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Golfreisen

Viel Tradition in einem der Spitzen-Golfclubs der Niederlande

13. Jul. 2020 von Jürgen Linnenbürger in Köln, Deutschland

(Fotos Jürgen Linnenbürger - Hilversumsche Golf Club: links Clubhaus, rechts Abschlag neuntes Loch)

(Fotos Jürgen Linnenbürger - Hilversumsche Golf Club: links Clubhaus, rechts Abschlag neuntes Loch)

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Einer von neun ‚Dutch Classic Golf Courses‘

Reise-Reporter Jürgen Linnenbürger besucht einige der Top 10 Golf-Clubs unseres Nachbarlandes. Den Auftakt seiner Tour macht der traditionsreiche ‚Hilversumsche Golf Club‘, dessen Logo ein Kiebitz ist. Dieser ziert auch den Schornstein des wunderschönen, neuen Clubhauses.

Der ‚Hilversumsche‘ ist einer der exklusivsten Golfclubs der Niederlande. Er zählt zu der Gruppe der neun ‚Oude Negen (‚alte Neun‘) - Dutch Classic Golf Courses‘, die zwischen dem Ende des 19. und den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gegründet werden.

Sein Ursprung geht auf das Jahr 1895 zurück, in dem ein erster 9-Loch Linkskurs gegründet wird. 1910 und 1918 lösen weitere neun Loch-Kurse an anderen Stellen ihre Vorgänger ab, deren Bahnen und Grüns aus hartem Boden und Heidekraut bestehen.

Der deutsche Saatguthändler Bieberstedt, der nach dem ersten Weltkrieg in Holland bleibt, ist ein Segen für den Club. Er sorgt dafür, dass erstmals Rasen auf Fairways und Grüns gedeihen. Die Erweiterung auf 18 Loch erfolgt 1928 unter Einbindung des berühmten Golfplatz-Architekten Harry S. Colt. Trotz späterer Anpassungen durch Sir Guy Campbell und Kyle Phillips ist das Design von Colt auch heute noch auf den von ihm gestalteten zehn Löchern erhalten geblieben.

Von den hinteren, weißen Abschlägen hat der anspruchsvolle Platz eine Länge von 6.300 m und für Frauen von ‚Rot’ 5.400 m. Die CR-Werte sind von ‚Weiß’ 75,1, (SR 145) von ‚Gelb’ 72,5 (139) und von ‚Rot’ 68,6 (128).

Weite Wege und unzählige Naturhindernisse

Das weitläugige Areal erstreckt sich über gleich zwei niederländische Provinzen. Acht Löcher liegen in Noord-Holland und die übrigen zehn in Utrecht. Öffentliche Wander- und Radwege verlaufen parallel zu einigen Fairways oder sind auf dem Weg zum nächsten Abschlag des öfteren zu überqueren.

Aufgrund der zum Teil erheblichen Distanzen zwischen Grün und nächstem Abschlag (besonders die 12/13 und 17/18) empfiehlt es sich, etwas mehr Zeit als üblich für die Runde einzuplanen.

Der meist flache Platz ist durch eine wunderschöne Heidelandschaft und dichten Waldbestand geprägt. Hier herrscht absolute Ruhe. Auf den von hohen Bäumen umgebenden Bahnen habe ich zeitweise das Gefühl, als sei ich allein auf dem Platz. Die rollenden Fairways auf dem sandigen, weichen Untergrund erinnern mich an Links-Plätze.

An einem Großteil der Abschläge muss ich zunächst Naturhindernisse überwinden, bevor ich die Fairways erreiche. Auch in deren späteren Verlauf kommen sie häufig ins Spiel und kreuzen die Bahnen.

Präzision und lange Schläge sind gefragt

Den Auftakt des Par 72-Championship-Platzes bildet ein Par 5 mit einer Länge von 441 m von ‚Gelb‘, gefolgt von dem kürzesten Par 4 mit nur 309 m. Die folgenden Par 4 mit 344 bzw. 371m sind dann die ersten echten Tests. Hier gilt es, am Abschlag die Ruhe zu behalten.

(Foto Jürgen Linnenbürger: Abschlag Loch Drei - Par 4)

(Foto Jürgen Linnenbürger: Abschlag Loch Drei - Par 4)

Präzision ist auf dem Platz ebenso gefragt wie Länge, insbesondere bei den Par 4 Löchern.

Reizvoll sind auch die Par 3, von denen drei der vier für einen Championship-Platz relativ kurz sind. Das längste ist die fünfte Bahn mit 190 m von ‚Gelb‘ und 163 m von ‚Rot‘.

(Foto Jürgen Linnenbürger: Loch Sieben - Par 3)

(Foto Jürgen Linnenbürger: Loch Sieben - Par 3)

Besonders in Erinnerung bleibt mir die 14. Bahn. Der Abschlag von ‚Gelb‘ ist nur 109 m lang und der eine vom Tee aus erkennbare Bunker scheint nicht das Problem zu sein. Doch Vorsicht: drei weitere bewachen das Grün, die jedoch erst später beim Annähern sichtbar werden.

(Foto Jürgen Linnenbürger: Loch 14 Par 3)

(Foto Jürgen Linnenbürger: Loch 14 Par 3)

Wie auch auf der Front Nine verlaufen die meist geraden Bahnen auch auf der Back Nine bis zum letzten Loch weiter. Wer über gerade und lange Schläge verfügt, wird sich auf diesem Platz besonders wohlfühlen.

Den Abschluss der beeindruckenden Runde bildet ein Par 5, dessen Finale atypisch für den Platz ist. Der Abschlag ist durch eine schmale Gasse über ein Naturhindernis auf dem ansteigenden Fairway abzulegen.

(Foto Jürgen Linnenbürger: Tee Box Loch 18)

(Foto Jürgen Linnenbürger: Tee Box Loch 18)

Hinter der Kuppe öffnet sich der Platz beim Schlag bergab in das riesige Grün. Anders als an den bisherigen Löchern, wird dieses von einer großen, offenen Fläche umgeben, von der man problemlos weiterspielen kann. Der Blick auf das Clubhaus mit der großen Terrasse ist beeindruckend.

(Foto Jürgen Linnenbürger: 18. Grün mit Blick auf das Clubhaus)

(Foto Jürgen Linnenbürger: 18. Grün mit Blick auf das Clubhaus)

Pflegezustand vom Feinsten

Die acht Greenkeeper machen einen ausgezeichneten Job, was insbesondere durch den Verzicht von Pestiziden eine Herausforderung ist. Die Beschaffenheit der Fairways, Bunker und Grüns ist tadellos. Alles ist in einem hervorragendem Zustand.

Gestartet wird in einem Abstand von 10 Minuten, so dass ausreichend Zeit bleibt, auch abseits der Fairways platzierte Bälle in dem Heidekraut oder unter den Bäumen zu finden, ohne die nachfolgenden Flights zu stören.

Imposantes, neues Clubhaus

Das mit Reet gedeckte, anmutige Clubhaus ist das Fünfte in der Club-Geschichte und wird 2019 eröffnet. Es erfeut Mitglieder und Gäste durch ein einladendes Ambiente und eine ausgezeichnete Küche. Etliche Bilder und Fotos erinnern an die lange Historie und schmücken sein modernes Interieur.

(Foto Jürgen Linnenbürger: Viel Tradition im neuen Clubhaus)

(Foto Jürgen Linnenbürger: Viel Tradition im neuen Clubhaus)

Die Front der Galerie ziert die Namen der Sieger der ‚KLM (Dutch) Open‘, die zwischen 1923 und 2012 hier 27 mal ausgetragen werden. Dies ist niederländischer Rekord.

(Foto Jürgen Linnenbürger: Dutch Open Siegergalerie im Clubhaus)

(Foto Jürgen Linnenbürger: Dutch Open Siegergalerie im Clubhaus)

Der Anteil der Familien-Mitgliedschaften dominiert im Club, der ca. 1.100 Mitglieder zählt. Mehr als 140 davon sind Kinder und Jugendliche, die zum hoffnungsvollen Nachwuchs zählen. Über eine abnehmende Mitgliederzahl braucht sich das Management keine Gedanken zu machen. Die Warteliste übersteigt bei weitem die Anzahl der jährlich verfügbaren freien Plätze.

Der Club von 1895

Der Hilversumsche GC ist Mitglied im ‚Der Club von 1895‘, zu dem Golf Clubs aus der ganzen Welt gehören, die 1895 gegründet wurden. Seine Mitglieder können die Plätze der Mitglieder-Clubs kostenfrei spielen. Registrierte Club-Mitglieder ausländischer Golfclubs, die der European Golf Association (EGA) angehören, können den Hilversumsche Golf Club nach vorheriger Anmeldung wochentags zu bestimmten Zeiten für eine Greenfee von € 110,— genießen. Die Handicap-Beschränkung auf 24 macht auf dem anspruchsvollen Kurs Sinn.

Die Freundlichkeit und Herzlichkeit unserer niederländischen Nachbarn spüre ich in allen Bereichen des Clubs. Ich fühle mich bei meinen Gesprächen mit dem Club-Secretary, mit dem Caddy-Master, der netten Bedienung im modernen, einladenden Pro Shop und im Restaurant herzlich willkommen. Hartelijk dank voor een geweldige golf dag.

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