Jordan Spieth hatte sich Anfang des vergangenen Jahres einen guten Vorsatz gemacht, sich ein Ziel gesetzt für die anstehenden Monate: 2014 wollte er zweimal gewinnen. Der damals 20-Jährige hatte ein Jahr zuvor eine unfassbare Debüt-Saison auf der PGA Tour gespielt. Im Alter von 19 Jahren gewann mit Spieth das erste Mal seit 82 Jahren wieder ein Teenager ein PGA-Tour-Event, Spieth spielte über die gesamte Spielzeit herausragend und beendete den FedExCup 2013 auf Position sieben. Das Ziel für 2014 schien realistisch. Dann war es auf einmal Ende November, und Spieth hatte noch keinen der angestrebten Siege verbuchen können. Gute Vorsätze also, das ewig leidige Thema vor einer neuen Saison.
Der Klassiker: Regelmäßiger trainieren!
Frank Adamowicz, der ehemalige Nationaltrainer des DGV und Golf-Coach in der Kaderschmiede des GC St. Leon-Rot, kennt das Phänomen: "Am häufigsten höre ich den guten Vorsatz: 'Im nächsten Jahr werde ich regelmäßiger trainieren!' - Ich würde mich so freuen, wenn es jeder täte, der es sagt." Doch mit den guten Golf-Vorsätzen verhält es sich meist nicht anders als mit typischen anderen Zielen für ein neues Jahr, beispielsweise den Klassikern "Weg mit dem Winterspeck"/"Mehr Sport" und "Mit dem Rauchen aufhören": Spätestens wenn das erste Kalenderblatt abgerissen wird und schon bis Februar keine Erfolge zu sehen sind, ist der Vorsatz passé.
Gute Vorsätze - Drei Stufen zum Erfolg
Doch nicht dieses Mal. Denn es gibt Gründe, warum sich die guten Vorsätze manchmal schneller in Luft auflösen als die Raketen an Silvester, und es gibt einfache Strategien, um dem entgegenzuwirken. Dr. Gio Valiante ist ein auf Golf spezialisierter Sportpsychologe, Professor am Rollins College in Florida und für das mentale Training einiger der besten Golfspieler der Welt verantwortlich, wie etwa Matt Kuchar. In der Golf-Channel-Show "Morning Drive" schilderte er kürzlich den Hauptgrund, warum gute Vorsätze oftmals erfolglos bleiben: Sie sind einzig "Outcome"-orientiert.
Das heißt, sie schließen nur das angestrebte Resultat ein. Das ist die "Was?"-Ebene, auf der wir das Ziel definieren. Um ein Ziel aber wirklich erfolgreich und überdauernd zu verfolgen, braucht es zwei weitere Ebenen, die unserem Bemühen als Fundament dienen sollen: Valiante nennt sie die "Process Goals" und die "Achievment Goals". Frei übersetzt ist damit die "Wie?"-Ebene und die "Warum?"-Ebene gemeint.
Machen Sie sich einen Plan
Wenn Sie sich also vornehmen, 2015 beispielsweise die 90-Schläge-Marke zu knacken, dann sollten sie nicht einfach nach zwei Monaten enttäuscht aufgeben und den Golf-Gott verfluchen, weil Sie es nicht geschafft haben. Vielmehr müssen sich selbst im Vorfeld erst einmal beantworten, warum Sie es schaffen wollen. Setzen Sie sich bewusst mit dieser Frage auseinander, so werden Sie schnell feststellen, ob das ein Ziel ist, das Sie ernst nehmen, das realistisch ist und das Sie unbedingt erreichen wollen, oder ob Sie aufgrund irgendwelcher Gründe doch besser etwas kürzer greifen sollten.
Anschließend legen Sie sich einen Plan zu: Wie möchte ich mein Ziel erreichen? Welche Möglichkeiten stehen mir zur Verfügung? Wie kann ich diesen Prozess attraktiv gestalten? Ganz wichtig: Erinnern Sie sich selber dran, immer wieder. Dr. Valiante schlägt vor, sich eine monatliche Erinnerung ins Handy zu machen, nur damit man sich seines Ziels bewusst bleibt. "Wenn Sie es schaffen, diese Ebenen auf ihr Ziel abzustimmen und zu kombinieren, dann haben Sie erheblich größere Aussichten, es zu erreichen."
Ohne geht's nicht: Geduld und Disziplin
"Das Wichtigste beim Golf ist es, erst einmal Geduld zu haben, das sieht man sogar bei den Besten der Welt", stellt Frank Adamowicz desweiteren heraus. "Die meisten Vorsätze scheitern an zu hohen Erwartungen, die Ziele sollten realistischer gesetzt werden und nicht zu sehr ergebnisorientert", womit er die Thesen seines US-amerikanischen Kollegen stützt. Auch Dr. Valiante betont zum Ende seiner Ausführungen: "Sie brauchen Geduld und Disziplin, machen Sie die einfachen Sachen gut, jeden Tag!"
Das hat auch Jordan Spieth getan, unser Senkrechtstarter vom Anfang des Artikels. Monat für Monat verging, doch die zwei Turnier-Siege blieben aus. Doch er hat gearbeitet, Woche für Woche, mit Geduld und Disziplin. Selbst als das Jahr nur noch dahin plätscherte, alle Highlights längst vorüber, blieb Spieth seinem Vorsatz treu. Ende November gewann der mittlerweile 21-Jährige die Emirates Australian Open und in seinem letzten Turnier 2014, eine Woche später, die Hero World Challenge, das Einladungsturnier von Tiger Woods. Es kann sich also lohnen, hartnäckig zu bleiben, und es lohnt sich in jedem Fall, sich ein Beispiel an Jordan Spieth zu nehmen. Das findet auch Dr. Gio Valiantes: "Sehr inspirierend!"
Das hat er gut gemacht…. , der Jordan Spieth: Aber mit Geduld, Disziplin und eisernem Willen, da kann man bekanntlich auch „Berge versetzen“!
Vorsätze… das ist so eine Sache. aber wem es wirklich Ernst damit ist – mit dem nötigen durchhaltevermögen, Disziplin und vielleicht auch Sturheit.ist alles zuschaffen – um was es auch immer geht.
Allerdings, hat ein Golfer den Vorsatz: „Ich will heuer ein Single-Handicap erreichen, während er jetzt gerade erst die PE in der Tasche hat, ist das wohl utopisch und kaum zu verwirklichen.
Doch der Vorsatz sich auf dem Golfplatz nicht mehr über Golfer zu ärgern, die es mit der Etikette nicht allzu genau nehmen (http://www.golf4greyeagles.com/2014/12/golfer-und-ihre-guten-vorsatze.html), das sicherlich machbar, wenn auch nicht gerade leicht! Denn leider sind solche Golf-Zeitgenossen, die nicht ansatzweise wissen, wie Etikette geschrieben wird, sehr zahlreich!
Ich wünsche Ihnen ein spannendes, neues Golfjahr 2015 – dass sich Ihre guten Vorsätze alle erfüllen.
HelgaG