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Back Nine

Jordan Spieth und sein „Cliff Hanger“: „Wie erkläre ich das bloß meiner Frau?“

07. Feb. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Jordan Spieth hatte seiner Frau nach seinem Risikoschlag so einiges zu erklären. (Foto: Getty)

Jordan Spieth hatte seiner Frau nach seinem Risikoschlag so einiges zu erklären. (Foto: Getty)

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Gesprächsstoff: Tom Hoge feierte beim AT&T Pebble Beach Pro-Am seinen ersten Erfolg auf der PGA Tour, doch neben dem Sieg-Debütanten sind vor allem Jordan Spieth und sein samstäglicher Balance-Akt am Rand des Abgrund während der dritten Runde in aller Munde. Nur ein paar Zentimeter war der Texaner vom Rand der Klippe über dem Pazifik entfernt, als er seinen verirrten Ball Richtung Grün bugsierte – und wie das oft bei solchen Situationen ist: Die Erkenntnis und der Schreck kamen erst nachher. „Das war sicher der Nerven zerfetzendste Schlag, den ich jemals gemacht habe“, sagte Spieth, als ihm bewusst wurde, welches Risiko er da im Eifer des Gefechts eingegangen war. „Im Nachhinein gesehen war das nicht besonderes klug von mir, und ich hätte es besser nicht getan. Eigentlich bedauere ich, dass ich es gemacht habe.“

Caddie Michael Greller hatte den 28-Jährigen mehrfach gewarnt und von dem Schlag abzuhalten versucht. Doch Spieth blieb stur und zog den „Cliff Hanger“ durch, während vor ihm ein 21 Meter tiefer Abgrund gähnte: „Ich habe das Risiko erst erkannt, als ich tatsächlich am Ball stand.“ Und ein bisschen mulmig sei ihm schon geworden. Das nächste Problem dürfte sich abends nach der Runde eingestellt haben. Denn Spieth hatte seine gesamte Familie dabei, seine Frau mit dem kleinen Sohn Sammy, der erstmals bei einem Turnier von Papa mit war, und seine Eltern: „Ich weiß echt nicht, wie ich Annie diese Aktion erklären soll – geschweige denn Mary Christine und Shawn, meiner Mom und meinem Dad.“ Wie gesagt, es gab genug Gesprächsstoff.

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DeChambeau: Jeder muss mal entspannen

Beschwichtigung: Nach Bryson DeChambeaus neuerlichem verletzungsbedingtem vorzeitigen Rückzug beim Saudi International mehren sich Befürchtungen, der 28-Jährige müsse seiner Gewichtszunahme, dem Muskelaufbau, dem exzessiven Training, den Schwung-Tempi und Weitenjagden nun körperlichen Tribut zollen. Doch der „Hulk mit dem Holz“ will davon nichts wissen. Per Instagram-Story ließ er seine Fangemeinde wissen: „Jeder muss sich mal ausruhen und entspannen. Ja, ich habe mich verletzt – aber nicht, weil ich es übertrieben habe. Ich bin vor einigen Tagen ausgerutscht und gestürzt.“ Dabei habe er sich die Verletzungen an der linken Hand und an der linken Hüfte zugezogen. Na dann …

Saudi-Liga wirbt Rechtsexpertin vom Fußball ab

Verstärkung: Die Saudis wappnen sich für juristische Auseinandersetzungen mit den etablierten Touren bezüglich deren Ankündigung, Spieler zu sanktionieren – z. B. durch Sperren oder Ausschluss –, die sich von der Saudi-Liga anheuern lassen. Es geht, kurz gefasst, um das Recht der freien Wahl des Arbeitsplatzes und nicht zuletzt um die Strukturen der Touren, bei denen die Spieler ja Mitglieder und letztlich „Shareholder“ sind. Für diese und andere rechtliche Fragen ist bei Greg Normans LIV Golf Investments künftig Polly Handford zuständig, die bislang beim englischen Fußballverband FA als „Head of Legal and Governance“ tätig war, in Kreisen britischer Sportrechtsexperten sehr hoch eingeschätzt wird und jetzt für eine signifikante Gehaltserhöhung die Seiten wechselt.

Maguire gewinnt Geburtstagsgeschenk für Mama

Mitbringsel: Mit ihrem ersten Sieg auf der LPGA Tour hat die Irin Leona Maguire für Furore gesorgt. Trotz aller Euphorie legte die 27-Jährige bei der Siegerehrung der Drive On Championship ein sehr rationales Denken an den Tag. „Meine Mama hat heute Geburtstag“, erzählte sie und wog dabei die Siegertrophäe, eine Glasschale mit hohem Fuß, in der Hand: „Ich schätze, das Ding hier wäre ein sehr nettes Geschenk.“ Als Obstschale vielleicht …

Kritik an „Bauchredner-Puppe“ Mickelson

Der Gegenwind bläst heftig: Phil Mickelson hat mit seiner Kritik an der „widerwärtigen Gier“ der PGA Tour in Sachen Medienrechte einen Sturm der Empörung ausgelöst. „Lefty“ hatte während des Saudi International den Umgang mit den Rechten der Spieler am eigenen Bild als eine Art Enteignung bezeichnet und als einen Grund angeführt, warum er sich für eine Saudi-Liga interessiert, die mit horrenden Summen um Tour-Stars buhlt. „Golf Channel“-Experte Brandel Chamblee bezeichnete ihn darauf hin als „hoch bezahlte Bauchredner-Puppe“ der Saudis. Brooks Koepka legte sich via Instagram mit Mickelson an und kommentierte eine „Golf Digest“-Meldung über Mickelsons Äußerungen vielsagend so: „Ich bin nicht sicher, ob ausgerechnet Phil den Begriff „Gier“ verwenden sollte.“

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Und in „Golf Week“ warf Journalist Eamon Lynch dem sechsfachen Majorsieger vor, dass er sich um alle möglichen Rechte sorge, bloß nicht um die, die seine Saudi-Partner ständig missachten würden. Dem ist an dieser Stelle nichts hinzuzufügen.

Bill Murrays Späße „allmählich soooo abgenutzt“

Zuviel des Guten: Wenn auf den Links von Pebble Beach das AT&T Pro-Am ausgetragen wird, dann ist auch der unvermeidliche Golf-Clown Bill Murray nicht fern. Seit Jahr und Tag, seit seiner Rolle als Carl Spackler im Kult-Klamauk „Caddyshack“, gibt der mittlerweile 71-jährige Hollywood-Mime mit der großen Golf-Leidenschaft auf dem Platz den Possenreißer, Kasper und Entertainer.

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Doch was lange Zeit für Kurzweil und Vergnügen sorgte, hat sich längst überholt und ist für viele mittlerweile eher anstrengend geworden, die eigentlich nicht mehr hingucken mögen. Der zehn Jahre jüngere Golf-Veteran Mark Calcavecchia fasste es auf Twitter kurz und bündig zusammen. „Bill Murray ist ein großartiger Schauspieler […] Aber sein Golfplatz-Auftritt ist allmählich soooo abgenutzt.“ Mit der Ansicht steht der US-Pro nicht allein da. Und es mehren sich ohnehin kritische Stimmen hinsichtlich des Turnierformats …

Bei Ex-Fußballer Harnik fliegen die Golfbälle

Eröffnung: Im Gewerbegebiet von Glinde bei Hamburg fliegen ab heute die Golfbälle – Ex-Fußball-Profi Martin Harnik hat seine „E7sen Indoorgolf“-Anlage eröffnet, die erste ihrer Art in Norddeutschland. Passt zum heutigen Datum 07.01. Acht Trackman-Boxen mit allen technischen Features der Analyse-Technologie und grandiosen Kursen wie Old Course, Pebble Beach oder Budersand für die simulierte Birdie-Jagd stehen zur Verfügung, dazu ein großzügiges „Puttview“-Putting-Grün.

(Foto: E7sen Indoorgolf/Stefan von Stengel)

(Foto: E7sen Indoorgolf/Stefan von Stengel)

Alles ist eingebettet in eine angenehme Lounge-Atmosphäre mit Bar fürs leibliche Wohl. Perfekte Bedingungen auf insgesamt 600 Quadratmetern also für Training und Golfspaß oder aktuelle für die Saisonvorbereitung. Und auch ein gutes Ziel für Golf-Interessierte, Einsteiger und Anfänger. „Bei uns braucht niemand Schwellenangst zu haben, wir nehmen jeden an die Hand“, sagt Martin Harnik: „Hier sollen sich alle wohlfühlen, vom Einsteiger über ambitionierte Golfer bis zum Profi, von Jung bis Alt. Das Konzept ist vergleichbar mit dem einer Bowlingbahn.“

(Foto: E7sen Indoorgolf/Stefan von Stengel)

(Foto: E7sen Indoorgolf/Stefan von Stengel)

Golf-Gruß per Flaschenpost

Message in a Bottle: Bei Arbeiten an den Rasenkanten der Fairway-Bunker des neunten Lochs hat das Greenkeeper-Team des Golf House Club Elie an der schottischen Ostküste – der mit dem U-Boot-Periskop im Starterhaus – eine Flaschenpost vom 18. November 1926 gefunden.


Darin haben sich seinerzeitige Kollegen auf der Rückseite eines Zigarettenpäckchens mit einer Nachricht verewigt: „Wir sind heute hier draußen; aber wer weiß, wo wir sein werden, wenn diese Zeilen gefunden werden. Alles Gute“, schrieben T. Donaldson, D. King und W. Eason, so die Unterschriften. Der Club bestätigte nach einem Blick in die Annalen, dass das Trio damals tatsächlich auf den Links beschäftigt war. Die modernen Kollegen taten es ihren Vorvorvorgängern prompt nach und verfassten einen Gruß in die Zukunft, ebenfalls per Flaschenpost, die an selbiger Stelle vergraben wird, sobald die Bunker-Arbeiten abgeschlossen sind. Auf den Links von Elie, nur ein paar Kilometer von St. Andrews entfernt, wird bereits seit 1589 Golf gespielt.

Mutti passt auf

Zum Schluss: Pebble Beach gehört ohne Zweifel zu den Sehnsuchtsorten für Golfer. Doch nicht für alle wird der Platz am Pazifik zum Luxus-Refugium – beispielsweise für die Caddies zahlreicher Tour-Spieler, die sich keine splendide Unterkunft leisten können. Geno Bonnalie, der Looper von Joel Dahmen, hat beispielsweise zu Beginn der Pro-Am-Woche via Twitter ein Foto vom Zimmer gepostet, das er aus Kostengründen mit drei Kollegen teilt. Der Einblick in den Alltag der Bag Men fernab der Fairways ist aufschlussreich. Und gar köstlich ist der Kommentar von Bonnalies Mutter aus dem fernen Idaho:

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