Es ist ein Gefühl, das wahrscheinlich jeder noch aus seiner Kindheit kennt: Der Besuch im Spielwaren-Kaufhaus, wo einen schon während des Betretens ein Schwall von bunten, glitzernden, blinkenden, manchmal auch ganz schlichten Angeboten überwältigt hat. Der sehnlichste Wunsch war es immer, einmal eine Stunde alleine zu sein, einpacken zu dürfen, was in den Wagen passt, und es seelig mit nach Hause zu nehmen.
Ein paar Jahre später sind die blinkenden Schuhe den Softspikes gewichen, Pfeil und Bogen sind jetzt Schläger und Ball, doch das Gefühl ist noch da. Wenn die Hansegolf vom 14. bis zum 16. Februar 2014, und die Golftage München vom 21. bis zum 23. März 2014 ihre Pforten öffnen, wird man so manchen Besucher sehen, der mit glänzenden Augen vor den Ständen steht und sich wünscht, einpacken zu dürfen, was in den Wagen passt.
Zwei Messen für jedermann
Und das ist kein Wunder. Ob als leidenschaftlicher Golfer, Golf-Einsteiger, Head-Pro oder einfach nur Interessierter: Auf insgesamt über 14.000 m² wird der Besucher bei zusammen mehr als 270 Ausstellern mit Sicherheit etwas finden, was ihm gefällt. Bis jetzt wurden jedes Jahr neue Besucherrekorde aufgestellt, und das möchte Nicole Fischer, Projektleiterin bei "planetfair" und für die Organisation der Hanse Golf und Golftage München verantwortlich, auch in diesem Jahr schaffen. Golf Post hat mit der ambitionierten Managerin und Hobby-Golferin gesprochen.
Golf Post: Für wen sind Ihrer Meinung nach die Hanse Golf und die Golftage München besonders interessant?
Nicole Fischer: Eigentlich für jedermann. Ob das jetzt Golfspieler sind, die schon jahrelang Golf spielen, Golfinteressierte, die es gerne anfangen möchten, von jung bis alt. Die Hanse Golf und die Golftage München sind Messen für alle, die den Golfsport lieben und kennenlernen möchten.
Golf Post: Was ist die größte Herausforderung für Sie als Projektleiterin, wenn sie zwei große Messen wie die Hanse Golf und die Golftage München in Angriff nehmen?
Nicole Fischer: Die größte Herausforderung ist eigentlich für jeden Aussteller den optimalen Platz zu finden und ein ausgewogenes Maß an Tourismus, Ausrüstung und Event-Programm zusammenzustellen, sodass für den Besucher alles rund um den Golfsport vorhanden ist.
Golf Post: Aus eigener Erfahrung: Welcher dieser Bereiche kommt bei den Besuchern am besten an?
Nicole Fischer: Ganz klar die Golfausrüstung. Neue Schläger braucht man jedes Jahr! (lacht)
Golf Post: Was kann man als Besucher der beiden Messen mit nach Hause nehmen?
Nicole Fischer: Einmal naürlich Ausrüstung, weil man sich vor Ort direkt ausstatten und neue Golfbekleidung und neue Golfschläger erwerben kann. Dazu gibt es Tipps und Tricks jeweils in den Golfarenen, wo sich die David-Leadbetter-Golfakademie und weitere Golfschulen von Golfclubs präsentieren und die wichtigsten Themen von Putten, über das kurze Spiel und das lange Spiel demonstrieren. Natürlich gibt es auch überall spezielle Messeangebote und man kann auch gleich seinen nächsten Golfurlaub buchen.
Golf Post: Worin unterscheidet sich der Besuch einer Golf Messe von dem eines großen Golfgeschäftes? Eine große Angebotsvielfalt hat man bei beiden, was kann die Messe, was der Laden nicht kann?
Nicole Fischer: Wenn man in ein Geschäft kommt, gibt es natürlich vom Händler aus schon gewisse Präferenzen, was er zeigen und präsentieren möchte. Bei uns ist oftmals der Hersteller selber vor Ort und präsentiert sein Produkt ausführlicher. Er hat Insider-Informationen und man kriegt diese Informationen rund um die Produkte aus erster Hand, nicht erst über einen weiteren Zwischenhändler.
Golf Post: Im Jahr 2013 hatten Sie insgesamt mehr als 25.000 Besucher auf den beiden Messen. Ist Ihr Ziel in diesem Jahr die 30.000 zu knacken?
Nicole Fischer: Das wäre natürlich erstrebenswert. Bis jetzt haben wir auf beiden Messen jedes Jahr einen neuen Besucher- und Ausstellerrekord aufgestellt und auch dieses Jahr sieht es sehr positiv aus. Neben den altbewährten Ausstellern dürfen wir viele neue Aussteller auf beiden Messen begrüßen und von daher ist natürlich immer unser größter Anreiz, weiterhin die Rekorde zu knacken.
Golf Post: Sagt die Entwicklung der Messen Ihrer Meinung nach auch etwas über die Entwicklung des Golfsports in Deutschland aus?
Nicole Fischer: Da gibt es, würde ich sagen, eine leichte Tendenz. Wir merken schon, dass wir viele Neugolfer haben, die sich für den Golfsport interessieren und die sozusagen die Hemmschwelle auf der Messe überwinden, anstatt dass sie auf den Golfplatz rausfahren. Wobei das leider noch nicht genug ist. Die Golfplätze merken natürlich auch, dass der Nachwuchs noch fehlt. Speziell dafür machen wir auch auf beiden Messen sehr viel gerade für die jungen Golfer. Wir haben zum Beispiel auf der Hanse Golf den Schultag, wo Schulen am ersten Freitag auf die Messe kommen, um natürlich auch die Nachwuchsförderung, die auch bei vielen Golf Clubs inzwischen groß geschrieben wird, mitzugestalten und voranzubringen. Aber natürlich, die Entwicklung ist da, auch bei uns auf den Golf Messen, aber sie macht leider sehr kleine Schritte. Das möchten wir weiter ankurbeln.
Golf Post: Vielen Dank für das Gespräch, Frau Fischer.
Das Gespräch führte Oliver Felden.