War es überhaupt nochmal spannend am Finaltag des Masters 2015? Eigentlich nicht - Jordan Spieth, mit 21 Jahren und acht Monaten zweitjüngster Masters-Sieger aller Zeiten - nach Tiger Woods, der 1997 ein paar Monate weniger auf dem Buckel hatte - war zu keinem Zeitpunkt der Finalrunde wirklich unter Druck. Mit einem Vier-Schläge-Vorsprung ging der Amerikaner in den Schlusstag, Justin Rose war sein härtester Konkurrent, verpasste es aber über weite Teile der Runde seinen jungen Kontrahenten in Zugzwang zu bringen.
Keine Spannung, aber ein verdienter Masters-Sieger
Der kleinste Abstand, der zwischen den beiden während der Finalrunde bestand, war drei Schläge. Doch nachdem sich Rose mit Bogeys an der Sechs und der Neun quasi aus dem Rennen um das grüne Jackett verabschiedet hatte, konnte es Spieth locker angehen lassen. Gegen Mitte der Runde war der Vorsprung wieder auf sechs Schläge angewachsen. Fehler des Youngsters, der 2013 als erster Spieler seit über 80 Jahren mit unter 20 ein PGA-Tour-Turnier gewinnen konnte, konnten die Verfolger nicht ausnutzen und spielten ihrerseits nicht konstant genug.
Erst zum Ende hin lief Justin Rose nochmal heiß, doch gingen ihm am Ende die Löcher aus. Eine Birdie-Serie von der 13 bis zur 15 brachte Rose wieder auf vier Schläge ran, mehr war nicht drin. Rose musste nach einem Bogey auf der 18 noch den zweiten Platz teilen, er landete bei -14. Über alle vier Turniertage dominierte Jordan Spieth das Feld und erreichte als erster Spieler überhaupt die 19-Schläge-unter-Par-Marke beim Masters. Ein absolut verdienter Sieg für den jungen Senkrechtstarter.
“It’s the most incredible week of my life” – Jordan Spieth #TheMasters pic.twitter.com/Cv5MylbR68
— Golf Central (@GolfCentral) 12. April 2015
Mickelson und Hoffman ohne Chance
Auch Phil Mickelson und Charlie Hoffman, die bei -11 und -10 in den Tag gestartet waren, konnten keine Leistung auf den Platz bringen, die Jordan Spieth in irgendeiner Weise gefährdet hätte. Hoffmann erwischte mit einer 74 den schlechtesten Tag aller in der Top Ten platzierten Spieler und rutschte auf den geteilten neunten Rang ab. Mickelson kam mit -14 auf den geteilten zweiten Rang.
Tiger Woods auf einem guten Weg
Tiger Woods und Rory McIlroy gingen beide mit zehn Schlägen Abstand zu Spieth in den Finaltag, und trotzdem war bei vielen Golffans die Hoffnung da, dass diese Traumpaarung sich noch irgendwie in Reichweite spielen könnte. Schon nach den ersten Löchern war diese Hoffnung passé. Tiger Woods, der am Moving Day noch wie der alte schien, traf im Finaldurchgang nur zwei Fairways vom Tee - eine schwache Leistung des 14-fachen Major-Champions.
Am Ende kam Tiger Woods bei insgesamt -5 auf Rang T17 ins Clubhaus. Nüchtern betrachtet eine gute Leistung, bedenkt man, dass es das erste Turnier seit Wochen für den 39-Jährigen war. Die Erwartungen sind beim Rekord-Weltranglistenersten allerdings immer höher. Insgesamt scheint Woods aber auf einem guten Weg zurück in die Weltspitze zu sein.
Rory mit versöhnlicher Abschlussrunde
Auch Rory McIlroy konnte nicht mehr in den Kampf um das grüne Jackett eingreifen, brachte am Finaltag aber seine beste Turnierrunde auf die Wiese. Der Nordire, der nur noch einen Sieg beim Mastes braucht, um seinen Karriere-Grand-Slam zu vollenden, spielte eine finale 66 und schob sich damit noch auf den alleinigen vierten Platz vor.
Bernd Wiesberger schließt Masters erfolgreich ab
Der letzte deutchsprachige Spieler im Feld, der Österreicher Bernd Wiesberger, beendete seine Premiere beim Masters erfolgreich. Als erster Österreicher überhaupt in Augusta konnte er am letzten Tag noch einmal unter Par bleiben (71 / -1) und am Ende bei -1 den geteilten 22. Platz belegen. Alle Hintergründe zur Finalrunde Wiesbergers finden Sie hier.