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Back Nine

Jordan Spieth und sein frustrierender Tag an der Seite von Bryson DeChambeau

30. Aug. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Jordan Spieth war in der zweiten Runde der BMW Championship gemeinsam mit Bryson DeChambeau unterwegs, der die 59er Runde knapp verpasste. (Foto: Getty)

Jordan Spieth war in der zweiten Runde der BMW Championship gemeinsam mit Bryson DeChambeau unterwegs, der die 59er Runde knapp verpasste. (Foto: Getty)

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Logenplatz: Wenn einer die magische Zahl des Golfsports auf den Schlägern hat, die 59, dann ist ihm alle Aufmerksamkeit sicher, während der Runde und danach, ob’s klappt oder nicht, ob es Bryson DeChambeau oder wer auch immer ist. Aber wie geht es eigentlich dem Mitspieler, der die Bravourstellung aus der ersten Reihe verfolgt und angesichts des Geschehen in die Statistenrollen gedrängt wird? Fragen wir doch Jordan Spieth: Der Texaner war Flightpartner am Freitag bei der BMW Championship im Caves Valley Golf Club, als DeChambeau nach zwei Eagles und acht Birdies nur durch das Par auf der 18 verwehrt blieb, als fünfter Spieler der PGA-Tour-Historie eine -13 zu „schießen“.

Es war „frustrierend“, sagte Spieth hernach, der zehn Schläge schlechter abschnitt und sich bei seiner 70er-Runde in seinem Spiel „völlig unzulänglich“ fühlte. „Man kommt sich vergleichsweise vor, als würde es bei einem selbst überhaupt nicht laufen. Ja, wow, was für eine Runde!“ Und es sei besonders schwierig, „wenn man mit Bryson spielt und er heiß läuft und zudem die Fairways trifft“, ergänzte der dreifache Majorsieger. „Das ist wohl eine ähnliche Erfahrung wie mit Tiger Woods in den frühen 2000er-Jahren, als er immer am weitesten und überdies sehr gerade geschlagen hat.“ Angesichts solcher Leistungen habe man das Gefühl, selbst gar nicht anwesend zu sein.

Spieth betonte allerdings, dass das Geheimnis von DeChambeaus 60 gar nicht die Schlaglängen allein gewesen seien, sondern sein generell exzellentes Spiel auf den Grüns: „Er muss den Ball trotz allem noch ins Loch bringen und hat heute etliche lange Putts verwandelt.“

K. H. Lee und sein fatales Bogey

Ein Schlag macht alles zunichte: Schlusslöcher von Golfplätzen sind die Bühne für Triumphe und Tragödien, da macht die 18 des Caves Valley Golf Club keine Ausnahme. K. H. Lee musste gestern die dramatische Seite kennen lernen. Mit vier Birdies über fünf Löcher hatte sich der Koreaner in die Top 30 der BMW Championship gekämpft und das Ticket zur Tour Championship vor Augen, auf der 72. Bahn einen sauberen Drive ins Fairway gespielt. Er lag Sechs unter für die Runde und benötigte bloß ein Par für den Trip nach Atlanta. Stattdessen aber verzog Lee den Annäherungsschlag, der prallte von den Steinen des künstlichen Wasserlaufs an eine Tribünenwand. Trotz des Free Drop hatte Lee anschließend Mühe, sich aus der Penalty Area zu befreien und konnte auch den Par-Putt nicht verwandeln. Das Bogey machte ihn zum geteilten Zwölften, warf ihn auf den 31. Platz der FedEx-Cup-Wertung zurück und kostete den 30-Jährigen damit den Startplatz im East Lake Golf Club sowie mindestens 395.000 Bonus-Dollar.

Daly unterstützt Mickelson – teilweise

Schützenhilfe: Nachdem Phil Mickelson ein halbes Jahr später festgestellt hat, dass der US-Golfverband USGA zur Eindämmung der Schlagweiten unter anderem über eine Schaftlängen-Limitierung bei den Drivern nachdenkt und sich medienwirksam zu Wort gemeldet hat (gibt Punkte fürs Player Impact Program der PGA Tour), kommt Unterstützung von John Daly. „Ich stimme vollkommen mit Dir überein, Bruder“, schrieb der Erfinder des „Grip it and rip it“ auf Twitter, verkniff sich aber „Leftys“ Furor. Stattdessen outete sich „Big John“ tatsächlich als Befürworter einer Distanz-Beschränkung – warum auch nicht, die Longhitter bleiben dennoch vorn, was nicht alle begriffen haben –, schlug allerdings schlichtweg eine Modifikation des Balls vor: „Warum ändern sie nicht einfach das billigste Ding im Golf?“ Mit dieser Forderung befindet er sich in prominenter Gesellschaft, schon Gary Player und Tiger Woods haben vor Jahren den Ball als idealen Ansatz adressiert.

Der Ausraster des Patton Kizzire

Kontrollverlust: Dieses Doppelbogey war teuer, der Frust danach verständlich, das Verhalten dennoch fragwürdig. Die Rede ist von Patton Kizzire, der die zweite Runde der BMW Championship mit einer Even-Par-72 beendete, nachdem er auf Caves Valleys 18 einen Ball ins Wasser geschlagen hatte. Das beförderte ihn zwischenzeitlich ans Ende des Felds und führte zu einem Ausraster, in dessen Verlauf der 35-jährige US-Pro seinen Spielball durch die Gegend warf, den Putter übers Knie legte und auf dem Weg zur Score-Card-Abgabe noch seine Kopfbedeckung demolierte – irgendwie ein unwürdiges Schauspiel. Am Ende wurde Kizzire übrigens geteilter 34. fürs Turnier und 63. im FedEx-Cup.

Hovland und die Lauf-Einlage vor Runde zwei

Irrläufer: Viktor Hovland ist am Freitag der BMW Open mächtig ins Schwitzen gekommen, und dabei hatte der Norweger auf dem Platz des Caves Valley Golf Club noch keinen einzigen Ball geschlagen. Er und Caddie Shay Knight standen „bloß“ am falschen Abschlag, nämlich einsam auf dem zehnten Tee, während die Spielpartner Brooks Koepka und Xander Schauffele an der Eins warteten. Da hieß es, die Beine in die Hand zu nehmen, um die 1:14-Uhr-Startzeit nicht zu verpassen. Eine Verspätung binnen fünf Minuten hätte zwei Strafschläge nach sich gezogen, das Überschreiten der Frist die Disqualifikation. Hovland war am Donnerstag bereits auf der Eins gestartet und wohl davon ausgegangen, dass seine zweite Runde daher auf der Back Nine beginnen würde – gemeinhin üblich und daher ein logische Annahme. Doch wegen des reduzierten Felds von 70 Teilnehmern beim zweiten FedEx-Cup-Play-off-Turnier wurde auf den Split generell verzichtet. Jedenfalls kam Hovland rechtzeitig an, atmete einmal tief durch, stopfte seine Hemdzipfel in den Hosenbund und nagelte seinen Abschlag aufs Fairway.

Besonderer Putter zum Open-Jubiläum

Heiß begehrt: 2022 ist das Jahr, in dem das weltälteste Major ein besonderes Jubiläum feiert. Vom 10. bis 17. Juli wird zum 150. Mal The Open Championship ausgetragen – natürlich auf dem Old Course in St. Andrews. Drumherum wird der Geburtstag mit allerlei Aktivitäten gefeiert, und bereits jetzt hat der R&A als Sachwalter des Traditionsturniers ein besonderes Schmuckstück aufgelegt: den „150-Jahre-Gedenk-Putter St. Andrews by The Open“. Hinter dem sperrigen Namen steht ein Wide-Body-Blade-Putter in besonderer Gestaltung, Farbgebung und Beschriftung. Die Auflage ist auf 150 Exemplare limitiert, kostet allerdings keine 150, sondern 1.500 Pfund. Gleichwohl dürften die Prestige-Putter bald ausverkauft sein.


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393.300 Dollar für Tigers Reserve-„Zauberstab“

Noch ‚ne Putter-Story: Von Tiger Woods‘ Reserve-oder Trainingsputter, der bei „Golden Age Golf“ per Auktion feilgeboten worden ist, haben wir schon berichtet. Mit dem originären, speziell für ihn gefertigten „Scotty Cameron Newport 2“ hat der Superstar 14 seiner 15 Majors gewonnen, von den Reserve-„Zauberstäben“ soll angeblich nur ein halbes Dutzend existieren. Während das Original nach wie im Besitz von Woods ist und Millionen wert sein dürfte, fand besagtes Ersatzexemplar aus dem Jahr 2002 samt Bescheinigung von Putter-Guru Cameron, speziell als „Back up“ für den Tiger gefertigt worden zu sein, jetzt für sage und schreibe 393.300 Dollar (332.000 Euro) einen neuen Besitzer. Bereits 2020 war ein „Newport 2“ für 155.000 Dollar versteigert worden.

Nachhaltig schlürfen: Pappbecher waren gestern

Weg mit der Pappe: Golf und Nachhaltigkeit sind längst kein Widerspruch mehr, sondern vielfach eine ideale Symbiose. Wir Golfer können ebenfalls unseren Teil beitragen, z. B. in dem wir die Trinkgewohnheiten ändern. Alternativen sind da: Nach dem Verzicht auf die Plastikpulle und dem Einsatz wieder auffüllbarer Flaschen geht es nun dem Pappbecher für Kaffee oder Tee an den Kragen. Vorbildliche Angebote sind beispielsweise aus dem Ostsee Golf Resort Wittenbeck bei Kühlungsborn an der Ostsee, aus dem Golf- und Country Club Seddiner See in Michendorf nahe Potsdam und von den Green Eagle Golf Courses in Winsen (Luhe) zu vermelden, wo die „Pappkameraden“ konsequent zugunsten von Refill-Gefäßen verbannt werden.

Umweltschonend: Die Becher aus Wittenbeck und vom Seddiner See mit der Green-Eagles Trinkflasche. (Foto: Michael F. Basche)

Umweltschonend: Die Refill-Becher aus Wittenbeck und vom Seddiner See (zwei unterschiedliche Schraubdeckel) mit der Green-Eagles Trinkflasche. (Foto: Michael F. Basche)

Am Seddiner See, wo der gleichermaßen als verschließbare Trinkflasche nutzbare Becher auf Initiative von Gastronomie-Betreiberin Claudine Friebe und mit Hilfe von Partnern umgesetzt wurde, hat Vorstand Horst Schubert in bekannter Akribie die passenden Hintergrund-Daten aufbereitet: „Die Abfallbilanz von Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen betrug im Jahr 2017 in Deutschland mehr als 346.000 Tonnen.“ Und: „Nach einer Studie des Umweltbundesamts wurden in Deutschland im Jahr 2016 rund 1,7 Milliarden Einweg-Pappbecher mit Kunststoffbeschichtung verbraucht.“

Der Green-Eagles-Becher: Etwas preisintensiver (29 euro), aber spielt bei jeder Kaffee-Füllung im Clubhaus 50 Cent wieder ein. (Foto: Green Eagle Golf Courses).

Der Green-Eagles-Becher: Etwas preisintensiver (29 Euro), spielt aber bei jeder Kaffee-Füllung im Clubhaus 50 Cent als Rabatt aufs Getränk wieder ein. (Foto: Green Eagle Golf Courses).

Trotz einer seit Juli verschärften Gesetzgebung sind diese Einweg-Becher weiterhin erlaubt, deren Kunststoffbeschichtung überdies möglicherweise gesundheitsgefährdend ist. Aber wie immer liegt nachhaltiges und ökologisches Handeln zuvorderst in der Verantwortung jedes Einzelnen – im Golf- und Country Club Seddiner See erspart man der Umwelt nunmehr fast 5.000 Einweg-Pappbecher, die noch 2020 von der Clubgastronomie ausgegeben worden waren.

Wedge und Pool, das ist cool

Zum Schluss: „Phil the Thrill“, zieh Dich warm an, da wächst ein neuer Wedge-Zauberer heran. Und warum auch das nahe gelegene Übungsgrün anvisieren, wenn doch hinterm Zaun der viel spannendere Pool wartet, in dem sich die Bälle versenken lassen?


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