Nach wochenlangen Gerüchten ist der Wechsel von Jon Rahm zu LIV Golf perfekt und sorgt für Aufruhr in der Golfwelt. In einem Interview mit Sky Sports zeigte sich ein enttäuschter Rory McIlroy mit viel Verständnis gegenüber Jon Rahm und mit einer dringenden Bitte an die DP World Tour. Mit Blick auf den Ryder Cup fordert der Nordire eine Regeländerung, um die Teilnahme Rahms zu ermöglichen. Justin Rose sieht im Wechsel des Spaniers in erster Linie eine große Tragweite für die PGA Tour und LIV Golf und befürchtet eine Kettenreaktion an Spielerwechseln.
"Jon wird 2025 in Bethpage sein" – McIlroy fordert Regeländerung der DP World Tour
In Folge des zukunftsweisenden Wechsels von Jon Rahm zu LIV Golf hatte Rory McIlroy in erster Linie eines im Kopf: Den Ryder Cup 2025. "Jon wird 2025 in Bethpage sein", so McIlroy bei Sky Sports und bezog sich dabei auf den Platz auf Long Island, auf dem der nächste Ryder Cup stattfinden wird. "Aufgrund dieser Entscheidung wird die European Tour die Regeln für die Ryder-Cup-Teilnahme umschreiben müssen. Daran gibt es keinen Zweifel. Ich möchte Jon auf jeden Fall im nächsten Ryder-Cup-Team haben."
Mit Blick auf seine persönliche Beziehung zu Jon Rahm und die Folgen für die beiden Touren zeigte sich McIlroy verständnisvoll und mit großer Anerkennung für den Spanier. "Ich werde es vermissen, Woche für Woche gegen ihn anzutreten. Er ist so ein guter Spieler. Er hat so viel Talent. Er ist so hartnäckig. Er ist ein großartiger Teamkollege im Ryder Cup. Ich habe nur gute Dinge über Jon zu sagen. Ich habe großen Respekt vor ihm als Golfer. Es scheint, als wolle er sein Leben richtig leben. Er will ein guter Vater sein, er will ein guter Ehemann sein", so McIlroy
Ausschlaggebend für den Wechsel sieht McIlroy in erster Linie die Zusammenführung der beiden Touren im Juni: "Mir ist klar geworden, dass man niemanden dafür verurteilen kann, dass er eine Entscheidung trifft, von der er glaubt, dass sie das Beste für ihn ist. Ist es enttäuschend für mich? Ja. Aber die Landschaft des Golfsports hat sich am 6. Juni verändert, als die Rahmenvereinbarung bekannt gegeben wurde. Ich glaube, das hat den Jungs den Sprung von der PGA Tour zu LIV ein bisschen leichter gemacht. Diese Rahmenvereinbarung legitimierte im Grunde das, was LIV zu tun versuchte."
Justin Rose befürchtet Kettenreaktion: "Großer Coup für LIV und schwerer Schlag für die PGA Tour"
Justin Rose zeigte sich in einem Interview mit Sports Illustrated verständnisvoll für Jon Rahms Entscheidung – äußerte allerdings gleichzeitig Befürchtungen über weitere Wechsel. "Es ist ein großer Coup für LIV und natürlich ein großer Schlag für die PGA Tour. Das ist ein großes Teil des Puzzles, dass Jon geht", sagte der ehemalige Weltranglistenerste Justin Rose zu Sports Illustrated nach dem Pro-Am am Donnerstag im Tiburon Golf Club. "Und dann weiß ich nicht, wer noch mit Jon geht. Ich meine, wenn es nur Jon ist, ist das natürlich schlimm genug. Was bedeutet das jetzt, wenn es Jon plus weitere Spieler sind? Wir alle versuchen, die PGA Tour und die LIV zu vergleichen, was die Fangemeinde und die wirtschaftlichen Aspekte beider Touren angeht, aber er ist das entscheidende Glied. Er schwächt die eine Seite und stärkt die andere. Es ist also ein großer Schritt."
Zu Rahms persönlicher Entscheidung: "Ich denke, Jon ist ein Spieler, der sich auf sein Vermächtnis konzentriert. Er repräsentiert Spanien wirklich, er weiß, wem er dort folgt, was Seve (Ballesteros) und Jose Maria (Olazabal) angeht. Ich glaube also nicht, dass er bei dieser Entscheidung leichtsinnig war", so Rose.
Weitere Reaktionen aus der Golfwelt zu Jon Rahms Wechsel
Ludvig Aberg: "Natürlich liebe ich ihn als Mensch und als Spieler. Wenn es nach mir ginge, würde ich gerne weiter gegen ihn antreten, aber jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung und Entscheidung, und das muss jeder respektieren."
Jason Day: "Ich verstehe, dass manche Leute es wegen des Geldes tun – meistens ist es wegen des Geldes. Leider werden wir einen verlieren. Ich kann ihm nicht vorwerfen, dass er die Entscheidung für sich und seine Familie getroffen hat. Wenn dir jemand 400, 500, 600 Millionen bietet - ich weiß nicht, wie hoch die Zahl ist, aber sie liegt irgendwo in dieser Größenordnung. Wenn Ihnen jemand so viel anbieten würde, würden Sie auf dem Mars spielen, wissen Sie, was ich meine?"
Bryson DeChambeau zeigte seine Vorfreude auf Twitter: "Unglaublich, dass @JonRahmpga zu LIV kommt. Ich freue mich sehr für ihn und seine Familie. Ich freue mich darauf, wieder mit dir zu konkurrieren und weiterhin mit den besten Spielern der Welt zu spielen."
Auch Brooks Koepka zeigte sich erfreut über Rahms Wechsel zu LIV Golf.
Ready for more Sunday battles.
LFG @JonRahmpga pic.twitter.com/JVfPGwRRQW— Brooks Koepka (@BKoepka) December 8, 2023
Das offizielle Statement der PGA Tour
"Unser Fokus liegt weiterhin auf der PGA Tour und der Vereinigung des Spiels für unsere Fans und Spieler. Wir können nicht für Entscheidungen sprechen, die einzelne Spieler treffen könnten, aber basierend auf dem Schwung der vergangenen Saison und der Stärke der PGA Tour, zusammen mit dem beschleunigten Interesse von und den Verhandlungen mit einer Reihe von externen Investoren, sind wir in der Lage, unsere Spieler zu Anteilseignern zu machen und es der Tour weiter zu ermöglichen, in unsere Mitglieder zu investieren, in unsere Fans zu investieren und den Profigolfsport der Männer weiter nach vorne zu bringen."
Wie scheinheilig kann man sein wenn man wie Jon Rahm behauptet nicht wegen des Geldes zu wechseln. Die sollen mit ihren Millionen glücklich werden, für mich sollten die LIV-Golfer weder Rydercup noch sonstige grosse Turniere der PGA spielen. Hoffe nur das viele Fans von diesen Golfmillionären abrücken den die Kohle wichtiger ist als der Golfsport und ihre Fans. Ich werde die LIV-Tour nicht schauen, da ich nicht bereit bin extra für spielende Golfmillionäre zu zahlen. Die PGA kann demnächst die Tore schließen weil sich niemand mehr für Golf interessiert.
Es ist erschreckend was aus der Golfsport geworden ist. Nach dem ich fast alle Turniere im Fernsehen verfolge und die Spielzeit von 6 Stunden und mehr mittlerweile ganz normal sind, ohne Reaktion der Verantwortlichen. Jetzt kommt der nächste Rums, Jon Rahm geht zuR LIV Tour. Geld regiert schon immer die Welt, aber das die Golf-Millionäre immer noch mehr wollen ist eine Schande. Erst wird ihnen auf den jeweiligen Touren das Feld geebnet und dann verlassen Sie wegen der Millionen das sinkende Schiffe.
Keiner auf der LIV Tour sollte weder zum Rydercup noch zu den großen 5 Turnieren zugelassen werden. Wenn Ihnen das ermöglicht wird nehmen Sie natürlich beides.
Schön waren die Zeiten mit Golfern die die besten werden wollten, jetzt wollen sie weniger golfen und mehr Kohle dafür haben.
Das ist meine persönliche Meinung, wenn die Tour-Verantwotlichen keine Eier in der Hose haben wird unser geliebter Sport zu Grabe getragen. Aber auch egal, die Verantwortlichen haben sicherlich gutes Geld von den Saudis bekommen. Einfach nur noch schrecklich, dass das im Golf passiert hätte ich nicht gedacht…
@Harry Schuster
Naja Geld spielt scho immer eine große Rolle oder warum glaubst du warum die Top Spieler wie Mcilroy fast nur noch auf der PGA Tous spielen und nicht mehr auf der DP Wordl Tour, weil es in den USA einfach mehr Geld gibt.
Die DP World Tour wird auf Dauer aussterben jeder der die Möglichkeit hat wird in die USA wechseln.
Die PGA Tour lockt die Spieler mit Geld auf ihre Tour genauso ist es jetzt halt bei LIV wo ist das Problem?
Das Problem ist alle Touren halten sich nicht an die gültigen Golfregeln.