ausgabe des Kontinentalwettbewerbs mit. „Wir haben alle Ryder Cups erlebt oder gesehen, wo die Grenzen eindeutig überschritten worden sind“, sagt auch Europas Teamchef Luke Donald. Bradley wiederum will nicht ausschließen, dass die Leidenschaft auch zum eigenen Nachteil überschwappen könnte: „Die New Yorker Fans werden erwarten, dass wir gewinnen, und sie werden ihre Heimmannschaft wissen lassen, wenn sie verärgert sind.“
„Ich habe volles Vertrauen in die New Yorker Fans, dass sie ihr Team stolz und lautstark anfeuern. Ich möchte aber nicht, dass sie die Grenze überschreiten und irgendetwas tun, was den Spielverlauf beeinflussen könnte. Es wird auf jeden Fall eine schwierige Atmosphäre sein – für beide Teams.
Keegan Bradley, US-Ryder-Cup-Kapitän
So oder so hat sich die PGA Tour of America für alle Fälle gewappnet. „Bei jeder Spielergruppe wird Sicherheitspersonal unter den Zuschauern sein, die darauf achten, dass die Regeln eines fairen Miteinanders eingehalten werden. Die Fans sollen lebhaft sein und ihr jeweiliges Team unterstützen, aber die PGA Tour und ich wollen eine faire Bühne für beide Seiten. Wer sich unangemessen verhält, für den ist das Turnier beendet.“
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Donald und Garcia im Gespräch über Ryder-Cup-Comeback
Comeback? Die PGA Tour of America hat bekanntlich erklärt, dass fortan Spieler aus der LIV Golf League wieder ins Ryder-Cup-Team berufen werden können, wovon US-Skipper Keegan Bradley auch Gebrauch machen will. Auf europäischer Seite ist das etwas schwieriger, Jon Rahm und Tyrrell Hatton beispielsweise müssen erst die sportlichen Voraussetzungen erfüllen und vier Standardturniere auf der DP World Tour bestreiten, bevor sie überhaupt für eine Wildcard von Teamchef Luke Donald für Bethpage Black 2025 infrage kommen. Während das kongeniale Duo von Rom dem bereits sehr nahe gekommen ist, deutet sich auch das Comeback eines weiteren LIV’lers an: Donald hat sehr konkrete Gespräche mit Sergio Garcia geführt, der die abgelaufene Saison des Konkurrenzcircuits als Dritter der Einzelwertung beendet und sich damit durchaus als spielerische Verstärkung fürs blau-goldene Team empfohlen hat. Um kommendes Jahr auf Long Island dabei zu sein, müsste der Spanier allerdings wieder Mitglied der DP World Tour werden; der heute 44-jährige Garcia war 2023 im Kielwasser seines Wechsels ausgetreten, um den Sanktionen zu entgehen. „Sergio erwägt, die Mitgliedschaft wieder zu beantragen“, erklärte Donald auf Fragen nach dem europäischen Rekordhalter in Sachen Ryder-Cup-Punkte. „Wie alle anderen müsste er die entsprechenden Regeln und Standards erfüllen, dann wäre er grundsätzlichen teilnahmeberechtigt.“
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Bryson DeChambeau: 258 Meter mit dem Putter
Hingucker: Von den Events der LIV Golf League war auch in der abgelaufenen Saison nicht viel zu sehen, dem Konkurrenzcircuit mangelt es nach wie vor an einem weitreichenden TV-Partner. Umso besser, dass sich der clevere Bryson DeChambeau zwecks besserer Sichtbarkeit und Vermarktung seit geraumer Zeit als YouTuber versucht und mit seinen Clips beachtliche Reichweiten und Followerzahlen erreicht. Jüngster Streich des zweifachen US Open-Champions ist ein Beweis, dass der 31-Jährige nach wie vor ein veritabler Longhitter ist – sogar mit dem Putter. Aber sehen Sie selbst:
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Schefflers Verhaftung als Halloween-Gag
Preisverdächtig: Am 31. Oktober ist Halloween, Kinder und Erwachsene verkleiden sich und es wird nach Süßem gerufen, sonst gibt es Saures. Wenngleich noch zwei Wochen Zeit sind für ausgefallene Kostümideen, so sind diese Kids mit ihrer Darstellung bereits ganz vorn. Wer würde nicht erkennen, was die beiden darstellen: die Verhaftung von Scottie Scheffler am Freitag der PGA Championship in Valhalla. Eine tolle Idee!
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Schreibfehler verhilft zum Debüt auf der PGA Tour
Irrläufer: Bei der Black Desert Championship waren zwei Teilnehmer dabei, die gar nicht hätten spielen dürfen. Chris Korte und John Sand haben sich beim Montags-Qualifier den Startplatz für das Turnier der Fall Series der PGA Tour gesichert und sind überhaupt erst durch einen Schreibfehler des Direktors der für den US-Bundesstaat zuständigen PGA, Aaron Goodman, ins Feld der potenziellen Qualifikanten gelangt. Um die sogenannte Vorqualifikation zu überspringen und sich direkt für den Montags-Qualifier zu qualifizieren, muss ein Spieler entweder aktuelles Mitglied der PGA Tour oder der Korn Ferry Tour sein oder in der laufenden Saison bereits einen Cut bei einem PGA-Tour-Turnier überstanden haben. Goodman hingegen hatte Korte (28) und Sand (25) wie zwei weitere Spieler ohne die entsprechende Berechtigung versehentlich für den Montags-Qualifier eingeschrieben, und so kamen die beiden nun zu einem unverhofften Debüt auf der PGA Tour, scheiterten indes am Cut.
Ein ganz besonderes Ass, und Tony Finau schaut zu
Slam Dunk: Wenn du ein Hole-in-one spielst, ist das schon was Besonderes. Wenn dir das im Alter von zwölf Jahren gelingt, dann erst recht. Wenn das auch noch bei einem offiziellen Championat und vor den Kameras des Senders „ESPN“ gelingt, ist das Ass umso wertvoller. Und wenn dir dabei sogar ein PGA Tour-Star zuschaut, dann ist das vermutlich der Golfhimmel auf Erden. So erlebte es jedenfalls Emery Johnson als Mitglied des U-13-Teams von Utah National bei der PGA Jr. League Championship in Frisco/Texas. Er lochte seinen Ball auf der Par-3-Fünf per Eisen sechs aus 120 Metern direkt und durfte sich anschließend über einen prominenten Gratulanten freuen, denn Tony Finau war da, um Team Utah und seinen Sohn Jraice zu unterstützen, der ebenfalls zwölf Jahre alt ist:
ACE ALERT
Emery Johnson from Team Utah with the SLAM DUNK from 132 yards! #PGAJrLeague | @UtahSectionPGA pic.twitter.com/E7NUKFYdBD
— PGA Jr. League (@PGAJrLeague) October 11, 2024
PGA Tour erschwert Managern den Turnierzugang
Verschärfte Bedingungen: Die PGA Tour macht den Spielerberatern das Leben schwieriger. Ab 2025 greift eine Art Zertifizierung, die Manager erfüllen müssen, um ihre Klienten bei Turnieren begleiten und beraten zu können. Zu den Voraussetzungen für eine entsprechende Akkreditierung gehören interaktive Videoschulungen in Sachen Integrität und die Unterzeichnung eines Verhaltenskodexes. Außerdem geht es Agenten auch an die Brieftasche: Sie müssen eine Jahresgebühr von 1.500 Dollar und weitere 500 Dollar für einen entsprechenden Ausweis zahlen, der Zugang zum Clubhaus, zu den Umkleiden, zur Driving Range oder zum Medienzentrum gewährleistet und auch berechtigt, sich am Büfett für die Spieler und ihre Familien zu bedienen und die internen Parkplätze zu nutzen. Spielerberater, die diese Zertifizierung nicht absolvieren beziehungsweise die Gebühr nicht bezahlen, „dürfen“ sich fortan an wie jeder Fan eine Eintrittskarte mit den entsprechenden vergleichsweise beschränkten Zugangsmöglichkeiten kaufen.
MacLeod Course: Trump eröffnet zweiten Platz in Aberdeen
Zuwachs: Kommenden Sommer ist es so weit – entgegen großer Widerstände aus der Bevölkerung eröffnet US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit seiner von Sohn Eric Trump geleiteten Golfunternehmung den zweiten Linkskurs an der schottischen Ostküste nördlich von Aberdeen und erweitert damit das bereits bestehende Projekt Trump International Aberdeen, dessen Dünenparcours 2012 eröffnet worden ist. Einmal mehr wird dabei in gewohnter Trump-Manier mit Superlativen nicht gespart: Es ist die Rede von einem „der umweltfreundlichsten und nachhaltigsten Kurse sein werden, die je gebaut wurden“, sowieso seien die dann 36 Loch das „großartigste Ensemble“, das man sich vorstellen könne. Ausführender Architekt ist erneut Martin Hawtree, der im Design „die größten Sanddünen Schottlands mit Heidekraut- und weitläufigen Feuchtgebieten verwoben hat“, heißt es in den entsprechenden Ankündigungen der Trump-Organisation. Der Platz sei „mit größtem Respekt vor den einzigartigen Umweltmerkmalen des Geländes und unter Berücksichtigung modernster Aspekte in Sachen Nachhaltigkeit und Pflege konzipiert und gebaut worden.
Another legendary world-class championship links course in the making…
Eighteen breathtaking holes along the spectacular North East Coast of Scotland.#golflife #linksgolf #scottishgolf@TrumpGolf @EricTrump @VisitScotland @VisitScotGolf @visitabdn @VisitScotNews pic.twitter.com/KTv676xuxi
— Trump International, Scotland (@TrumpScotland) July 20, 2023
Kritiker hatten schon beim ersten Kurs von einer irreparablen Versiegelung und damit Vernichtung der Dünenstruktur gesprochen und bezeichnen auch den Neubau als „weiteres Trump-Eitelkeitsprojekt“. „Wir sollten unsere natürliche Umwelt schützen und sie nicht einem rassistischen Klimaleugner mit einer langen Geschichte von Lügen und zwielichtigen Geschäftsbeziehungen anbieten“, sagt Maggie Chapman von den schottischen Grünen. Beim Trump heißt es wiederum: „Das Projekt und das erweiterte Resort schaffen wertvolle Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung, ziehen globale Besucher an und versprechen, für kommende Generationen einen dauerhaften positiven Einfluss auf die Wirtschaft zu haben.“ Der MacLeod Course ist nach Donald Trumps in Schottland geborener Mutter benannt.
Der Pechvogel des Monats
Zum Schluss: Eigentlich ist die Aufnahme selbsterklärend; und der Greenkeeper sollte zur Strafe das Grün mit der Nagelschere stutzen müssen, der den Locheinsatz so nachlässig gepflanzt hat. Wie auch immer: Mit diesem verhinderten Hole-in-one ist der entsprechende Sportkamerad am Schläger eindeutig der Pechvogel des Monats:
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