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British Open

Jordan Spieth: 18 Loch bis zum nächsten Kapitel Golfhistorie

23. Jul. 2017 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Jordan Spieth kann bei der British Open seinen dritten Majorsieg perfekt machen. (Foto: Getty)

Jordan Spieth kann bei der British Open seinen dritten Majorsieg perfekt machen. (Foto: Getty)

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Er ist der Mann dieser 146. Open Championship: Jordan Spieth führt vom ersten Tag an beim ältesten Major der Welt und ging vorhin mit drei Schlägen Vorsprung gegenüber dem zweitplatzierten Matt Kuchar in die Finalrunde. Wenn der 23-jährige Texaner den Linkskurs von Royal Birkdale auch heute so fehlerlos und souverän absolviert wie seit Donnerstag, ist ihm der Titel des Champion Golfer of the Year 2017 nicht zu nehmen. Spieth wäre damit der erste Spieler seit Jack Nicklaus, der vor dem 24. Geburtstag drei der vier Grand-Slam-Turniere gewonnen hat. Das schaffte nicht mal Tiger Woods. Und bisher hat er alle Turniere gewonnen, vier an der Zahl, bei denen er nach 54 Loch mit mehr als einem Schlag geführt hat.

Mit einem Gewinn in Nordengland wäre auch der Kollaps beim Masters 2016 endlich übertüncht, als Spieth die Titelverteidigung auf Loch 12 wegschmiss und seitdem mit dem Makel lebt, nicht mehr an seiner Form von 2015 anknüpfen zu können, als er in Augusta und die US Open in brillanter Manier für sich entschied. Außerdem Für die Buchmacher jedenfalls ist der Ausgang dieser Open klar: Wer zum Finale noch auf Spieth setzen wollte, der kann sein Geld direkt in den Müll werfen, die Quote lag bei 1:4.

Kuchar und sein Hauch einer Chance

Ob das heute ein ähnliches Duell wird wie 2016? Matt Kuchar jedenfalls will sich im finalen Flight mit Jordan Spieth jedenfalls nicht auf eine Match-Play-Situation einlassen. Auf einen Schlagabtausch, wie ihn sich Henrik Stenson und Phil Mickelson vergangenes Jahr in Royal Troon lieferten. Schon gestern konterte Spieth jeden Schlaggewinn des 39-jährigen Olympia-Dritten und am Ende dessen 66 mit einer 65. „Ich hatte nie das Gefühl, hier draußen zu sein, um Jordan Spieth zu schlagen“; sagte „Kuuuch“: „Es geht gegen Royal Birkdale und darum, dem Platz die beste Show zu bieten, zu der man fähig ist.“ Vielleicht ist das die einzige Philosophie um heute an eine Chance gegen den Open-Dominator aus Texas zu glauben.

Austin Connelly: Vom Fan zum Jäger

Wie die Zeit vergeht: Vor drei Jahren noch posierte Austin Connelly als Amateur beim Ryder Cup noch stolz mit Jordan Spieth, heute sind die beiden befreundet und der 20-jährige Kanadier, wie Spieth in Texas geboren und auf der European Tour aktiv, macht in Royal Birkdale Jagd auf den zweifachen Majorsieger und Open-Spitzenreiter.

Dustin Johnson peilt die 61 an

So einfach ist das, wenn man Dustin Johnson heißt: Nachdem eine bogeyfreie 64 gestern nicht gereicht hat, um am Moving Day entscheidend Boden auf die Spitze gut zu machen, hat sich der Weltranglisten-Erste für heute halt vorgenommen, noch eine Schippe drauf zu legen. „Ich werde wohl eine 61 schießen müssen“, sagte „D. J.“: „Dann würde ich bei zwölf unter Par fürs Turnier liegen, und das wäre schon eine komfortable Position, um im Clubhaus auf den Ausgang dieser Open zu warten.“ Na dann…

Poulter war einfach nur sauer

Ex-Hoffnungsträger: Als Großbritanniens Bester ging Ian Poulter gestern in den Moving Day. Dann zerstörte eine 71er Runde weitgehend die Aussichten auf den ersten britischen Sieg in Royal Birkdale und den ersten englischen seit Nick Faldo 1992. Entsprechend reagierte „Poults“: „Ich habe zu viele idiotische Fehler gemacht. Am Freitag habe ich mir im miesen Wetter ein Bogey geleistet, heute fünf bei idealen Bedingungen. Ich bin total sauer, mehr gibt es nicht zu sagen.“

Hogans 62 von 1942

Einschränkung: Ja, die gestrige 62 von Branden Grace war das niedrigste Ergebnis eines Majors, da kann „Motzkopf“ Johnny Miller mit seiner 63 von Oakmont 1973 noch so sehr erneut herum maulen, die Bedingungen in Royal Birkdale seien zu einfach gewesen. Es wäre freilich kein Rekord, wenn die Hale America National Open Golf Championship 1942 in Chicago als US Open gezählt hätte, was ihr wegen des Zweiten Weltkriegs verwehrt war. Damals „schoss“ der große Ben Hogan im Ridgemoor Country Club (Par 72) in Runde zwei eine 62, bei der auf der 18 sogar der Ball zu einem weiteren Birdie auslippte. Das Turnier wurde indes nie als Hogans fünfte US Open anerkannt.

„Sleeping Beef“ im Sand

Zum Schluss, weil es einfach lustig ist: Im Märchen schläft das Dornröschen als „Sleeping Beauty“ hinter Dornen, in Royal Birkdale weckte die BBC einen „Sleeping Beef“ im Bunker am siebten Grün, und das einzige struppige ist der Bart von Andrew Johnston, der ihm seinen Spitznamen gab. Die zu komische Szene zeigt, dass „Beef“ ein geborener Komödiant ist:

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