Schon die Römer wussten, gutes Schuhwerk ist der halbe Sieg. Zwar legten die Soldaten des einstigen Weltreiches Rom größere Entfernungen zurück als die Golfer auf ihren Plätzen, dennoch ist auch hier die Wahl des richtigen Schuhs sehr wichtig für die Standfestigkeit und damit wichtig für die Performance auf dem Golfplatz.
Golfschuhe als wichtiges Standbein
Ob mit Spikes oder ohne, ob bunt oder schlicht, Golfschuhe gibt es ungefähr solange, wie es Golfer gibt. Der Golfmarkt machte zuletzt einige Veränderungen durch. Doch in einem sind sich die großen Golfausstatter einig: Das Bekleidungsgeschäft boomt.
Nicht zuletzt, weil es für viele der großen Marken wie Nike, Adidas, FootJoy, Ecco, Under Armour und Puma einen wichtigen Teil des Umsatzes ausmacht und sie dementsprechend viel Geld in diesen Geschäftsbereich investierten. Golf Post hat sich die größten Golfschuhhersteller einmal genauer angesehen.
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Nike - mit Olympia an die Spitze
Der US-amerikanische Sportartikelanbieter Nike hat eine bewegte Geschichte und setzt sich doch selbst aus vielen bewegenden Geschichten zusammen. Der Ursprung von Nikes Golfschuhen liegt im Jahre 1964, damals setzten sich Bill Bowerman, ehemaliger Sporttrainer an der Universität von Oregon mit einem Unternehmer namens Phil Knight zusammen und gründeten die Firma Blue Ribbon Sports. Unter der Marke Onitsuka Tiger stellten sie fortan Sportschuhe her.
Inzwischen ist viel passiert: Es wurde der Firmenname von Onitsuka Tiger in Asics geändert und ab 1971 stellte die Firma Nike die Schuhe selbst her. Nur ein Jahr später erschien die erste selbst produzierte Sportschuhkollektion.
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Nike ist bekannt für seine Markenbotschafter. Von Steve Prefontaine, einem Langstreckenläufer der 1972 vierter bei den Olympischen Spielen wurde, bis hin zu Tiger Woods, der Sportlerlegende schlechthin. Prefontaine sorgte für eine schnelle Bekanntheit der Marke Nike unter anderen Spitzensportlern und trug so maßgeblich zur großen Popularität der Marke Nike in der Öffentlichkeit bei. Aktuell schmückt sich das Unternehmen z.B. mit dem irischen Golfprofi Rory McIlroy, der die Massen ebenso für Nike begeistern kann, wie der ehemalige Olympionike.
2016 änderte sich dann alles. In diesem Jahr wurden Verkaufserlöse in Höhe von 625 Millionen Euro verbucht. Für Mark Parker, CEO bei Nike, dennoch ein schlechtes Ergebnis. Parker gab bekannt, er wolle großes Teile des Golfgeschäfts aufgeben und sich fortan ausschließlich "auf's Kerngeschäft zu konzentrieren". Mit "Kerngeschäft" ist die Produktion von Golfkleidung und Golfschuhen gemeint.
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Adidas verfolgt selben Kurs wie Nike
Adidas und Nike haben, zumindest in der Herangehensweise an den stagnierenden Golfmarkt, viel gemeinsam. Auch Adidas verdankt seine Marktpräsenz ebenfalls großen Markenbotschaftern wie Dustin Johnson oder Sergio Garcia und ebenso wie Nike, beschloss auch Adidas, sich von großen Teilen des Golfsortiments zu trennen.
Adidas vertrieb seine Golfartikel über die Marken TaylorMade, Adams Golf und Ashworth, welche unlängst für 380 Millionen Euro abgestoßen wurden. „Im Rahmen unserer langfristigen Strategie ‚Creating the New‘, erklärte Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender der Adidas AG, den Verkauf, "liegt unser Fokus ganz klar auf unseren Kernkompetenzen in den Bereichen Schuhe und Bekleidung und auf unseren zwei wichtigsten Marken, Adidas und Reebok.“
Golfequipment war seit längerem ein Verlustgeschäft für Adidas. Im ersten Quartal 2017 machte der Umsatz dieses Unternehmensteils nur noch fünf Prozent des Gesamtkonzerns aus. Als Konsequenz daraus konzentriert sich Adidas nur noch auf die Herstellung von Golfkleidung und Golfschuhen.
Mit FootJoy zum Sieg für Team USA
FootJoy ist neben Titleist die zweite Marke der Dachgesellschaft Acushnet. 1857 wurde der Vorläufer des Unternehmens unter dem Namen "Burt and Packard Shoe Company" durch Frederick Packard gegründet. Schon damals wurden Golfschuhe produziert und ab 1920 wurde das Unternehmen in FootJoy umbenannt. Seit 1985 ist FootJoy im Besitz der Acushnet Company und hat seine Produktion auf andere Equipmentbereiche erweitert.
Im Profibereich ist FootJoy Marktführer, was Golfschuhe betrifft. Ein Großteil der Spieler der PGA Tour tragen Schuhe des Unternehmens, womit FootJoy die Konkurrenten Adidas und Co. in den Schatten stellt.
Tatsächlich stützt sich FootJoy sehr auf seine Golfschuh-Kollektionen. Bereits 1927 erzielten die Golfschuhe von FootJoy einen denkbar großen Erfolg. Während des allerersten Ryder-Cups trug das komplette Team der USA Golfschuhe von FootJoy und als sie einen überwältigenden Sieg einfuhren war das Glück von FootJoy perfekt.
Fortan entwickelten sich Golfschuhe von FootJoy zur ersten Wahl bei vielen Profis der PGA Tour sowie unter den Amateuren. 1945 wurde ausgezählt, welche Spieler der PGA Tour Golfschuhe von welcher Marke tragen. Das Ergebnis war, dass FootJoy Golfschuhe selbst nach beinahe 20 Jahren immer noch Nr. 1 auf dem Golfplatz waren.
Ecco und Ernie Els feiern 100. Majorteilnahme
Die Marke Ecco ist aus dem Golfschuhbereich nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche etablierte Profis wie Fred Couples und Ernie Els setzen auf den dänischen Hersteller. Obwohl das Unternehmen bereits auf eine mehr als 50-jährige Geschichte blickt, existiert erst seit der Jahrtausendwende eine eigene Golfabteilung.
Ecco wurde 1963 im dänischen Bredebro, unweit der deutschen Grenze gegründet. Ende der 90-iger Jahre begann die Firma mit der Entwicklung von Golfschuhen. Damit gehört Ecco zwar zu den Neulingen im Golfschuhgeschäft, hat sich hier jedoch schnell einen Namen machen können. Dabei verzichtet Ecco auf millionenschwere Testimonials und großangelegte Werbekampagnen.

Zu ehren seiner 100. Majorteilnahme entwarf Ecco diesen Golfschuh für Ernie Els. (Foto: Twitter@Bryce_N4 )
Ecco-Golfchef Michael Waack erklärt: „Natürlich schauten wir auch auf Marktanteile und Potenziale. Aber wir haben uns nicht auf die Fahne geheftet Nummer Eins sein zu wollen. Wir machen keine Marketingaussagen, dass man in unseren Schuhen besser spielt. Stattdessen wollen wir das beste Produkt liefern. Unser Produkt ist unser bestes Marketing-Tool.“
Diese Einstellung spiegelte sich auch in der Akquise von Testimonials wieder. Wo andere Firmen viel Geld dafür in die Hand nahmen um Topathleten mit Equipment auszustatten, kamen die Spieler, welche sich in Ecco Schuhen wohlfühlten auf den dänischen Hersteller zu. Dazu gehörten unter anderem Ernie Els, Fred Couples und Graeme McDowell.
Jordan Spieth trägt Under Armour
Das 1996 in einer Garage in Baltimore gegründete Unternehmen zählt, ähnlich wie Ecco, zu den großen Gewinnern im Golfschuhgeschäft. Ebenfalls noch jung, dauerte es auch für Under Armour nicht lange, ehe die Marke ein hohes Maß an Bekanntheit erlangte. „Die Welt“ bezeichnete die gerade 20 Jahre junge Firma aus Baltimore schon 2015 als den „wirklichen Gegner von Adidas und Nike“ – aus gutem Grund.

Jordan Spieth mit dem Under Armour Spieth One Golfschuh während der PGA Championship 2017. (Foto: Getty)
Anfänglich war vor allem Kampfsportbekleidung ein Standbein. Inzwischen gehört auch Golfkleidung zum Portfolio. Under Armour fokussiert sich dabei ausschließlich auf Schuhe und Bekleidung und fördert junge Athleten bevor sie ihren Durchbruch schaffen.
Seit Anfang 2013 steht der Golfprofi Jordan Spieth unter Vertrag. Die Umsätze im Golf Segment haben sich seitdem verdreifacht. Außerdem steht der US-amerikanische Basketballspieler Stephen Curry, der ebenfalls seit einiger Zeit auf den Golfplätzen anzutreffen ist, bei Under Armour unter Vertrag.
Puma ist an der Spitze angekommen
Anfangs lag der Schwerpunkt bei dem deutschen Unternehmen noch bei Fußballbekleidung. 2010 übernimmt Puma dann die Golfmarke Cobra Golf und macht daraus die Marke Cobra Puma Golf. Dadurch konnte das eigene, überschaubare Golfportfolio erheblich aufgebessert und Infrastruktur übernommen werden, die dringend für das Wachstum der Marke gebraucht wurde.
Inzwischen sind die Golfschuhe der Marke Puma Golf zu einem wichtigen Standbein für das Unternehmen geworden und fest auf den Golfplätzen dieser Welt etabliert. Nicht zuletzt dadurch, dass Puma Golfgrößen wie Rickie Fowler, Lexi Thompson oder Greg Norman als Botschafter verpflichten konnte.