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Masters

Große Geste in Augusta: Afroamerikaner Lee Elder als Ehrenstarter 2021

12. Nov. 2020 von Michael F. Basche in Augusta, US-Bundesstaat Georgia - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Lee Elder im Clubhaus des Augusta National Golf Club am Dienstag (Foto: Getty)

Lee Elder im Clubhaus des Augusta National Golf Club am Dienstag (Foto: Getty)

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Eine Nachricht überlagerte alles im Vorfeld dieses 84. Masters, selbst Jon Rahms sensationellen Flip übers Wasser am Teich von Loch 16: Jack Nicklaus und Gary Player, die seit dem Tod von Arnold Palmer im September 2016 den „Ceremonial Tee Shot“ zu Zweit absolvieren müssen, bekommen 2021 Verstärkung. Lee Elder, der 1975 als erster Schwarzer zum Masters eingeladen wurde, soll nächstes Jahr als „Honorary Starter“ mit an den Abschlag gehen. Das gab Fred Ridley, der Vorsitzende des Augusta National Golf Club, im Rahmen seiner traditionellen Statements bekannt. Damit setzt der Grünjacken-Verein, der im Lauf seiner Geschichte eher durch Rassismus, Sexismus und generell mangelnde Diversität aufgefallen war, ein deutliches Zeichen für die „Black-Lives-Matter“-Bewegung.

Das US Masters 2020 im Liveticker

Das US Masters 2020 im Liveticker

Gary Player hatte Elder vor einiger Zeit ins als Dritten im Donnerstags-Bunde ins Gespräch gebracht, und Ridley sagte jetzt: „Wir sind uns unserer Vergangenheit sehr bewusst, und lernen daraus. Der Mut und das Engagement von Lee Elder und anderen [wie Charly Sifford, Anm. d. Red.] haben farbige Männer und Frauen inspiriert, ihren Träumen zu folgen und ihre rechtmäßigen Chancen zu nutzen.“ Er fügte an: „Dennoch ist der Weg für viele immer noch schwierig zu finden. Wir haben noch einiges vor uns, können und müssen mehr tun.“

Elder, dem die Berufung nach eigener Aussage „sehr sehr viel bedeutet“, ist heute 86 Jahre alt und wird der zehnte Ehrenstarter seit Einführung des Zeremoniells 1963. Er hatte es 1968 via Qualifying School auf die PGA Tour geschafft und wurde nur aufgrund enormem öffentlichen Drucks von den Granden in Grün 1975 zum Masters eingeladen, ausgerechnet im Geburtsjahr von Tiger Woods übrigens, der 1997 erster afroamerikanischen Masters-Champion werden sollte. Er spielte das 39. Masters im Alter von 40 Jahren, scheiterte aber um vier Schläge am Cut.

Augusta National, so Ridleys Ankündigung, wird außerdem in Elders Namen und zu seinen Ehren zwei Stipendien am Paine College ausschreiben, einer hauptsächlich von afro-amerikanischen Studenten besuchten Uni, sowie ein Förderprogramm für das Damen-Team der Uni ins Leben rufen.

Distanz-Debatte: Ridley erwartet im April Klarheit

Klare Ansage: Die Distanz-Debatte schwelt, und die Golfverbände sprechen zwar von einer „aberwitzigen Entwicklung“ (USGA-Chef Mike Davis), haben sich hinsichtlich irgendwelcher Maßnahmen indes noch nicht geäußert. Experten und Insider gehen davon aus, dass viel vom Augusta National Golf Club und einer möglichen Vorreiterrolle abhängt. Kurz: Wenn Augusta mit Forderungen vorprescht und Maßstäbe setzt, ziehen USGA und R&A nach. Club-Chef Fred Ridley hat die Problematik bei seinen Medienauftritten vor diesem 84. Masters denn auch klar adressiert. „Ich denke, wir befinden uns an einem Scheideweg, und glaube, dass die Verbände im kommenden April zu einem Ergebnis kommen und handeln werden“, sagte er, schränkte allerdings ein: „Wir warten das ab und reagieren dann entsprechend.“

Zuvorderst besorgt sind Ridley und Co. um Bahn 13,„Azalea“„die sich nicht mehr so spielt wie sie ursprünglich von ihren Schöpfern Dr. Alister MacKenzie und Bob Jones gedacht war“. Das 466 Meter lange Par 5 beinhaltet für Ridley immer noch eine Menge Drama, „doch die Herausforderungen sind geschrumpft. Das ist nicht gut fürs Masters, nicht gut für das Spiel“. Dank der Landzukäufe vom Augusta Country Club steht wohl hinter dem Champions-Tee genug Land für eine Verschiebung des Abschlags um 45 Meter zur Verfügung: „Im Gegensatz zu andere Anlage haben wir eine Menge Möglichkeiten. Aber das Thema ist viel größer als Augusta National und sein Masters.“

DeChambeau: „Augusta für mich nur ein Par 67“

Ausgereizt? Bryson DeChambeau feilte bis zum ersten Abschlag an seinem Instrumentarium für dieses Masters. Zuletzt wurde der US-Open-Champion im Zwiegespräch mit Swing-Coach Chris Como gesichtet, als er die zu hohe Rotation seines Balls beklagte, die ihn bei den Drives angeblich über 30 Meter Länge koste: „Ich muss die ,Spin-Rate‘ auf 2.000 Umdrehungen zu reduzieren.“ Dann kann DeChambeau nach eigener Aussage „ziemlich coole Sachen“ beim Master machen. Ohnehin reduziert sich Augusta National für ihn auf ein Par von 67, „weil ich alle Par 5 mit zwei Schlägen und die Par-4-Drei mit dem Holz 3 erreichen kann“.

Und obwohl auch DeChambeau die Patrons vermisst und ein zuschauerloses Masters als „seltsam und irgendwie unglücklich“ empfindet, erhofft er sich einen Vorteil von dem Umstand, dass kein Publikum auf der Anlage unterwegs ist. „So kann ich in Bereiche schlagen, wo normalerweise Leute sitzen oder stehen“, erklärte BDC den Medien: „Beispielsweise kann ich jetzt auf der 18 über die Bunker schlagen, weil dahinter niemand ist. Oder auf der 13, wo ich Richtung 14 Fairway schlagen könnte und nicht fürchten muss, jemanden zu treffen. Diese einmaligen Gelegenheiten hat man nur dieses Jahr.“

Auch „Lefty“ versucht sich am langen Stecken

Tüftler: Phil Mickelson gehört zu denen, die gern mit ihrem Equipment experimentieren, man erinnere sich nur ans „Phrankenwood“. Auch für das November-Masters hat sich der dreifache Champion was einfallen lassen. „Weil der Boden weicher ist, braucht es vom Tee mehr „carry“, sagt der 50-Jährige mit dem Faible für „Bomben“. Also ließ sich „Lefty“ von Ausrüster Callaway einen Mavrik-Sub-Zero-Driver mit neun Grad sowie einem 47,5 Zoll langen Schaft (1,20 Meter) zusammenstellen – auch „Lefty“ versucht die Driver-Längen auszureizen. Außerdem hat er eine Sonderanfertigung als Alternative zu den ganz langen Eisen im Bag: Gerritt Pon, sein persönlicher Schlägerbauer bei Callaway, nahm einen „XHot 3Deep“ mit 12,5 Grad, bog die Schlagfläche ein halbes Grad steiler und setzte einen 2,5 Zentimeter längeren und zehn Gramm leichteren Schaft dran. Mit dem „XHot 3Deep“ hatte Mickelson 2013 die Open Championship in Muirfield gewonnen und dabei auf einen Driver völlig verzichtet.

Augusta: Wenn Conor Moore den Tiger gibt …

Ergänzung: Tiger Woods hat zwar schon gesprochen und sich zu seinen Chancen geäußert, heuer das sechste Green Jacket seiner Karriere zu gewinnen. Aber dennoch soll der Masters-Titelverteidiger nochmals zu Wort kommen, freilich in Person seines „Doubles“ Conor Moore. Mal sehen und hören, was der irische Parodist zu sagen hat:

DeChambeau und „D. J“. bei den „Bookies“ vorn

Quoten-Übersicht: Es verwundert wenig, dass Weitenjäger Bryson DeChambeau bei den Buchmachern als Favorit auf den Gewinn dieses 84. Masters gehandelt wird. Aber der Texaner muss sich die 10:1-Notierung mit dem Weltranglistenersten Dustin Johnson teilen, der bei der Houston Open in der Vorwoche zeigte, dass er Golf nicht verlernt hat, auch wenn in seiner Corona-Quarantäne der Weg zur Dusch das Höchste an sportlicher Betätigung war. Hinter dem US-Duo rangieren die beiden Europäer Rory McIlroy und Jon Rahm als Weltranglistenzweiter bei 12:1, gefolgt wiederum von einem amerikanischen Paar, nämlich Justin Thomas und Xander Schauffele (je 14:1).

Champions in Grün - Alle Maste...

Wirklich: Das Beste am Masters sind die Sandwichs?

Wenn Dustin Johnson „D. J“-Sachen sagt: Der Weltranglistenerste lieferte dieser Tage den Spruch der Masters-Woche, jedenfalls für den Moment. Gefragt, was er am Major im Augusta National Golf Club am meisten schätze, antwortete „D. J.“ zur Verblüffung des Interviewers: „Die Sandwiches.“ Und auf die Nachfrage nach der Sorte ließ der 36-Jährige bloß lakonisch folgen: „Alle.“ Dustin Johnson halt …

Das Green Jacket, das Augusta so gern hätte

Heißes Begehren: Es gibt etwas, das Augusta National mit all seinem Geld bislang nicht kaufen konnte – das Green Jacket im Kleiderschrank von Bill King in Baltimore. Der schwere Stoff datiert aus den 1940er-Jahren, nachdem der Club 1937 die grünen Jacken eingeführt hatte, um seine Mitglieder beim Masters für Auskunft heischende Zuschauer erkennbar zu machen. Sam Snead war 1949 der erste Champion, dem das Sakko verliehen wurde. Irgendwo dazwischen liegt der Ursprung von Kings Schmuckstück, das von seinem Urgroßvater und damaligem Augusta-Mitglied George Ellis King stammt und auf einer Auktion zwischen 125.000 und 150.000 Dollar bringen würde. Doch der Club sieht nicht gern, wenn mit historischen Devotionalien gedealt wird und betrachtet sie als sein Eigen, beansprucht zumindest die Rechte und ließ 2017 eine Versteigerung per einstweiliger Verfügung mit der Reklamation stoppen, Kings und die beiden anderen anebotenen Green Jackets seien entweder gestohlen oder gefälscht. Und so hängt Uropa Georges feiner Zwirn weiterhin in einem Kleiderschrank in Baltimore.

An- und Einsichten des ikonischen Clubhauses

Zum Schluss: … schauen wir mit Hilfe von „golfclubhouses“ auf Instagram ein wenig hinter die Kulissen von Augusta National, sprich ins Clubhaus, dessen Zugang „Normalsterblichen“ noch unmöglicher sein dürfte als das Betreten des Platzes – dorthin schaffen es immerhin Professionals, Gäste von Mitgliedern oder die per Verlosung nach dem Masters zum Spiel berufenen Medienmenschen. Den Anfang sollen allerdings ein paar Luftaufnahmen machen, die das wahre Ausmaß des Gebäudeensembles verdeutlichen, von dem meist nur die Ansicht des ikonischen Clubhauses bekannt ist:


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Day 4 of 14 Days at Augusta: Here’s the entire clubhouse complex from above—a much larger complex than you can see from Magnolia Lane. There’s the original house, with many additions, which include a Grill Room, built largely because the original building did not have a kitchen, a players locker room, a bachelor wing, a suites building, and a separate golf shop. A short walkway links the main building to the Men’s Grill and locker room to the west, with the pro shop and bag room further down the slope, parallel to the start of the first fairway. Here’s an overview of the cabins as well, which we’ll look at more closely in a few days. And there’s even a new building on the course this year, near the 4th, 5th, and 6th holes, supposedly a dining facility for member use during the tournament. See also the illustrated diagram of the ANGC buildings, taken from Richard Diedrich’s The 19th Hole: Architecture of the Golf Clubhouse. (?: ANGC @golfdigest @eurekaearth) ============================ #clubhouses #clubhousesofinstagram #golfclubhouses #whyilovethisgame #instagolf #golflife #clubhouse #beautifulgolfcourses #countryclub #golfgeorgia #georgiagolf #masters #themasters #masterstournament #masters2020 #masters2019 #augustanational #agnc @themasters #AugustaClubhouse @anwagolf #anwagolf #MastersWeek #DriveChipAndPutt

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Und dann sticht natürlich „Crows Nest“ ins Auge, jener Aufsatz auf der Dachmitte, der aus dem zweiten Stock nur durch eine sehr verborgene Tür zu erreichen ist und als preisgünstige Unterkunft für die am Masters teilnehmenden Amateure eingerichtet wurde:


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Day 3 of 14 Days at Augusta, we continue our #MastersClubhouse tour by heading up to the iconic Crows Nest, the top floor of the manor house. There’s a secret door on the clubhouse’s second floor that leads up to the Nest—so secret, that many people have no idea where it is. On the first floor, you ascend a curving stairway near the large, silver Masters trophy to a second-floor landing. On the second floor, on your right is the library, where card games are common. To your left is the champions' lockerroom.The corner door has a sign on it that says, TELEPHONE. Then you walk down a narrow hallway, turn a corner, and then find another door. Open it up, and head up the 15 steps. You've just discovered the Crows Nest. Up a near-vertical flight of stairs, there’s a picture of Bobby Jones looking down on you. It’s a 30' x 40' room with windows on all four sides that would be called a widow's walk if only there were an ocean nearby, is the Crow's Nest, the first on-site housing at the club. It originally opened just after WWII as a dormitory that slept six. It now has a sitting room, a bathroom, an extra sink, and four enclosed rooms sleeping a total of five. This is where amateur contestants in the Masters stay, and it is still used by visiting members and guests. Each bedroom has a dresser or chest of drawers with a small mirror, a lamp on a bedside table, and a rod for hanging clothes. Players are provided white-velour bathrobes bearing the club's emblem in gold embroidery. The common area has a small TV on a stand near a cushy sofa, two easy chairs and four armchairs at a game table with a notepad and pencil. Pictures of famous amateurs who have played in the Masters, including Jones, Arnold Palmer and Billy Joe Patton, line the walls. A fire extinguisher with the brand name "Autofyrstop" hangs near the top of the staircase. It is blown glass filled with liquid and imprinted with instructions: "Crash at edge of fire." It was made in 1933. There’s only one bathroom. Many stories from the pro’s days in the Crows Nest live on: Tom Watson had a nightmare there. Crenshaw, in his skivvies, crawled out a window and walked on the clubhouse roof. One midnight returning to

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Es empfiehlt sich übrigens, die begleitenden Texte der „golfclubhouses“-Macher zu lesen …

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