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Panorama

Glück, Risiko und enorme Klasse: Die besten Schläge des Jahres 2022

27. Dez. 2022 von David Wellenbrock in Köln, Deutschland

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Mal ist es Glück, mal ist es Können, zumeist wohl eine Kombination aus beidem. Wenn die besten Golferinnen und Golfer unglaubliche Schläge zeigen, bleibt den Fans oft nur das Staunen. Auch das Jahr 2022 brachte wieder einige riskante, geniale und wichtige Highlight-Schläge - der Rückblick auf die besten und verrücktesten Schläge.

Beste Schläge 2022: Spieth' "Cliffhanger"

Den Anfang dieses Rückblicks macht Jordan Spieth, der im vergangenen Jahr mit seinem unglaublichen Schlag beim Ryder Cup 2021 ebenfalls in dieser Sammlung vertreten war. Beim AT&T Pebble Beach sorgte der amerikanische Superstar für Nervenkitzel - sogar beim Zuschauen. Sein Ball hatte sich an den Abgrund der zahlreichen Klippen an der US-Westküste verirrt, dennoch trat der Texaner an den Ball heran und bugsierte ihn über den Abgrund Richtung Grün. Keine gute Idee, wie Spieth im Nachhinein zu gab. Dennoch, oder gerade deswegen, einer der Schläge des Jahres 2022.

Hole-in-One-Rekord beim Party-Turnier

Es ist das Party-Turnier der PGA Tour und in diesem Jahr bekamen die Zuschauer der Waste Management Phoenix Open gleich zweimal Grund zum Feiern. Sam Ryder und Carlos Ortiz spielten an aufeinanderfolgenden Tages an der 16 des TPC Scottsdale, einem Par-3 in Arenaform, ein Hole-in-One. Die Tribünen bebten, die Bierbecher flogen und völlige Ekstase breitete sich aus. Und der Titelsponsor des Turnier durfte im Anschluss jeweils seiner Hauptbeschäftigung nachgehen. Aber sehen sie selbst.

Nicht unerwähnt lassen wollen wir an dieser Stelle ein Ass bei der grandiosen Golf Post Tour 2022, genauer gesagt beim großen Jubiläumsturnier. Leider ohne Videobeweis, dafür zeugen Bilder von Michaelas sensationellem Schlag.

 

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McIlroy und Morikawa mit Bunker-Show beim Masters

Rory McIlroy spielt seine persönlich beste Runde im Augusta National und brauchte in der Finalrunde des US Masters 2022 nur 64 Schläge. Und doch wird der Nordire nur Zweiter, weil ein überragender Scottie Scheffler das Grüne Jackett überstreifen durfte. McIlroy aber sorgte trotz verpasstem Karriere-Grand-Slam für den Highlight-Schlag des Turniers, welcher in Kombination mit Collin Morikawa nochmal so richtig an Genialität gewinnt.

Der vierfache Majorsieger chippt seinen Ball aus dem Grünbunker der 18 auf das Grün und in aller Seelenruhe macht sich das Spielgerät auf in Richtung Loch. Mit jedem Zentimeter, den die Kugel dem Ziel näher kommt, steigt die Spannung sowohl beim im Bunker stehenden McIlroy als auch bei den Patrons rund ums Grün, die der Reihe nach aufstehen und schließlich in großen Jubel ausbrechen.

Doch des Highlights nicht genug, locht Flightpartner Morikawa aus eben jenem Bunker ebenfalls zum Birdie, aber dennoch auf ganz anderem, viel direkterem Wege. Zwei Hole-out-Birdies aus dem Bunker an der 18 in der Schlussrunde des US Masters 2022 von zwei Superstars des Golfsports - purer Genuss!

Der Bunkerschlag zum Majorsieg

Wieder ein Major, wieder die 18. Bahn, wieder ein Bunker: Diesmal mit dem Unterschied, dass Matt Fitzpatrick als Führender der US Open 2022 am Schlussloch im Fairwaybunker lag und seinen knappen Vorsprung vor dem im Clubhaus wartenden Scottie Scheffler und Flightpartner Will Zalatoris verteidigen musste. "Das ist einer der besten Schläge, die ich je gespielt habe", würde Majorsieger Fitzpatrick später über diese Annäherung sagen. Mit zwei Putts spielte der Engländer das Par und feierte seinen ersten großen Triumph, da es Zalatoris verpasste, mit einem Birdie das Playoff zu erzwingen.

Cam Smith puttet sich zum Sieg

Beim letzten Major des Jahres, dem großen Jubiläum der British Open, fiel die Vorentscheidung am 17. Loch, dem "Road Hole" des legendären Old Course in St. Andrews. Cameron Smith lag mit zwei Schlägen auf dem Par-4 vor dem gefürchteten Bunker und zeigte dann seine Klasse mit dem Putter. Statt den Chip zu versuchen, nutzte der Australier die Welle der Bunkerkante und rettete mit zwei Schlägen das Par.


Den Vorsprung von einem Schlag brachte Smith dann an der verhältnismäßig einfachen Schlussbahn des "Home of Golf" nach Hause und krönte sich erstmals zum Majorchampion. Der Schlag des Turniers aber war eben jener Putt am "Road Hole Bunker" vorbei, den in den Tagen danach noch etliche Fans nachzumachen versuchten.

Ein tänzelnder Ball im Playoff

Aus der Kategorie: "Kann man sich nicht ausdenken". Beim ersten Playoff-Turnier der PGA Tour fanden sich Sepp Straka und Will Zalatoris im Stechen wieder. Nach hochspannenden Durchgängen an der 18. Bahn, in denen keiner der beiden sich entscheidend durchsetzen konnte, ging es an das Par-3-Loch 11 mit Inselgrün. Zalatoris versuchte die Fahne direkt anzuspielen, ließ den Ball aber etwas kurz. Das Spielgerät aber fand nicht den Weg ins Wasser, sondern tänzelte auf der Mauer und blieb schließlich an der Rasenkante liegen.

Straka beging den gleichen Fehler, der Ball des Österreichers aber fand den Weg über die Mauer ins Wasser. Schließlich setzte sich Zalatoris durch und feierte seinen ersten Sieg auf der PGA Tour. Straka hingegen verpassten den zweiten Sieg innerhalb weniger Monate.


Max Kieffer mit zwei Highlight-Schlägen

Auf der DP World Tour gewann Max Kieffer nach vielen Jahren harter Arbeit endlich im 249. Start seinen ersten Titel. Ein Schlag auf dem Weg zum Titel, der in Erinnerung bleibt, ist auf jeden Fall die Annäherung an der 17, die Kieffer selbst im Golf Post Interview als einen der besten seiner Karriere bezeichnete. Mit diesem Birdie verschaffte sich der Deutsche den entscheidenden Schlag Vorsprung.


Aber auch beim Heimspiel verzauberte Kieffer die deutschen Fans. Im GC München Eichenried lochte der 32-Jährige bei der BMW International Open zum Albatros.

Maja Stark sieg in Deutschland

Doch nicht nur die Herren des Golfsports begeisterten mit starken Schlägen, auch die Damen versorgen uns mit Highlights. In Europa dominierten vor allem die Schwedinnen Maja Stark und Linn Grant nicht nur die Ladies European Tour, sondern teilweise auch die Männerkonkurrenz. Stark gewann u.a. das Amundi German Masters in der Nähe Berlins mit einem Birdie an der Schlussbahn.

Ein Schlaggewinn zum Sieg ist schon etwas besonderes, wenn man dabei aber nicht mal einen Grashalm überwinden muss, war der Annäherungsschlag wohl einer oberster Güteklasse. Aber sehen Sie selbst.


Linn Grant deklassiert die Herren

Eine unglaubliche Leistung zeigte Linn Grant beim Scandivanien Mixed der DP World Tour und LET. Damen und Herren traten in einer Wertung gegeneinander an und erstmals siegte eine Frau auf der ehemaligen European Tour - und wie! Die Schwedin hatte nach 72 Löchern satte neun Schläge Vorsprung vor der männlichen Konkurrenz. Deshalb gibt es hier zum Abschluss nicht einen, sondern gleich 64 Schläge ihrer Finalrunde zum Genießen. Viel Spaß!

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