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Panorama

Jordan Golf: „Standardschläger nicht unsere Philosophie“

04. Jun. 2013 von Malte van Oven in Köln, Deutschland

Jordan Golf: Der Schläger-Hersteller aus dem Rheinland. (Foto: Golf Post/JG)

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Ulrich Jordan bezeichnet sich selbst gerne als den typischen Durchschnittsgolfer. Jordan ist ein Mann, der mit markantem Bart und wallender Mähne in jeder Jack-Wolfskin-Werbung einen Platz finden würde. Bis Mitte 40 arbeitete er in einer Metallverarbeitung, die sich auf die Herstellung von  Zubehör für Leuchten und Reflektoren spezialisierte. Als die Firmenstrukturen stimmten, widmete sich Jordan immer mehr seinem Hobby, dem Golfsport. "Die Zeit ließ es einfach zu."

Geschäftsführer Ulrich Jordan im Golf-Post-Interview. (Foto: JG)

"Ein „pfiffiges Produkt“ hat Jordan Golf immer im Angebot"

Sein Grundgedanke nach einiger Zeit im neuen Hobby: Wie stelle ich spielvereinfachende Schläger her? Denn Ulrich Jordan ist ein Tüftler. Speziell Putter haben es dem teils in Kanada lebenden Unternehmer angetan. Zu Hilfe kamen Jordan dabei seine ehemaligen Kontakte aus der Metallverabeitung. Nach den ersten Eigenheim-Konstruktionen gründete er 2007 das Unternehmen Jordan Golf - heute speziell im Rheinland bekannt für seine exzellenten Putter und seine gewitzten Bags. "Ein 'pfiffiges Produkt' hat Jordan Golf immer im Angebot," so Jordan. In der heimischen Indooranlage - dem Jordan GolfDom in Köln-Weiden - traf sich der Macher mit Golf Post zum Interview.

Golf Post: Hallo Herr Jordan, plaudern Sie doch mal aus dem Nähkästchen. Ins Golfschlägergeschäft einsteigen - lohnt sich das überhaupt noch?

Jordan: Definitiv, es kommt nur darauf an, mit welchen Produkten man startet. Wir sind 2008 mit einem sehr breitgefächerten Portfolio gestartet, haben 2010 aber unsere Linie deutlich verschlankt und uns auf unsere Kernkompetenzen, die Putter und die Bags, konzentriert. Darüber hinaus legen wir Wert darauf, dass unser Material in allen Preisklassen ein Mindestmaß an individueller Anpassung auf die jeweiligen Bedürfnisse des Kunden ermöglicht. Mit diesem Fokus fahren wir sehr gut.

Golf Post: Der Golfschlägermarkt hat sich in den vergangenen Jahren als ein hart umkämpftes Terrain herausgestellt. Wie geht Jordan Golf damit um?

Jordan: Es ist aktuell ein ziemlich schwieriger Markt. Dadurch, dass einige Hersteller mittlerweile pro Jahr zwei Schlägerlinien rausbringen, wissen die Leute leider genau, wenn sie zwei Monate warten, gibt es den Schläger für 100 Euro günstiger im Angebot. Die Konsequenz: Die Händler verkaufen mit zu geringer Marge. Das macht das Geschäft für den Einzelhandel extrem risikoreich. Das ist auch der Grund, warum es für Neulinge so schwer ist in den Markt zu starten, dazu noch mit einem erklärungsbedürftigen Produkt. Das war für uns nicht anders.

Golf Post: Zusammen mit dem Tochterunternehmen Clubmate haben Sie sich deshalb auf gefittete Schläger spezialisiert.

Jordan: Genau, Standardprodukte gehören nicht zu unserer Unternehmensphilosophie. Grundsätzlich kann ich Fitting für Golfschläger und speziell Putterfitting nur empfehlen. Meist ist es doch so: Dir gefällt ein Schläger und du bist nach drei Runden nicht mehr zufrieden. Wir sind der Meinung: Stimme lieber einen Schläger auf dich ab, mit dem du dich wohl fühlst. Dafür ist es notwendig, dass du diesen auf der Runde erst einmal testest und nicht auf irgendwelchen Übungsgrüns in Shops, um dann anschließend einen Schnellschuss zu tätigen. So genau kann ein Standardschläger gar nicht sein. Wichtig ist es zu wissen, dass die individuelle Anpassung nicht dazu führt, dass Mondpreise für das Equipment aufgerufen werden.

Golf Post: Sie werden aufgrund Ihrer Putter gerne mit der Kramski-Putter-Schmiede verglichen. Wie sehen Sie das?

Jordan: Das ist richtig, wir sind neben Kramski eine der wenigen Marken für Putter in Deutschland. Wir werden sehr gerne mit Kramski verglichen. Für mich persönlich ist Kramski ein sehr gern gesehener Mitbewerber. Vor ihren Produkten haben wir die größte Hochachtung. Stellt man mehrere Putterprodukte nebeneinan, so kommt es sehr oft zu einem Wettrennen zwischen Kramski und uns. Der Unterschied ist marginal – außer im Preis. Aber bei Puttern entscheidet am Ende schließlich das Gefühl.

Golf Post: Sie sitzen jetzt seit Oktober 2012 im GolfDom, wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?

Jordan: Ich betrachte das "neue Zuhause" im GolfDom als konsequente Fortführung unserer Erfolgsgeschichte. Wir haben hier nun ein Zuhause, in dem man alle unsere Produkte testen und anpassen kann. Jordan hat dem Ganzen hier wieder Leben eingehaucht, im Winter sind wir nahezu ausgebucht.  Viel Fachkompetenz ist vor Ort und für Firmenevents sind wir ein attraktiver Partner. Aber eines ist auch klar: Im Sommer kannst du hier abschließen. Allerdings basiert unser Geschäftsmodell nicht auf dem Dom, sondern auf unseren eigenen Produkten und unseren Tochterunternehmen wie Greengrass (a.d.R. großer Golf-Distributor in Deutschland) oder Clubmate Golf. Wir wollen in Zukunft den GolfDom einfach noch nachhaltiger im Kölner Raum verankern, dazu einen zweiten Golf-Simulator anschaffen und ganz vage in der Zukunft vielleicht mal über eine Außenanlage nachdenken.

Golf Post: Was dürfen wir von Jordan Golf in der Zukunft erwarten?

Jordan: Wir konzentrieren uns weiter auf „Innovation" - das bedeutet die Weiterentwicklung unseres Puttsystems inUgo und unsere Neuentwicklungen im Bag-Segment. Wir werden weiter immer ein "pfiffiges Produkt“ im Sortiment haben, wie derzeit zum Beispiel die Schirmhalterverlängerung. Außerdem planen wir ein neues Standbagsystem. Wir wollen bei den Taschen einfach speziell bleiben. Zusätzlich diskutieren wir gerade über eine Reiseserie, also Bags für‘s Weekend oder speziell für Golfturniere. Vielleicht steigen wir auch mit ausgewählten Produkten in den USA ein. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Lasst Euch überraschen!

Golf Post: Herr Jordan, vielen Dank für das Gespräch!

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