Bei der zweiten Internationalen Amateurmeisterschaft (IAM) der Golfer mit Behinderungen am 11. und 12. August im Golf und Country Club Hamburg-Treudelberg setzte sich in der Gesamtwertung (Bruttowertung) der Herren Marco Ullmann vom GC Neuhof durch und verwies Timo Klischan vom G&CC Motzener See auf Rang zwei. Damit sicherte sich Ullmann sowohl den internationalen Preis der Bundesrepublik Deutschland als auch den deutschen Meistertitel in der Kategorie „Sonstiges ohne Einschränkung im Schwung“. Bei den Damen gab es erstmals eine Bruttosiegerin, die nicht aus Deutschland kommt. Die Dänin Mette Wegge Lynggaard gewann vor Amelie Paloma Gonzalez Podbicanin vom GC St. Leon-Rot. Insgesamt wurden in sieben Kategorien Deutsche Meistertitel vergeben.
Internationale Amateurmeisterschaft geht an Marco Ullmann
Während Ullmann am Samstag mit einer 73 (+1) und damit mit dem besten Score des ganzen Turniers ins Clubhaus kam, schaffte Klischan den Par 72-Platz mit 75 Schlägen. Am Sonntag gelang es dem Führenden, seinen Vorsprung von zwei Schlägen in der Bruttowertung zu verteidigen (148 Schläge, +4), weil er und sein Verfolger Klischan (150, +6) die finale Runde mit je 75 Schlägen beendeten. „Ich habe versucht, nicht daran zu denken, dass ich zwei Schläge vorn bin. Das war am Ende schwerer, als gedacht - und an der 18 ging mir auch gut die Pumpe. Mein Putter war eiskalt, aber alles in allem war die Runde okay und ich freue mich total“, sagte der Sieger. Titelverteidiger Reinhard Friske vom GC Hamburg-Walddörfer wurde fünfter der Bruttowertung mit 162 Schlägen (+18).
Mette Wegge Lynggaard sichert sich Titel bei den Damen
Bei den Damen ging der internationale Titel erstmals an eine Dänin. Lynggaard siegte mit Runden von 77 und 75 Schlägen (+8) vor Gonzalez Podbicanin (157, +13). „Ich spiele die EDGA-Turnierserie seit 2012, aber dies ist das erste Mal, dass ich das deutsche Turnier mitspiele. Meine bisherige Saison lief ziemlich gut und es war ein wirklich großartiger Tag“, sagte Lynggaard nach ihrem Erfolg.
Fünf Titelverteidigungen bei deutschen Meistertiteln
Zusätzlich zu den internationalen Meistertiteln der Damen und Herren wurden Deutsche Meistertitel in sieben Behinderungskategorien ausgespielt. Für diesen Wettbewerb waren ausschließlich die deutschen Teilnehmer qualifiziert. In insgesamt fünf der sieben Kategorien setzten sich die Titelverteidiger durch. So gewann Timo Klischan in der Kategorie „Arm“ mit insgesamt 66 Brutto-Stablefordpunkten (BSP) deutlich vor Michael Clemens (Royal St. Barbara GC Dortmund) mit 35 BSP und Christof Buhl (Hanseatischer GC) mit 26 BSP. Damit führte Klischan seine Serie als Deutscher Meister der Golfer mit Behinderung in der Kategorie „Arm“ weiter fort.
In der Kategorie „Bein“ verteidigte Vorjahressieger Reinhard Friske (GC Hamburg-Walddörfer) seinen Titel erfolgreich. Mit 55 BSP lag er zwei Punkte vor Pascal Ferreira-Schramm (GP Aschheim, 53 BSP), dem auch in diesem Jahr nur der zweite Platz blieb.
Die Kategorie „Rollstuhl“ entschied erneut Jens Maspfuhl (GC Friedberg) für sich. Mit insgesamt 25 BSP verwies er Christian Nachtwey (GC Rittergut Rothenberger Haus, 19 BSP) auf Platz zwei.
In der Kategorie „Sonstiges mit Einschränkung im Schwung“ lag Jennifer Sräga (GC Augsburg) mit 55 BSP deutlich vor Peter Haustein (G&LC Bad Arolsen), der das Turnier mit 47 BSP beendete.
In der Kategorie „Mental“ setzte sich Leon Thobe Biganzoli (GC Oberneuland) mit (35 BSP) durch. Die Vizemeisterschaft sicherte sich Kevin Bäse mit 32 BSP im Kartenstechen gegen Lasse Zietzschmann.
Die Kategorie „Gehör“ entschied die amtierende Teamweltmeisterin Amelie Paloma Gonzalez Podbicanin (GC St. Leon-Rot) mit 59 BSP für sich. Ihr folgte Peter Scheel (GC Erftaue) mit 56 BSP. Auf Platz drei lag Vorjahressieger Jörg Heitmann (GC Green Eagle) mit 45 BSP.
Internationalisierung der deutschen Meisterschaft
Seit 2002 wird die Deutsche Meisterschaft der Golferinnen und Golfer mit Behinderungen veranstaltet. Ausrichter war bis 2006 der Behinderten Golf Club Deutschland, seit 2007 hat der DGV die Aufgabe übernommen. Durch die Internationalisierung des Turniers ist die IAM der Golfer mit Behinderung auch Teil der Access Serie des Europäischen Behindertengolf-Verbandes (EDGA).
(Text: Deutscher Golf Verband)