Nach einer sechswöchigen Golfreise durch Neuseeland hat Jürgen Linnenbürger massig Eindrücke im Gepäck zurück nach Deutschland gebracht. Neben zahlreichen Golfrunden und kulturellen Highlights berichtet er nun bei Golf Post auch von Land und Leuten, kulinarischen Erlebnissen und der schier grenzenlosen Schönheit des Landes. Ein Reisebericht zum eintauchen und genießen also.
Golfen in Neuseeland: Sechs Wochen vom Feinsten
Im folgenden finden Sie die Ausführungen von Jürgen Linnenbürger zu seiner sechswöchigen Neuseeland-Reise:
Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung, starteten wir Anfang Februar 2017 zu unserer 6-wöchigen Neuseeland-Rundreise. Ursprünglich wollten wir "nur" Land und Leute kennenlernen, doch dann kam alles anders. Von dem Chefredakteur einer Golf-Publikation erhielt ich die Zusage, einen Bericht über die bekanntesten Plätze Neuseelands veröffentlichen zu können. Daraufhin nahm ich Kontakt zu den Golf-Managern der meisten der 12 Top-Plätze auf (Marquee-Courses) und berichtete diesen von meinem Vorhaben. Ich stieß auf großes Interesse und baute so die herrlich gelegenen, spektakulären Weltklasse-Plätze mit in unsere Route ein. Durch die vor Ort persönlich geführten Gespräche entwickelten sich wunderbare Kontakte.
Sämtliche Übernachtungen buchte ich ebenso im Voraus wie die Tee Times, was auf den zum größten Teil im Privatbesitz befindlichen Top-Plätzen erforderlich ist. Wir wohnten in 19 verschiedenen Unterkünften, die die gesamte Bandbreite der Hotellerie abdeckten. Von der Luxus Lodge bis zum einfachen Motel war alles dabei. Den Großteil verbrachten wir in ausgewählten Bed & Breakfasts, um sowohl mit deren Besitzern als auch mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen. Überall trafen wir auf freundliche, hilfsbereite Vermieter in völlig unterschiedlichen Häusern, allesamt sehr gepflegt, sauber und zum Teil mit einem außergewöhnlichen Ambiente.
Insgesamt legten wir auf beiden Inseln mehr als 6.200 km mit dem Mietwagen zurück. An den Linksverkehr und die max. 100 km haben wir uns ebenso schnell gewöhnt wie an die ständigen Round-abouts und die unzähligen One-lane bridges. Wir starteten auf der Südinsel und ‚arbeiteten‘ uns bedächtig nach Norden vor.
Die Plätze ‚Jack’s Point‘ und ‚The Hills‘ liegen vor traumhafter Kulisse
Die unglaubliche Vielfalt der Naturwunder zog uns mehr und mehr in ihren Bann. Auf der Südinsel waren es die Fjorde mit ihren mehreren hundert Meter senkrecht ins Wasser stürzenden Wasserfällen, der Helicopter-Flug mit Landung auf den schneebedeckten Gletschern der Südalpen, die unwirklichhellblau leuchtenden Seen oder die Kayak-Fahrt in der Abel Tasman Sea, bei der Robben zum Greifen nah an unser Boot herankamen. Aber auch die Wanderungen durch die Regenwälder mit ihren meterhohen Farnen und die wilden Küsten mit ihrem riesigen Strandgut beeindruckten uns ebenso wie die weitläufigen Weinanbaugebiete.
Die eindrucksvollsten Golfrunden spielten wir auf der Südinsel in und um Queenstown, das gleichzeitig das Funsport-Zentrum der Insel ist. Adrenalin-Junkies kommen hier voll auf ihre Kosten. Es wird alles geboten, was das Herz schneller rasen lässt: Bungee-Jumping, Tandem-Fallschirmspringen, Jet Boat-Fahren, Paragliding oder ein Hydro Attack Ride. Dies ist eine Fahrt mit einem als Hai bemalten Geschoss, mit dem man erst mit 80 km über den See rast, dann untertaucht und anschließend fünf Meter in die Luft katapultiert wird.
Doch auch die Golfplätze lassen den Puls ansteigen. Die Plätze ‚Jack’s Point‘ und ‚The Hills‘ liegen vor traumhafter Kulisse der Südalpen mit ihren bis zu 2.300 m hohen Gipfeln. Besonders in Erinnerung bleiben uns die 360 Grad-Ausblicke auf Jack’s Point sowie der Skulpturenpark im ‚The Hills‘, an dem an 13 Löchern z.T. riesige Werke zeitgenössischer Art vom eigentlichen Spiel ablenken.
Das Vogelgezwitscher hat uns während der gesamten Runde begleitet
Auf die Nordinsel gelangten wir mit der Fähre. Bei traumhaften Wetter legten wir in Picton in Richtung Wellington ab. Hier beeindruckte uns u.a. das Museum ‚Te Papa‘ mit seinen verschiedenen Ausstellungen zu Land, Leuten und Geschichte. Von der ‚Capital of the wind’ fuhren wir mit dem Pkw in Richtung Nordosten nach Napier, einer wunderschönen Art-Deco-Stadt an der Hawke’s Bay mit riesigen Weinbaugebieten. Nicht weit entfernt von hier liegt versteckt der Traumplatz ‚Cape Kidnappers‘ hoch auf den Kliffs mit sensationellen Ausblicken auf den Südpazifik - wieder ein absolutes Golfparadies.
Die nächsten folgten dann inmitten der Nordinsel, in Taupo, das am gleichnamigen riesigen Süßwasser-See liegt. ‚The Kinloch Club‘ und ‚Wairakei Golf & Sanctuary‘, sind ein absolutes ‚Muss’. Unterschiedlicher könnten die Plätze nicht sein. Kinloch‘ ist der einzige von Jack Nicklaus designte Platz Neuseelands und ein Inland-Links mit Weltklasse-Format.
Nur einige wenige Kilometer entfernt trifft man im ‚Wairakei‘ auf einen wunderschön angelegten Parkland-Kurs. Er ist ein Naturschutzgebiet, in dem u.a. mehr als 40 seltene Vogelarten durch einen zwei Meter hohen und 5,5 km langen Zaun geschützt werden, der den gesamten Platz umschließt.Das Vogelgezwitscher hat uns während der gesamten Runde begleitet und einige seltene Vögel zum Schmunzeln gebracht.
In dieser Region befindet sich auch der Tongariro Nationalpark mit seinen noch aktiven Vulkanen und einer grau in grau anmutenden Landschaft, die im krassen Gegensatz zu dem sonst farbenprächtigen Bild der gesamten Insel steht. Der Alpine-Crossing Rail zählt zu den bekanntesten Tages-Walking-Touren weltweit und bietet eine spektakuläre Mondlandschaft. Szenen aus ‚Herr der Ringe‘ wurden hier gedreht.
Hier brodelt und dampft es ständig um einen herum
Nur zwei Autostunden entfernt spürt man in Rotorua das geothermische Zentrum der Insel unter den Füßen. Hier brodelt und dampft es ständig um einen herum und die Schwefelgerüche blieben uns noch lange in der Nase. Die Eindrücke von den blubbernden, grauen Schlammpools sind ebenso unvergesslich wie die türkisfarbenen Seen oder die speienden Geysire. Über die Geschichte und Bräuche der Maori, den indigenen Einwohnern Neuseelands, haben wir hier vieles erfahren und ich einen unvergesslichen Haka getanzt. Dieser ist bei uns bekannt geworden durch die All-Blacks, der neuseeländischen Rugby-Nationalmannschaft, die ihre Gegner vor Spielbeginn u.a. mit einer herausgestreckten Zunge einschüchtern wollen.
Weiter im Nordosten liegt Paihia an der Bay of Islands, ein lohnenswertes Städtchen an einer traumhaften Bucht und ideal als Ausgangspunkt für die Golf-Traumplätze (Waitangi, Kauri Cliffs) hier. Bootsfahrten zu den vorgelagerten Inseln oder das Schwimmen mit Delphinen im grünblauen Ozean sind der ideale Abschluss einer once in a lifetime-Reise.
Neben der überwältigen, abwechslungsreichen Natur sind es die hohe Lebensqualität, die Freundlichkeit und die Gelassenheit der Kiwis (Neuseelands Einwohner) sowie die fantastischen Golfplätze, die dieses Land auszeichnen. Wir haben leider nur 14 der 400 Plätze des Landes kennengelernt, das die höchste Golfplatzdichte pro Einwohner der Welt zählt. Fast alle waren in dem von Golf Post angebotenen Reise-Deal dabei.
Doch diese bleiben für uns ebenso unvergesslich wie die 30 Mio. Schafe, die riesige Albatross-Kolonie in der Nähe von Dunedin, die scheuen Gelbaugen-Pinguine, die frechen Keas, die Schokoladen Easter-Kiwis, die goldgelb oder hellgrün leuchtenden Farben der unendlich Bergweiden mit ihren Rindern und Schafen, der klare Nachthimmel mit den zum Greifen nahen Millionen von Sternen, der Besuch des Rugby-Spiels der Blues in Auckland, die fantastischen Flat Whites (Milchkaffee), die hervorragenden Lamm-, Rind- und Wildgerichte, die einmaligen Grünlippenmuscheln sowie die umwerfenden Chardonnays, Pinot Noirs und Cabernet Sauvignons und, und, und ……….
Wir haben uns verliebt in das Land der langen, weißen Wolke. So haben es die Maori bei ihrer Entdeckung der Insel genannt, weil die Spitze des höchsten Berges (Mount Cook) häufig von einer langen, weißen Wolke umgeben ist. Interessierten Golfern stehe ich als Berater gern zur Verfügung, wie auch sie ihre Reise ans Ende der Welt zu einem unvergesslichen (Golf-)Erlebnis machen können. Kontaktieren Sie mich einfach unter folgender Adresse: [email protected]
Reisetipps für Neuseeland auf einen Blick