Es ist kein leichter Job, den die Kapitäne in den Tagen vor dem Ryder Cup in Gleneagles haben. Die Anspannung in der Luft ist riesig, alle versprechen sich viel von diesem Event, für das die besten Spieler zweier Kontinente aufeinandertreffen und das für die meisten hier das Highlight des Jahres darstellt. Während aber alle Spieler und Offiziellen in den Tagen vor dem Wettbewerb Wert auf Entspannung legen - der Wettbewerb ist noch zwei Tage weg, für die Tourspieler eine gefühlte Ewigkeit - arbeiten die grauen Zellen der Kapitäne in diesen Tagen bereits auf Hochtouren.
Augen auf bei der Paarwahl heißt es für die Kapitäne
Europas Kapitän Paul McGinley und USA-Teamchef Tom Watson sehen ihre Spieler jetzt erstmals auf dem Platz des Geschehens. In diesen Stunden gilt es zu erkennen, wer zu wem passt (ganz grundsätzlich) und wer sich aktuell am besten ergänzt. Die Zeit drängt.
Das Basteln und Formen eines Teams
Hunter Mahan hat die Arbeit der Team-Kapitäne in diesen Tagen vor dem Ryder Cup sehr schön beschrieben: "Es sind wichtige Tage für die Teams. Denn es ist hart, zwölf Leute zusammen zu schweißen. Das geht leichter mit zwei bis drei Spielern. Und damit wir am Freitag nicht mit jemandem auf die Runde gehen, von dem wir kaum wissen, wie er spielt, ist es jetzt wichtig herauszufinden, welche Zweier- und Dreiergruppen zusammen gehören und zusammen wachsen müssen, damit es bis zum Wettbewerb soweit ist."
In der Gegenpartei gibt man sich wenig experimentell. "Es gehe nicht darum das Rad neu zu erfinden", so der Weltranglistenerste McIlroy, der bei seinen vergangenen beiden Ryder Cups fast alle seine Fourballs und Foursomes (außer eines) mit Graeme McDowell bestritten hat. "Es wird keine großen Überraschungen geben", beteuert auch Europas Kapitän McGinley.
Kapitäne setzen auf bereits bewährte Paarungen
Sind die Paarungen der Übungsrunden also ein Blick in die Zukunft? Vieles deutet darauf hin. Kaymer war nun zweimal mit Rory McIlroy auf der Runde; vielleicht gibt es am Freitag ein Majorsieger-Duo beim Ryder Cup. Denkbar aufgrund der McIlroy-McDowell-Freundschaft ist auch, dass Kaymer mit Sergio Garcia in den Ryder Cup startet oder den Rookie Dubuisson einarbeitet. Sehr wahrscheinlich ist, dass Ian Poulter und Justin Rose wieder zusammen abschlagen. Die beiden Engländer haben in Medinah 2012 beide gemeinsamen Matches gewonnen, mit Kaymer hingegen war Rose nicht erfolgreich. Zwei gemeinsame Übungsrunden in Gleneagles später festigt sich der Eindruck eines Poulter-Rose-Duos.
Letzte Spekulationen vor dem Ryder Cup
Graeme McDowell wäre ein guter, verlässlicher Partner für Rookie Victor Dubuisson. Der in Gleneagles bereits siegreiche und erfahrtene Thomas Björn wäre ein hervorragender Fels in der Brandung für Rookie Jamie Donaldson. Fragezeichen bleiben hingegen noch beim Team USA: Während Tom Watson Matt Kuchar vermutlich mit einem Rookie wie Jordan Spieth kombiniert, wird Zach Johnson als Partner für Bubba Watson gehandelt.