Die Nominierten stehen fest: Der Golfclub Lilienthal, der Bielefelder Golfclub und der Universitäts-Golfclub Paderborn gehen mit ihren sozialen Projekten um die ersten drei Plätze beim DGV-Innovationspreis – ABSCHLAG DER IDEEN ins Rennen. Der Preis wird vom Deutschen Golf Verband e.V. (DGV) gemeinsam mit dem DGV-Partner Allianz in diesem Jahr in der Kategorie „Golf und soziale Verantwortung“ vergeben. Die prämierten Projekte dienen als gute Vorbilder und zeigen, dass gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln im Golfsport gelebt wird.
Neun Juroren haben 32 Einreichungen von 30 DGV-Mitgliedern gesichtet und zwölf Projekte vorausgewählt, die bei einer ganztägigen Sitzung besprochen wurden. Die Expertenjury arbeitete aus der Vorauswahl anhand der Faktoren Innovationsgrad und Kreativität, Vorbildwirkung und Möglichkeit des Transfers, Nachhaltigkeit, Bewusstsein für soziale Verantwortung, Integration ins Clubleben sowie öffentliche Wahrnehmung die drei Nominierten heraus, die sich beim DGV-Verbandstag im April 2020 den anwesenden DGV-Mitgliedern zur finalen Wahl stellen werden.
„Mit dem Projekt Golf inklusiv und dem Ziel, Menschen mit Beeinträchtigungen jedweder Art den Zugang zum Golfsport zu ermöglichen, hat der DGV bereits einen Schwerpunkt gesetzt“, sagt Claus M. Kobold, Präsident des DGV. „Die Auswahl der drei Nominierten macht deutlich, dass zahlreiche Golfclubs das Thema in vielfältiger Weise mit hohem Engagement vorantreiben.“ Jurymitglied Manfred Boschatzke, Leiter Sponsoring der Allianz Deutschland AG ergänzt: „Dass soziale Verantwortung und Golfsport zusammenpassen, belegen die eingereichten Projekte eindrucksvoll – unabhängig davon, ob es um Inklusion, die Unterstützung einer Freiwilligen Feuerwehr oder die Integration Geflüchteter geht".
Alle Teilnehmer leisten mit ihren Best-Practice-Beispielen einen wertvollen Beitrag zum sozialen und gesellschaftlichen Engagement der Golf-Community, indem sie ihr Wissen mit anderen DGV-Mitgliedern teilen und ermöglichen, dass ihre Ideen auch in anderen Clubs umgesetzt werden. Die Nominierten werden mit einem Preisgeld, einem Video über ihr Projekt und mit Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit belohnt.
Golfclub Lilienthal - „Von der Integration zur Inklusion“
Mit dem Bau eines integrativen Golfplatzes speziell auch für mobilitätseingeschränkte Spielerinnen und Spieler betrat der Golfclub Lilienthal vor 20 Jahren Neuland. In der Zwischenzeit ist der Begriff „Inklusion“ viel weitreichender. Ging es bei der Integration noch um das „Dazuholen“ wird bei der Inklusion Vielfalt zum Normalfall und Teilhabe Aller selbstverständlich. Das wird in Lilienthal gelebt und wahrgenommen. Rund ein Dutzend Menschen mit Behinderungen werden in der Anlage beschäftigt. Mit mehreren Förderschulen besteht eine Zusammenarbeit und jährliche Turniere mit Jugendlichen und Erwachsenen mit unterschiedlichen Handicaps gehören zum festen Programm.
Der Bremer Sportler des Jahres 2018 Christoph Schuler im Bereich Behinderung kommt aus dem Golfclub Lilienthal und wurde außerdem bei den Special Olympics in Abu Dhabi in diesem Jahr Vierter. „Das zeigt,“ so Präsident Claus Kleyboldt, „dass wir den richtigen Weg gegangen sind und weiter gehen werden. Das Erreichte macht uns stolz!“
Bielefelder Golfclub - „Golf verbindet“
Der Bielefelder Golfclub hat mit seinem Projekt „Golf verbindet“ bereits vor 18 Jahren die Grundlage dafür gelegt, dass Inklusion heute fester Bestandteil seines Sportkonzeptes ist. Der Golfclub pflegt eine enge Partnerschaft mit der Mamre-Patmos-Schule, einer Förderschule für Menschen mit besonderem Förderbedarf im Bereich der geistigen und der körperlichen und motorischen Entwicklung der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Mit der Gründung des Golfstützpunktes NRW im BGC e.V. folgten mehrere Förderschulen in Ostwestfalen dem Beispiel. Seit 2003 nehmen die Schülerinnen und Schüler regelmäßig an den regionalen-, nationalen- und internationalen Wettspielen von
Special Olympics teil. 2014 hat der Bielefelder Golfclub e. V. gemeinsam mit der Mamre-Patmos-Schule ein national ausgeschriebenes integratives Golfturnier ins Leben gerufen, das nun jährlich nach dem Regelwerk von Special Olympics auf der Anlage des Clubs stattfindet.
„Wir wollen helfen, Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung zu einer Selbstverständlichkeit zu machen“, erklärt Birgit Kamloth, Präsidentin des Bielefelder GC, die Motivation. „Mit den Aktivitäten sichtbar sein, sie irgendwann zur Normalität werden zu lassen, das ist unseren Mitgliedern eine Herzensangelegenheit.“
Universitäts-Golfclubs Paderborn - „Haxterpark Projekt“
Das „Haxterpark Projekt“ des Universitäts-Golfclubs Paderborn hatte von Anfang an das Ziel, eine inklusive Bewegungs- und Golfanlage zu schaffen, die über den Golfsport hinaus geht. Seit der Gründung im Jahr 2004 bestehen Kooperationen zu Förderschulen. Sehr viele Golfer mit Behinderung sind Mitglied im Verein – nicht nur wegen der zahlreichen Rehasportangebote – und jedes Golfturnier ist inklusiv. „Inklusion im Sport - Inklusion durch Sport“ heißt auch: 22 Mitarbeiter mit einer schweren Behinderung sind derzeit beschäftigt, für die zum Teil eigene Pflegegeräte entwickelt wurden. Ab dem Herbst 2019 wird auch eine theoriereduzierte Ausbildung zum Sportrasenpfleger angeboten.
„Wir haben versucht, die Sportanlage gesellschaftlich verantwortlich zu entwickeln“, so Helmut Böhmer, Vorsitzender des Universitäts-Golfclub Paderborn und der gemeinnützigen Haxterpark GmbH. „Es handelt sich um ein fortwährendes Projekt, das um weitere inklusive Aktivitäten und barrierefreie Versammlungsräume ergänzt werden soll.“
Mehr Informationen zum DGV-Innovationspreis gibt es im DGV-Serviceportal unter www.golf.de/serviceportal
(Text: DGV)