Jordan Spieth macht sich daran, die Vorschusslorbeeren als Masters-Mitfavorit zu bestätigen: Mit seiner brillanten 64er-Runde ist der 21 Jahre und acht Monate alte Texaner der jüngste Spieler, der jemals in Augusta nach der ersten Runde geführt hat. So eindrucksvoll wie sein Erstrundenauftritt waren dabei auch Spieths Statistikwerte, bei denen er den Durchschnitt des Felds zumeist deutlich hinter sich ließ: Er traf 79 Prozent der Fairways und 83 Prozent der Grüns, das Feld im Schnitt nur 66 bzw. 63 Prozent. Auch auf den Grüns war der letztjährige Zweite mit 1,39 gegenüber 1,69 Putts des Felds bestechend gut. Nur bei den Drives musste sich Spieth geschlagen geben. Im Schnitt spielte er 281 Yards (257 Meter), das Feld brachte es auf 283 Yards (258,7 Meter). Spieths längster Abschlag blieb nach 268 Metern liegen.
Top-Driver Rory McIlroy
Noch‘n bisschen Statistik: Top-Driver am ersten Masters-Tag war Rory McIlroy. Der Weltranglistenerste brachte es auf 299 Meter (327 Yards), und das schon am ersten Abschlag. Vermutlich lag‘s am Adrenalin. Spitzenreiter war McIlroy auch bei den getroffenen Fairways. Er schlug 13 Mal aufs kurze Grün (97 Prozent), zielte nur auf der Zwei daneben, aber dort landete sein Ball dann auch direkt im Wasser. Billy Horschel, der amtierende FedExCup-Champion, traf auf seiner 70er-Runde 16 Grüns „in Regulation“, Spitze für Tag eins.
Autogrammjäger Charley Hoffman
Early Bird: Charley Hoffman eröffnete im Flight mit Brian Harmon den regulären Spielbetrieb am ersten Masters-Tag und brachte eine lange Zeit anhaltende Führung von fünf unter Par ins Clubhaus. Aber der 38-jährige Kalifornier war schon vorher in offizieller Mission unterwegs. Hoffman sammelte fleißig Autogramme der Ehrenstarter Arnold Palmer, Jack Nicklaus und Gary Player. Die signierten Augusta-Flaggen will er zugunsten zweier Stiftungen versteigern, die er unterstützt.
Kranker Henrik Stenson
Zitterpartie: Henrik Stensons weiterer Masters-Auftritt ist fraglich. Der Schwede plagt sich nach einer Grippe in der vergangenen Woche mit einer hartnäckigen Bronchitis, die ihn schon gestern bei seiner 73er-Runde beeinträchtigte. Stenson will nun kurz vor seiner Zweitrunden-Tee-Time entscheiden, ob er weitermacht.
Geschützter Jim-Nantz-Spruch
Copyright: Jim Nantz ist seit 1989 die Stimme des TV-Senders CBS beim Masters. Der Mann, der traditionell auch die kleine Siegerehrung in der „Butler Cabin“ moderiert, spricht gern von „a tradition unlike any other“, wenn er über das Major redet, „eine Tradition wie keine andere“ oder „eine Tradition ohnegleichen“. Der Augusta National Golf Club lässt jetzt Nantz‘ Formulierung als Warenzeichen schützen, um es für sein Merchandising zu nutzen. Weil der Sender quasi zur Produktion von TV-Bildern angeheuert wird, liegen eh sämtliche Urheberrechte an den Masters-Übertragungen beim Club.
Antiquierter Sandy Lyle
Old School: Sandy Lyle ist amtierender Hickory-Weltmeister. Da liegt nahe, dass es der Masters-Sieger von 1988 auch in Augusta mal mit dem antiquierten Material versucht. Bei einer Übungsrunde in der Woche vor dem Masters kam der 57-jährige Schotte freilich nicht über eine Runde in den hohen Achtzigern hinaus. Mit modernem Material lief‘s dann besser: Lyle spielte zum Auftakt eine 74. Er benutzte allerdings seinen Hickory-Putter.
Geregelter Range-Betrieb
Ordnung muss sein: Im Augusta National Golf Club ist alles streng geregelt. Selbst für die Driving Range gibt‘s umfangreiche Verhaltensmaßregeln. So darf ein Spieler neben seinem Caddie nur eine weitere Person mit an die Übungsabschläge nehmen; Trainer, Manager, Vertreter von Schlägerfirmen etc. müssen sich folglich abwechseln. Damit ist gewährleistet, dass die „Patrons“ freie Sicht auf die Aktiven haben.
Die Range gilt übrigens als größte und bestpräparierte ihrer Art im gesamten Profi-Zirkus. Ihre Zielgrüns in Wedge-Distanz sind von gleicher Qualität wie die Grüns auf dem Platz, so dass authentisch geübt werden kann. Und als Warm-up für den ersten Abschlag ist das Gelände auf der rechten Seite als perfekte Kopie des Auftakt-Fairways gestaltet. Und: Wenn jemand mit dem Trackman trainieren will, wie Graeme McDowell dieser Tage, darf er keineswegs sein eigenes Gerät mitbringen, sondern muss Augustas Radar-Messgerät samt Bedienungspersonal des Clubs nutzen.