Über keinen anderen Schlag im Golfsport gibt es so viele Geschichten und Gerüchte wie um das Hole-in-One. Diesen einen perfekten Versuch, den Ball direkt ins Loch zu befördern. Bei den etwa 2,5 Millionen vorgabewirksamen Runden des Deutschen Golf-Verbands wurden im vergangenen Jahr 509 solcher Asse registriert, dazu kommen noch zahlreiche solcher Momente größten Glücks auf Privatrunden, die allerdings von offizieller Seite nicht bestätigt sind. Macht unter dem Strich eine Wahrscheinlichkeit von 1:10.000, einmal im Golfer-Leben ein Hole-in-One zu spielen, bei Profis 1:2500.
Doppeltes Hole-in-One - kein Problem für Jan-Pelgrom de Haas
Die Chance, gleich zwei Asse auf einer Runde zu schaffen, ist übrigens noch geringer, als ein Lotto-Sechser. Dessen Wahrscheinlichkeit beziffern Statistiker nämlich stets auf 1:14 Millionen. Beim doppelten Hole-in-One sind es gar 1:67 Millionen. Über solche Zahlenspiele kann Jan-Pelgrom de Haas nur müde lächeln. Ihm ist dieses seltene Kunststück bei einem Turnier in seinem Heimatclub, dem GC am Sachsenwald bei Hamburg, doch tatsächlich gelungen. „Und dabei habe ich es bis dato nicht einmal geschafft, mich in eine Nearest-to-the-Pin-Liste einzutragen“, erzählt er.
Bis zur neunten Bahn lief das Turnier für den Hamburger mittelprächtig. Drei Doppelbogeys und zwei Bogeys notierte er auf acht Bahnen. Dann kam Loch neun, ein 128 Meter langes Par 3. De Haas kramte sein 9er-Eisen aus der Tasche und fühlte schon beim Schlag „etwas ganz Besonderes“. „Ich bin mir sicher, jeder Golfer kennt das Gefühl, wenn man einen Ball so gut trifft, dass es nicht einmal den Ansatz eines Widerstands bei der Berührung gibt und man locker durchschwingt“, sagt er. Schon als der Ball noch in der Luft war, war er sich sicher: Die Kugel ist großartig unterwegs. Und in der Tat: Sie kam gut einen Meter vor der Fahne auf – und war plötzlich weg.
„Wir haben erst einmal alle Bunker abgesucht“, erinnert sich de Haas. Aber der Ball war tatsächlich im Loch. Dann folgten auf dem weiteren Weg drei Bogeys und ein Doppelgbogey. Ein Loch musste de Haas sogar komplett streichen. Auf der 17, einem 153 Meter langen Par 3, holte er schließlich mit dem 7er-Eisen aus. „Auch hier hatte ich ein gutes Gefühl beim Abschlag. Als wir den Ball dann weder auf dem Grün, noch dahinter fanden, haben wir gemeinsam ganz vorsichtig geschaut und uns dann alle euphorisch gefreut“, erzählt er. Gut, so euphorisch, wie es bei Nordlichtern eben üblich ist. Keine Jubelschreie, kein Veitstanz, aber ein bisschen Schulterklopfen.
„Ich war irgendwie beseelt und voller innerer Freude“
So gut ein Ass für das Ego ist, so schlecht kann es für den Geldbeutel werden. Wer in einem Turnier trifft, muss im Anschluss einen ausgeben. Allen, die auf dem Platz waren. So will es der Brauch. Und was spendiert man, wenn man gleich zwei Asse schlägt? „Ich habe meine Frau angerufen, sie möge bitte mit etwas Geld vorbeikommen. Weil sie auch nicht viel Bargeld hatte, hat sie bei unseren Kindern die Sparschweine geplündert. Es wurde dann eine zweistellige Anzahl Sektflaschen“, erinnert sich de Haas.
Und während es bei den Profis für einen solchen Glückschlag teure Autos, große Yachten oder Massen an Flugmeilen gibt, konnten Hobbygolfer früher sogar ihren Amateurstatus verlieren. Heute sind für ein Hole-in-One auch höherwertige Preise zulässig. Jan-Pelgrom de Haas hat an jenem Tag nichts gewonnen, aber immerhin sein Handicap verbessert. Von 23,4 auf 18,2. „Ich denke, dass das, was an diesem für mich so besonderen Tag passiert ist, das größte Geschenk war“, sagt er. Einen Tipp hat er indessen, inzwischen fast schon als Ass-Experte, nicht parat. Natürlich erwarte nun jeder eine Wiederholung von ihm, sagt er. De Haas hat an diesem Tag für seinen verstorbenen Vater gespielt. „Ich war irgendwie beseelt und voller innerer Freude“, meint er. Und das sei letztlich auch das Erfolgsrezept gewesen: Selbstvertrauen und jede Menge Spaß.
Übrigens muss nicht jeder Golfer so lange auf ein solches Erfolgserlebnis warten: Der Amerikaner Norman Manley hat zwischen 1964 und 1979 ganze 59 Asse erzielt.
Frage:
Wir hatten auch öfters auf unseren Reisen Teilnehmer gehabt, die in einem vorgabewirksamen Wettspiel ein “Hole-in-One” geschossen haben; es wurde nach Stabelford gespielt, wo an ein oder zwei Löchern kein Ergebnis eingetragen wurde, also ein Strich an dem jeweiligen Loch gemacht wurde. Nach unserer Erfahrung und Erkenntnis, wurde uns im Golfclub-Sektretariat mitgeteilt, dass bei einem Strich, bzw. nicht zu Ende gespielter Runde, das “Ass” NICHT zählt.
– Weiss Jemand wie hier tatsächliche die Regel ist?
Wir hatten auch öfters auf unseren Reisen Teilnehmer gehabt, die in einem vorgabewirksamen Wettspiel ein „Hole-in-One“ geschossen haben; es wurde nach Stabelford gespielt, wo an ein oder zwei Löchern kein Ergebnis eingetragen wurde, also ein Strich an dem jeweiligen Loch gemacht wurde. Nach unserer Erfahrung und Erkenntnis, wurde uns im Golfclub-Sektretariat mitgeteilt, dass bei einem Strich, bzw. nicht zu Ende gespielter Runde, das „Ass“ NICHT zählt.
– Weiss Jemand wie hier tatsächliche die Regel ist?
Das mit dem Verlieren des Amateurstatus stimmt so aber nicht mehr. Seit 2012 können für ein Hole-In-One auch Preise angenommen werden, die den Wert von 750 Euro übersteigen.
. . . und es gibt sogar Reise-Versicherungen bei uns, die ein bestätigtes „Hole-in-One“ versichern für die Getränke hinterher im Clubhaus, bis zu einer Höhe von Euro 500,00.