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Masters

Grünes Jackett Nr. 3? Statistik (leider) gegen Bernhard Langer

10. Apr. 2016 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Bernhard Langer gewann das Masters in Augusta in den Jahren 1985 und 1993.

Bernhard Langer gewann das Masters in Augusta in den Jahren 1985 und 1993. (Foto: Getty)

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Man will aus dem Schwärmen gar nicht heraus kommen: Im Alter von 58 Jahren spielt Bernhard Langer heute um seinen dritten Masters-Titel, 30 Jahre, nachdem er zur ersten Nummer eins der 1986 eingeführten Weltrangliste wurde. Mit einer brillanten Leistung schob sich „Mister Consistency“ am Samstag ins Top-Quartett. Im Vergleich zum Rest des Felds traf Langer beim 33. Auftritt im Augusta National bislang insgesamt 79 Prozent der Fairways, das Feld nur 68 Prozent, und 69 Prozent der Grüns „in regulation“ (Feld: 59 Prozent). Gestern war er überdies mit seinem nicht verankerten „Broomstick“ deutlich besser als die 56 Mitbewerber, braucht im Mittel 1,5 gegenüber 1,77 Putts, dazu übertraf der Deutsche mit seinem besten Drive von knapp 260 Metern sogar den Durchschnitt des Felds (256 Meter).

Dennoch spricht die Statistik (leider) gegen einen erneuten Triumph nach 1985 und 1993: In den vergangenen 25 Jahren kam der Champion 21 Mal aus dem Schlussflight. Aber wie sagte Langers Sohn Jason (16) als Augenzeuge des väterlichen Glanzauftritts so treffend: „Es ist Golf, da kann alles passieren!“

Spieth auf den Spuren von Nicklaus, Faldo und Woods

Noch‘n bisschen Statistik: Sollte Jordan Spieth heute seinen Titel verteidigen, gewänne der 22-Jährige als vierter Spieler in 80 Jahren Masters zwei Mal hintereinander. Bislang schafften das nur Jack Nicklaus (1965, 1966), Nick Faldo (1989, 1990) und Tiger Woods (2001, 2002). Gleichzeitig wäre Spieth der Jüngste mit zwei „Green Jackets“. „Bei meiner knappen Führung kann es jederzeit passieren, dass einer meiner Verfolger heiß läuft“, befürchtet Spieth allerdings. „Dann muss ich ein anderes Match spielen, voll auf Risiko gehen.“

Wer ist eigentlich Smylie Kaufman?

Steckbrief: Wir kennen Jordan Spieth, und Bernhard Langer sowieso. Wer aber ist eigentlich dieser Smylie Kaufmann, der heute gemeinsam mit dem Titelverteidiger aus Texas den Schlussflight beim 80. Masters bildet? Carter Smylie Kaufman, der mit -3 die niedrigste Samstagsrunde spielte und 2015 bei der Shriners Hospitals Open den einzigen PGA-Tour-Sieg schaffte, ist 24 Jahre alt, lebt bei seinen Eltern in Birmingham/Alabama und schläft immer noch in seinem Jugendbett. Sollte Kaufman heute gewinnen, wäre es der erste Erfolg eines Masters-Rookies seit Fuzzy Zoeller 1979: „Aber meine Chancen gegen Spieth stehen doch Null zu Tausend.“

Hideki Matsuyama denkt an Japans Golfer

Historische Chance: Auch Hideki Matsuyama kann heute Golfgeschichte schreiben. Bei einem Sieg wäre der 24-Jährige, der die Finalrunde mit Bernhard Langer bestreitet, erster japanische Majorsieger. Am nächsten dran war bisher Isao Aoki als Zweiter hinter Jack Nicklaus bei der US Open 1980. „Ein Major würde dem japanischen Herrengolf vielleicht Auftrieb geben“, meinte Matsuyama, der 2014 Nicklaus‘ „Memorial“ und dieses Jahr die Phoenix Open gewann, nach seinem Even-Par-Samstag.

Rory McIlroy im Attacke-Modus

Aufgeben gilt nicht! Trotz seiner desaströsen dritten Runde hat Rory McIlroy den Karriere-Grand-Slam für heuer nicht aufgegeben. „Ich kann immer noch gewinnen, wenn ich attackiere“, glaubt der Nordire, der am Samstag mit fünf Schlägen über Par ins Clubhaus kam und auf einen Gesamtscore von +2 und Platz T11 zurück fiel. „Ich denke aber, alle mit zwei oder drei über Par haben noch eine Chance.“ Hinter Spieth bis J.B. Holmes sind das insgesamt 14 Spieler.

Bubba Watson: Wortgeplänkel mit „Patron“

Schlagabtausch: Bubba Watson hatte mit einer 76er-Runde erneut keinen guten Tag auf Augusta National. Nach einem verzogenen Abschlag an der Zehn lieferte sich der Linkshänder, der als 57. des Feldes mit Clubmitglied Jeff „Marker“ Knox spielte, zu allem Überfluss noch folgendes Geplänkel mit einem der um den Ball herum stehenden „Patrons“:
Watson: „Können Sie etwas zurück treten? Sie sollten hier eigentlich nicht sein.“
Fan: „Ihr Ball auch nicht!“
Watson: „Ich kenne Sie nicht, aber ich habe immerhin zwei ,Green Jackets‘. Danke fürs Kommen!“

Westwood: Augusta noch nie so herausfordernd

Nur Fünf unter Par: Lee Westwood war einer aus dem Spieler-Quintett, das am kühlen Masters-Samstag mit seinen erneut schwierigen Windbedingungen eine Runde unter Par aufs Geläuf zauberte. „Ich habe Augusta noch nie so herausfordernd erlebt“, sagte der Engländer. Einen Schlag vor ihm liegt Landsmann Danny Willett (Even Par), der sich durchaus noch „begründete Chancen“ ausrechnet: „Dafür muss ich aber im Finale etwas ganz Besonderes zeigen!“

Ein Liebespaar an Bahn 13

Refugium für Verliebte: "Azalea", das 13. Loch von Augusta National.

Refugium für Verliebte: "Azalea", das 13. Loch von Augusta National. (Foto: AugustaNational.com)

Wenn das mal kein erstes Date war! Oggie und Mary Murphy Tabb trafen sich beim Masters 1963 an Bahn 13 – und verliebten sich prompt ineinander. Oggie war damals 16, jobbte beim Masters als Ergebnis-Laufjunge und hatte sich erst am Vorabend spontan mit der 15-jährigen Mary verabredet. Mittlerweile sind die beiden seit 53 Jahren ein Paar, haben sechs Kinder und 17 Enkelkinder, kommen aber jedes Jahr im April zum Masters und zelebrieren am Rand von „Azalea“ ihre erste Begegnung.

Als Country Club geplant

Wussten Sie eigentlich: … dass Augusta National ursprünglich einen zweiten Platz, ausschließlich für Damen, haben sollte, dazu eine Bebauung mit Villen sowie alldem, was zu einem guten Country Club gehört, Tennisplätze und Pool zum Beispiel? Die hochfliegenden Träume der beiden Gründer Bob Jones und Clifford Roberts scheiterten freilich am mangelnden Geld.

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