Golfreisen Neuseeland: Windross Farm – warum der Verlust eines traditionellen Golfplatzgeländes Vorteile bringt

Nachdem ich in Teil 1 und Teil 2 der Berichte über Aucklands Golf Kurse im Stadtzentrum und in North Shore berichtet habe, fahren wir heute zusammen nach Süden.

Immobilienentwicklung versus Golfplätze – warum der Verlust eines traditionellen Golfplatzgeländes Vorteile bringt

Als Stadt ist Auckland mit einer Fülle von Golfplätzen gesegnet, die aber auch im Werben um Mitglieder in einem Konkurrenzkampf stehen. Für den Großraum Auckland, welcher in den letzten zehn Jahren ein enormes Wachstum der Bevölkerung und der Infrastruktur erlebt hat, muss man auch feststellen, dass einige Golfplätze Immobilienprojekten zum „Opfer“ gefallen sind. Zweifelsohne wurden dabei präfierte innerstädtische Lagen oder Golfkurse mit Meerblick umgewidmet.
Windross Farm ist das Ergebnis eines Landtauschs mit dem ehemaligen Manukau Golf Club, der 1932 erbaut wurde. South Auckland war in den letzten Jahren um den Club herum gewachsen, und ein lokaler Bauträger unterbreitete ein Angebot. Im Tausch gegen die vom Manukau Golf Club genutzte Fläche sollte ein neues Stück ländliches Land in etwa 10 Minuten Entfernung erworben und der Bau eines architektonisch bedeutenden Meisterschaftsplatzes, kompletter Übungseinrichtungen und eines modernen Clubhauses finanziert werden.
Das Ergebnis war ein frischer Wind für die Golf Szene in Auckland und Umgebung. Der Golfplatzarchitekt Brett Thompson von RBT Design - der ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Millbrook, Clearwater Resort und Jacks Point spielte - arbeitete mit der neuseeländischen Golflegende Phil Tataurangi als Berater zusammen, um das 18-Loch-Meisterschaftslayout auf der Windross Farm zu erstellen.
Das Endprodukt ist ein 18-Loch-Inland-Links-Golfplatz, den man über das ganze Jahr uneingeschränkt spielen kann, also in der Nachbetrachtung eine Win-Win Situation für alle Beteiligten.

Windross Farm Inland Links Kurs (Foto- Windross Farm)

Glücklicherweise hat Windross nicht lange warten müssen, um seine Qualität der Welt zu beweisen, denn der Platz wurde als Austragungsort für die MCKAYSON New Zealand Women's Open der LPGA Tour ausgewählt.

Inland Links Kurs mit Wasserhindernissen

Der Platz ist ein traditionelles Par-72-Layout und ist fast völlig Baum frei, aber 38 gut platzierte Bunker warten auf unpräzise Schläge. Und eigentlich unüblich für Links Kurse, aber es wurde auch nicht an frontalen und seitlichen Wasserhindernissen gespart.
Der Platz selbst hat großzügige und ondulierte Fairways, was angesichts der Windexposition des Platzes eine notwendige Voraussetzung ist. Wie auf den klassischen Linksplätzen wartet gieriges und hohes Rough darauf, Bälle zu verschlucken oder diese nur dann sehr kräftigem Schlägereinsatz und meist unter Verlust eines Schlages wieder freizugeben.
Die Golfrunde startet an Loch 1 mit einem 314 m langen, freundlich zu spielendem Auftaktloch, bevor dann das Par Loch 2 mit 519 m eine erste Herausforderung schafft. Der Abschlag und der zweite Schlag müssen gut platziert sein, um einen leichten Approach ins Grün zu bekommen. Und wenn man nicht unterhalb der Fahne bei dem stark ondulierten Grün liegt, werden die Putts zur weiteren Herausforderung.
Zur scheinbaren Entspannung folgen dann bis Loch 8 vergleichsweise kurzes Par 3, Par 4 und Par 5, aber auch hier gelingt ohne die nötige Präzision kein Par.

Spielbahn # 3 Par3 (Foto: Windross Farm)

Loch 5, ein Par 5 mit 432 m hat ein Halbinselgrün, und bei den Löchern 4 und 6 verdecken Hügel das Grün beim Anspielen. Die beiden Schlusslöcher 8 mit 388 m und 9 mit 352 m und erhöhtem Grün bieten ein würdiges Finale der ersten Halbrunde.

Spielbahn # 4 Grün Par 4 (Foto: Windross Farm)

Auf den ersten Blick scheinbar leicht geht es auf der Bahn 10 mit 304 m los, aber diagonal über das Fairway verläuft ein wassergefüllter Graben, der schon mal leicht den Abschlag verschluckt.

Spielbahn # 10 Par4 (Foto: Windross Farm)

Der Mittelabschnitt der Back Nine werden durch relativ lange Par 3, 4 und 5 eingenommen, die dazu beitragen, dass die Scores der Spieler sich selektieren.

Spielbahn # 12 Par 3 (Foto: Windross Farm)

Nur 289 m lang ist die Bahn 15, aber entlang der ganzen rechten Seite wartet Wasser, welches den Slicer bestraft. Bahn 16 muss man über Wasser abschlagen und kann den Schlag ins Grün bei einer Gesamtlänge von 321 m verkürzen. Aber oft verschätzt man sich beim Drive und der Ball erreicht nicht das andere Fairway Ufer.

Spielbahn # 16 Par 4 (Foto: Windross Farm)

Windross Farm hat viele ausgezeichnete Löcher, aber wenn ich ein Signature Loch benennen sollte, dann wäre es das 161 m lange Par 3 der 17. Spielbahn. Nur Wasser zwischen Abschlagsfläche und Grün, eine echte Herausforderung.

Spielbahn # 17 Par 3 (Foto SouthernGlobeGolf)

Nur 459 m auf einem Par 5, das verlockt zum Angriff auf dem Schlussloch 18. Aber wehe, wenn der Slice einsetzt oder der Wind den Ball nach rechts abdriften lässt, die Penalty Area mit Wasser wartet auf einen vom Weg abgekommenen Ball. Auch das zweistufige Grün fordert einen akkuraten, platzierten Approach, um ein Birdie zum Ende der Runde zu sichern.

Spielbahn #18 Par 5 mit Clubhaus (Foto: Windross Farm)

Nach der Runde lädt das Clubrestaurant mit seiner dem Golfplatz zugewandten Terrasse zum Verweilen ein, um die Runde Revue passieren zu lassen und mit den Mitspielern über diesen besonderen Inland Links Kurs fachzusimpeln.
Der Club Manager Abri Burger und sein Team freuen sich auf den Besuch von Gästen.

Fakten zu Windross Farm

Coromandel – Regenwaldgeprägte Halbinsel gegenüber von Auckland mit geschichtlichem Hintergrund

Knapp 2,5 Stunden Fahrtzeit und man erreicht die Coromandel Halbinsel, das Wochenendausflugziel der Auckländer. Nur einen Fernglasblick von Auckland entfernt liegt die dünn besiedelte Coromandel Halbinsel in natürlichen Regenwald verpackt im Hauraki Gulf. 400 Kilometer leuchtend weißer Sandstrände, rustikale Dörfer, und ein regenwaldbedecktes Landesinneres sorgen für Entspannung und Urlaubsstimmung, weit entfernt vom Großstadtleben. Viele Auckländer haben hier ihren Zweiwohnsitz und natürlich auch ein Boot liegen, mit dem die Kiwis ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen und dabei dann auch noch den einen oder anderen Fisch angeln.
Benannt wurde die Halbinsel übrigens nach dem Schiff der britischen königlichen Marine “HMS Coromandel”, welches 1820 hier vor Anker ging, um Kauri-Holz zu laden.
Kurz hinter Thames taucht man in die sich verändernde Regenwald Landschaft der Coromandel Halbinsel ein.

Von Thames in den Regenwald der Coromandel Halbinsel (Foto: 970 Lonely Bay)

Die Flora mutet ein wenig nach Jurassic Park an, wobei wir doch in der vorherigen Ausgabe der Neuseeland Reportage gelernt haben, dass die neuseeländischen Inseln bereits vor der Entwicklung der Großechsen vom Gondwana Kontinent weggedriftet war.

Coromandel – Wandern, Fahrradfahren, Strand und „zur Not“ auch Golfen

Coromandel ist eine Idylle für Wanderungen. Man kann die Überbleibsel von den Goldgräbern der Region entdecken, man folgt den Wanderwegen im Karangahake Gorge und dem Coromandel Coastal, wandert an den Pinnacles mit einer Höhe von 759 m über NN oder nimmt ein Fahrrad und erkundet den Hauraki Rail Trail.

Pinnacles Coromandel Halbinsel (Foto Good Soul for You Where Kiwis holidays The Coromandel)

Wer einfach nur relaxen möchte, gräbt sich zur Ebbe am Hot Water Beach seinen eigenen blubbernden Spa-Pool und genießt das von heißen Quellen gespeiste „Thermalbad“ am Sandstrand.

Hauraki Rail Trail (Foto Good Soul for You Where Kiwis holidays The Coromandel)

Cathedral Cove “Wahrzeichen” der Coromandel Halbinsel (Foto Good Soul for You Where Kiwis holidays The Coromandel)

Die spektakuläre Cathedral Cove, das Juwel des Meeresschutzgebiets der Region, sollte man sich als Besucher nicht entgehen lassen. Da der Platz üblicherweise stark frequentiert ist, am besten am sehr frühen Morgen oder zur Dämmerungszeit.
In Coromandel Town sind besonders viele Künstler und Kunsthandwerker zu Hause, in ihren Studios, Läden und Galerien kann man stöbern, sich umschauen und natürlich auch eine Erinnerung einkaufen.
Nicht weit von Coromandel Town fährt die Driving Creek Railway durch den Regenwald, Kauri-Wälder und die Berge über eine der steilsten Bahnstrecken der Welt.
Und für die überwiegenden Golfspieler unter den Lesern, auch auf der Coromandel Halbinsel kann das kleine, weiße Bällchen vom Abschlag zum Loch bewegt werden. Erwähnen möchte ich hier Mercury Bay, The Dunes Matarangi, Whangamata Golf Club und Pauanui Golf Club. Es sind alle gute, abwechslungsreiche Country Golf Clubs, die aber über keine Fairway Bewässerung verfügen, so dass in und nach trockenen Sommerperioden der Grasanteil auf den Spielbahnen stark schrumpft.

Golf Platz The Dunes Matarangi (Foto Good Soul for You Where Kiwis holidays The Coromandel)

Coromandel – zu schade nur für einen Tag

Die Coromandel Halbinsel ist ein Mehrtagesziel und so finden sich hier viele Unterkünfte vom einfachen Zeltplatz, den Camper Plätzen, Motels und hochwertigen Lodges. Aus unserem Portfolio möchte ich stellvertretend die 970 Lonely Bay vorstellen. Diese luxuriöse Lodge ist von wunderschönen Gärten umgeben und nur wenige Gehminuten von Cooks Beach und Lonely Bay entfernt.

Cook’s Beach (Foto Good Soul for You Where Kiwis holidays The Coromandel)

Ein Spaziergang durch das Shakespeare Cliff Reserve führt zum Cooks Monument. Im Jahr 1769 landete Kapitän Cook in der Mercury Bay und ankerte dann am Cooks Beach, wo er einige Tage verbrachte und den Transit des Merkurs durch die Sonne beobachtete. Die Aussicht auf die Mercury Bay ist atemberaubend und Wanderwege führen hinunter zur Lonely Bay.
Diese luxuriöse Boutique-Lodge bietet Platz für bis zu zehn Gäste und verfügt über vier geräumige Suiten, jede mit eigenem Bad und einem Balkon oder einer Terrasse zum Entspannen im Freien.

970 Lonely Bay Lodge (Foto: 970 Lonely Bay)

Ein entspanntes Innen-/Außensolarium lädt zum Entspannen ein; die Bibliothek bietet einen friedlichen Rückzugsort, während ein gemütlicher Sitzbereich mit einem Bang & Olufsen Plasma-TV und einem Soundsystem ausgestattet ist. Mehrere Kamine sorgen an kühleren Abenden für wohlige Wärme.

970 Lonely Bay Lodge - Wohnzimmer (Foto: 970 Lonely Bay)

970 Lonely Bay Lodge - Badezimmer (Foto: 970 Lonely Bay)

Die Gäste können in den Restaurants von Cooks Beach oder Hahei speisen. Das kleine Städtchen Whitianga ist nur eine kurze Fahrt von der Passagierfähre entfernt, mit der in 5 Minuten eine Auswahl an Bars, Cafés und Restaurants erreichbar sind. Oder Sie bestellen vorab einen Koch, der Ihnen ein Dinner zaubert.

970 Lonely Bay Lodge - Gesamtansicht (Foto: 970 Lonely Bay)

Meine eindeutige Empfehlung, die Coromandel Halbinsel ist ein romantisches Ziel vor den Toren Aucklands und sollte auch bei einer Golf Tour durch Neuseeland auf die Reiseroute gesetzt werden.

Sonnenuntergang in einer der vielen Buchten auf der Coromandel Halbinsel (Foto: 970 Lonely Bay)

Die Rundreise durch Neuseeland geht weiter und in der nächsten Folge besuchen wir die Waikato Region und Taupo.

Nützliche Tipps

• Der Autor Jochen Zirfas betreibt die Reiseagentur SouthernGlobeGolf und berät gern zu allen Fragen rings um Golfreisen nach Neuseeland.
• Die wichtigsten Hinweise zu Golfreisen nach Neuseeland erfährst Du hier.
• Titirangi, den schönsten Golfplatz von Auckland hat Jochen Zirfas hier beschrieben.
• Gulf Harbour Country Club, den besten Ocean Kurs in Auckland hat Jochen Zirfas hier beschrieben.
• Der umfassende Überblick über die Golfregion Neuseeland.