Beim Junior Ryder Cup treten die zwölf besten Jugendlichen Europas gegen die zwölf besten aus den USA an. Anders als beim Ryder Cup der Erwachsenen spielen hier aber Mädchen und Jungen in einem Mixed-Wettbewerb. Mit dabei waren dieses Jahr in Rom auch die beiden 17-jährigen Deutschen Helen Briem (Stuttgarter GC Solitude) und Peer Wernicke (GC Hubbelrath). Mit einem deutlichen Sieg (20,5:9,5) ging das deutsche Duo mit den zehn anderen Juniorinnen und Junioren unter der Leitung von Kapitän Stephan Gallacher aus dem Wettkampf hervor. Im Interview sprechen Briem (die vergangene Woche beim Junior Solheim Cup mit Europa gewann) und Wernicke über ihre gemeinsamen Erfahrungen und den deutlichen Sieg.
Helen Briem und Peer Wernicke im Interview
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an euch bide! Helen, du hast jetzt zwei unfassbare Highlights hinter dir. Wie geht es dir gerade?
Helen Briem: Ja, ich mein, das war das Ziel für diese Saison, das war das Ziel, das die ganze Saison präsent war. Dass ich mich auch für beides qualifiziere, und dass wir dann beide noch so deutlich gewinnen, ist schon sehr, sehr cool.
Golf Post: Ihr habt hier in Rom drei Tage viel gespielt. Es ist heiß, es ist hügelig, auch mental etwas anderes, als alleine zu spielen. Wie sieht es bei dir aus, Peer?
Peer Wernicke: Ja, ich bin natürlich ein bisschen kaputt, das merkt man dann, wenn alles vorbei ist. Später werde ich es noch ein bisschen mehr merken. Aber so eine Woche ist unglaublich, und wenn man so viel erlebt, dann hat man keine Zeit, darüber nachzudenken, wie es einem geht oder ob man jetzt müde ist oder so. Das ist einfach unglaublich, die ganze Woche. Und das war jetzt der letzte Tag, war einfach das absolute Highlight. Das muss man einfach genießen.
Erster Sieg beim Junior Ryder Cup seit 2006
Golf Post: Es ist der erste Sieg für Europa beim Junior Ryder Cup seit 2006. War dir das bewusst, Helen?
Helen Briem: Es wurde gestern Abend erwähnt, dass Europa schon lange nicht mehr gewonnen hat, daher wusste man es schon.
Golf Post: Kommt es überraschend, dass ihr so sauber da durchgekommen seid, mit 12:6 in die Singles geht und die Amerikaner am letzten Tag nur zwei Matches gewinnen?
Helen Briem: Man hat es ja schon beim Solheim Cup gesehen, dass vor allem die europäischen Mädels sehr, sehr stark sind und dass die Jungs das eben auch können, haben sie jetzt auch gezeigt. Das ist schon sehr, sehr cool, das so deutlich zu zeigen und dass das Ergebnis am Ende so deutlich ist.
Golf Post: Ihr habt auch zwei Matches gemeinsam gespielt, eins gemeinsam gewonnen, ein gemeinsam verloren. Wie war das für euch?
Peer Wernicke: Sehr gut, wir haben eigentlich sehr gut gespielt. Vor allem im zweiten Match haben wir das noch sehr gut zu Ende gespielt und am Ende noch ein bisschen besser performt als im ersten Match. Im ersten Match haben wir zum Schluss noch ein paar Löcher verloren, aber ansonsten war das eigentlich sehr harmonisch. Wir haben gut zusammen gespielt und ich denke, wir haben eigentlich beide auch unsere Leistung abgerufen.
Europa beendete eine Serie von sechs Niederlagen in Folge beim Junior Ryder Cup und sicherte sich im Marco Simone Golf and Country Club in Rom einen Rekordsieg mit 11 Punkten gegen die Vereinigten Staaten.
Golf Post: Peer, du verabschiedest dich direkt in den Urlaub. Helen, kannst du noch hierbleiben, um den Ryder Cup zu erleben?
Helen Briem: Ich bleibe hier, ich fliege Sonntagabend. Ich hoffe, dass ich noch alles mitnehmen kann, weil zum Ryder Cup komme ich als Frau jetzt nicht mehr so schnell.
Golf Post: Würdet ihr euch wünschen, dass der Ryder Cup generell zu einem Mixed-Wettbewerb wird?
Helen Briem: Für Mädels ist es auf jeden Fall sehr cool, weil ich wir können den Junior Solheim Cup und den Junior Ryder Cup spielen. Für die Jungs ist es ein bisschen bitter. Ansonsten kann man durchaus schon schon mal drüber nachdenken, ein, zwei Events im Jahr gemixt zu machen.
Golf Post: Gibt es noch etwas, auf das du dich jetzt noch besonders freust in den kommenden Tagen? Habt ihr Zugang zu bestimmten Areas, ein bisschen Kontakt zu den Spielern?
Helen Briem: Das weiß ich tatsächlich noch gar nicht, aber ich denke, dass sich da auf jeden Fall die eine oder andere Möglichkeit ergeben wird. Ich hoffe, dass Inside-the-ropes-Badges bekommen, denn sonst wird es schwierig mit dem Zuschauen. (lacht)
Das Interview führten Alexandra Caspers und Tobias Hennig