SHANGHAI, China -- Rory McIlroy machte eifrig Bilder mit dem Smartphone, als Martin Kaymer zum mittlerweile zehnten Mal vergeblich versuchte, eine Angabe von Timo Boll zu returnieren. Neben der Platte wartete Wu A-Shun ungeduldig auf sein nächstes Match: Mit einem unterhaltsamen Tischtennis-Wettkampf auf dem 18. Grün des Lake Malaren Golf Club stimmten sich die drei Golfpros unter der Anleitung des frisch gekürten Tischtennis-Europameisters Boll auf ihren Start bei der BMW Masters am kommenden Wochenende ein.
Kaymer im Tischtennis-Duell mit Timo Boll
„Tischtennis“ lautete McIlroys korrekte Antwort auf die Frage nach dem Volkssport Nummer eins in China. „Ich kenne da einen Deutschen, der ganz gut mit den Chinesen mithalten kann“, ergänzte Kaymer, ehe Boll die Bühne betrat, um die Weltklassepros an die Platte zu begleiten. Es folgte eine Serie von kurzen Matches, in denen die Golfer untereinander ihr Können am Tischtennis-Schläger bewiesen und die ehemalige Nummer eins der Welt in dieser Disziplin herausforderten.
„Ich hatte nicht erwartet, gegen Timo viele Bälle zurück auf die Platte zu bekommen. Und genau so ist es dann auch gekommen“, meinte Kaymer, der bei der BMW Masters abschlagen wird. „Aber es hat unheimlich Spaß gemacht. Wir sind alle Sportler und entsprechend ehrgeizig. Deshalb ärgert man sich selbst bei einem solchen Spaß-Event, wenn man einen Ball ins Aus schlägt.“ Von Boll gab es dennoch Lob für das Golftrio. „Rory, Wu A-Shun und Martin haben ihre Sache gut gemacht. Martin hat eine starke Rückhand, und an der Vorhand können wir ja noch arbeiten.“
"Schöner Auftakt"
„Es gibt einige Parallelen zwischen Golf und Tischtennis“, meinte Kaymer. „Beide Sportarten befinden sich im Wachstum. Es ist toll, dass wir in Deutschland solche Ausnahmekönner wie Timo im Tischtennis haben.“ „Und solche Golfstars, die beim Ryder Cup den entscheidenden Putt versenken“, gab Boll anerkennend zurück. Die Chemie zwischen den beiden Deutschen stimmt, obwohl sie sich vorher noch nie getroffen hatten.
Auch McIlroy und Wu A-Shun genossen das Aufeinandertreffen mit Boll an der Tischtennisplatte. Als er mit einer wuchtigen Vorhand sogar einen Punkt gegen den Europameister erzielte, ballte McIlroy die Faust – nur um wenig später auch beim „Nearest-the-Pin“-Wettbewerb mit dem gewohnten Golfschläger zu gewinnen. „Das war ein schöner Auftakt“, sagte der Nordire. „Bei diesem top-besetzten Feld wird es nicht einfach, hier wie im vergangenen Jahr zu gewinnen. Aber ich werde es natürlich versuchen.“
(Sportkommunikation BMW / JB)