Beim Matchplay, auch Lochspiel genannt, zählt nicht der Gesamtscore über 18 Löcher, sondern das direkte Duell Loch für Loch. Gewonnen hat, wer mehr Löcher für sich entscheidet – ganz unabhängig vom Gesamtscore. Dieses Format bringt frischen Wind in das Spiel und bietet spannende Abwechslung zum dominierenden Zählspiel. Im Profi-Bereich ist Matchplay eher die Ausnahme: Große Formate wie der Ryder Cup, Solheim Cup oder der inzwischen eingestellte WGC-Dell Technologies Match Play zeigen jedoch, wie viel Spannung und Dramatik im Lochspiel steckt. Auch bei großen Amateurturnieren wie dem US Amateur gehört Matchplay zur finalen Phase – mit gutem Grund.
Warum Matchplay mehr Aufmerksamkeit verdient
1. Emotionen pur – ab dem ersten Schlag
Matchplay erzeugt unmittelbare Spannung. Jedes einzelne Loch kann spielentscheidend sein. Anders als im Zählspiel beginnt der mentale Druck nicht erst auf den letzten Bahnen, sondern vom ersten Abschlag an. Ein verpasster Putt oder ein mutiger Schlag kann das Momentum kippen. Das Format fordert höchste Konzentration und sorgt für emotionale Höhepunkte, wie sie im normalen Zählspiel seltener vorkommen.
2. Strategie wird belohnt
Im Matchplay entscheidet nicht nur die eigene Spielstärke, sondern vor allem das strategische Verhalten in konkreten Spielsituationen. Wer klug auf den Schlag des Gegenspielers reagiert, kann taktische Vorteile nutzen. Die Fähigkeit, flexibel und spielbezogen zu entscheiden, verleiht dem Format eine besondere Tiefe.
3. Teamspirit und Rivalität
Matchplay bietet ideale Voraussetzungen für Teamformate wie dem klassischen Fourball (auch Bestball oder Vierball genannt). Die direkte Konkurrenzsituation fördert den sportlichen Ehrgeiz und schafft gleichzeitig Verbundenheit innerhalb des eigenen Teams. Auch im Einzel entsteht durch das direkte Duell eine andere Dynamik. Jeder Schlag zählt im Verhältnis zum Gegner.
4. Jeder Abschlag eine neue Chance
Triple-Bogey? Halb so wild! Ein großer Vorteil des Matchplays liegt im strukturellen Aufbau: Jeder Schlagverlust betrifft nur ein Loch. Ein schwaches Loch mit mehreren Fehlern führt nicht automatisch zum Rückstand im Gesamtscore – sondern lediglich zum Verlust eines Punktes. Das ermöglicht ein anderes Mindset, bei dem mutiges und kreatives Spiel belohnt wird. Zudem bleiben Spieler nach Fehlern besser im Rhythmus, da jederzeit eine neue Chance wartet.
5. Spannung bis zum Schluss – oder sogar darüber hinaus
Viele Matches entscheiden sich erst auf den letzten Löchern – oder gehen sogar in die Verlängerung. Sudden Death-Playoffs sind nicht nur für Zuschauer ein Highlight, sondern auch für die Spieler ein Adrenalinkick. Wer schon mal am 19. oder 20. Loch einen Putt zum Sieg gelocht hat, wird dieses Gefühl nicht mehr vergessen. Und genau das macht Matchplay so besonders!
Matchplay folgt eigenen Regeln, die sich in vielen Details vom Zählspiel unterscheiden – etwa bei der Schlagreihenfolge oder der Bewertung von Strafschlägen. Hier sind die wichtigsten Matchplay-Regeln im Überblick.