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Fanø Golf Links: Traditionelles Spiel in den Dünen

08. Jul. 2021 von Eric Effey in Fanö, Dänemark - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Der Fanö Golf Links in auf der dänischen Wattenmeerinsel Fanö ist ein echter Geheimtipp. (Foto: Twitter/@AdrianLogue)

Der Fanö Golf Links in auf der dänischen Wattenmeerinsel Fanö ist ein echter Geheimtipp. (Foto: Twitter/@AdrianLogue)

An der Küste Jütlands, im Westen Dänemarks, liegt die kleine Hafenstadt Esbjerg. Von dort fährt mehrmals die Stunde die Fähre zur nächstgelegenen Insel: Fanø. Nach zwölf Minuten Fahrzeit erreicht man die dänische Wattenmeerinsel. Mitten im dänischen Nationalpark gelegen, bietet Fanø den Gästen auf der 15 Kilometer langen Insel neben Natur, Strand und kulinarischen Genüssen, einen Golfplatz, den Fanø Golf Links.

Dänemarks einziger Linkskurs

In die Natur eingebettet, an der Westküste von Fanø, liegt mit den Fanø Golf Links der älteste Golfplatz Dänemarks. Um die „Open Golf Championship of Denmark“ auszutragen, wurde der Linkskurs im Jahr 1901 vom Schotten Robert Dunlop entworfen. Neun Löchern designte Dunlop damals, 29 Jahre später kamen weitere neun Spielbahnen hinzu. Aufgrund zahlreicher Auflagen, die Natur und Umwelt schützen sollen, sind angelegte Bunker, Düngungen und künstliche Bewässerungen auf der gesamten Anlage nicht erlaubt. Wer sich über das Nichtvorhandensein von Bunkern freut und einen einfachen Platz erwartet, der freut sich zu früh.

Strandhafer und Heidekraut dominieren die Roughs, blinde Schläge zuhauf, Nordsee-Wind, der einem um die Ohren bläst und steinharte, kleine Grüns zeichnen den Platz aus, der – kaum vorstellbar – der einzige (echte) Linksplatz in ganz Dänemark ist. Mit gerade einmal 5.600 Yards (5.120 Meter) ist der Kurs kurz, doch umso anspruchsvoller.

An der Westküste Fanös inmitten der Dünen und Natur liegt der Fanö Golf Links. (Foto: Facebook/Fanö Golf Links)

An der Westküste von Fanø liegen die Fanø Golf Links inmitten von Dünen und Natur . (Foto: Facebook/Fanø Golf Links)

Auf den ersten vier Spielbahnen wird man gut auf das eingestimmt, was einem im Laufe der Runde bevorsteht. Die hohen Roughs verschlucken ob der brettharten Fairways ein ums andere Mal den Ball, der eigentlich recht ordentlich auf der Bahn platziert wurde. Zudem machte sich der Nordsee-Wind immer wieder einen Spaß daraus, die kleine weiße Kugel in gefährliche Gefilde zu drücken.

Grün 5: Von Dünen umzingelt und uneinsehbar

An der Teebox des fünften Lochs angelangt, ist es nicht die Fahne, die einem das Ziel signalisiert, sondern ein heller Pfahl. Das gesamte Grün ist von Dünen umgeben und nicht einsehbar. Links des Grüns gibt ein altes Eisenbahnsignal an, ob das Grün frei ist oder nicht. Je nach Wind kann das Grün des 164 Meter Par-3 von Eisen 4 bis Eisen 8 angegriffen werden, wo der Ball tatsächlich landet, ist oft etwas Glückssache.

Blinde Schläge ins Grün sind keine Seltenheit und bedürfen normalerweise reichlich Platzkenntnisse. (Foto: Twitter/@AdrianLogue)

Blinde Schläge ins Grün sind keine Seltenheit und bedürfen normalerweise reichlich Platzkenntnisse. (Foto: Twitter/@AdrianLogue)

Während die Bahnen 1 bis 5 noch nah zur See liegen, geht es anschließend etwas weiter ins Landesinnere. Am Abschlag des neunten Lochs angelangt, erreicht man den höchsten Punkt des Platzes und kann seinen Blick über die Dünen schweifen lassen, welche den Verlauf der Fairways maßgeblich beeinflussen. Man hat der Natur in großen Teilen die Topografie des ganzen Platzes selbst überlassen. Und apropos Abschlag: Den gibt es so gut wie nicht, abgeschlagen wird von einer kleinen Kunstrasenmatte.

Im Fanö Golf Links gibt es keine richtige Teebox: Gespielt wird von einer Matte. (Foto: Instagram/@mueller.muehlenstrasse)

Auf den Fanø Golf Links gibt es keine richtige Teebox: Gespielt wird von einer Matte. (Foto: Instagram/@mueller.muehlenstrasse)

Die zweiten neun Löcher kamen erst im Jahr 1930 dazu, als der dänische Ingenieur Nonboe zur Tat schritt. Aufgrund vieler nicht niedergeschriebenen Änderungen des Platzes im Laufe der Zeit, ist es schwer, das Originallayout exakt zu skizzieren. Insgesamt hat Fanø zehn Par-4s, die weniger als 320 Meter messen. Dazu zählt auch die 13. Spielbahn: Vom Tee überblickt man das gesamte Loch inklusive Grün. Longhitter können auf dem 260 Meter entfernten Loch angreifen, auf Nummer sicher geht man mit einem „abgelegten Eisen 5“. Problem für beide Varianten: Rechts und links lauern Wasserhindernisse. Ein nur minimal aus der Richtung geratener Ball wird durch die harten Fairways schnell nass.

Kurzspiel-Skills à la Mickelson gefragt

Im Verlauf der Back Nine wird einem deutlich, wie wichtig hier das kurze Spiel ist. Für Annäherungen auf die durch Dünen verdeckten Grüns, die teilweise (wie auf der 17. Bahn) nur elf Meter breit sind, braucht man teilweise Skills wie Kurzspiel-Legende Phil Mickelson. Wenn man nach 18 Löchern kurz durchatmet, das Ganze resümiert, wird einem schnell deutlich, dass die Fanø Links (zumindest in Dänemark) einmalig sind. Die Tradition des Golfens gepaart mit Natur und frischer Nordsee-Brise lässt so ziemlich jedes Golferherz höher schlagen.

Zwischen den Dünen Fanös verlaufen die Fairways Richtung Grün. (Foto: Twitter/@Adrian Logue)

Zwischen den Dünen von Fanø verlaufen die Fairways Richtung Grün. (Foto: Twitter/@Adrian Logue)

Wer sich nach der Runde noch nicht genug ausgepowert hat, dem stehen gleich neben dem Golfplatz kunstrasengedeckte Tennis-Außen- und Innenplätze zu Verfügung. Auch Tierfreunde und Reiter kommen auf Fanø voll ihre Kosten. Pferde können zu Ausritten am Strand, durch die Dünenlandschaft oder in den Wäldern geliehen werden. Auf der Westseite der Insel begeistert der 15 Kilometer lange Sandstrand Groß und Klein – und wer Glück hat, kann auf der Sandbank im Südwesten im Sommer die Robben beobachten.

Golfer, die noch nicht genug gespielt haben, können nach der Fähren-Überquerung in Esbjerg angekommen, den dort hiesigen Golfclub bespielen, der zwei 18-Loch-Plätze beherbergt und mit einem gutem Pflegezustand herzlichst Gäste empfängt. (www.fanoe-golf-links.dk)


Birdies, Bernstein und Hygge

Where to be: Fanø ist die nördlichste Insel im Wattenmeer und gehört damit zum Nationalpark Wattenmeer, der wiederum in der Welterbe Liste der UNESCO steht.


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Das dänische Eiland in der Nordsee vor Jütland, rund 50 Kilometer nördlich von Sylt, hat eine Fläche von 55,78 Quadratkilometern und ist bekannt für seine kilometerbreiten Sandstrand, die großen Populationen von Kegelrobben und Seehunden, die Vogelbestände im Wattenmeer sowie den Reichtum an Bernstein. Wem also auf den Fanø Links die Birdies versagt bleiben, der wird vielleicht am Strand mit dem „Gold des Meeres“ entlohnt.


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Where to eat: Dänemarks Kulinarik-Künstler sind die Erfinder der Nordic Cuisine, der naturnahen, auf regionale und saisonale Produkte gestützten Küche, in der zu Köstlichkeiten wird, was Feld und Flur gerade – auch an unkonventionellen Zutaten – hergeben. Mit dieser Philosophie erlangten etliche dänische Restaurants internationalen Ruhm und zählen zu den besten der Welt.


Eines davon gibt es auch auf Fanø: Im Ambassaden in Nordby führen Pia und Mads Lindquist „unsere gemütliche Stube“ in entspannter Herzlichkeit – und was aus Mads Lindquists Küche kommt, ist großes Geschmackskino auf bodenständiger Basis. (www.restaurantambassadenfanoe.dk)


What to see: „Hygge“ ist groß in Mode, das dänische Wort für „Spaß, Gemütlichkeit“ steht für eine herzliche Atmosphäre, in der die guten Seiten des Lebens gemeinsam mit Lieblingsmenschen genossen werden – die dazu gehörigen Komponenten sind Verkaufsschlager, weil sie die Sehnsucht nach der Wärme des Kokons bedienen. Sønderho an der Südspitze von Fanø wiederum ist Dorf gewordene „Hygge“, die 300-Seelen-Gemeinde mit den gut erhaltenen kuscheligen Häusern aus dem 19. Jahrhundert und ihrer maritimen Historie gilt als eines der schönsten Dörfer in Dänemark.


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Where to stay: Wenn Sønderho „Hygge“ in Dorfform ist, dann wird das Gemütlichkeitsprinzip im Gasthaus Sønderho Kro in Gastlichkeit umgesetzt.


Das Hotel hat Wurzeln, die bis ins Jahr 1722 zurückreichen, bietet herrliche Aussichten auf die Marschlandschaft und das Wattenmeer und ist innen pures Wohlfühlen. – samt einer exzellenten Küche. (www.sonderhokro.dk)


Dasselbe gilt für Kellers Badehotel in Nordby, wenngleich das Haus deutlich jüngeren Datums ist. Interieur und Kulinarik machen das Strandhotel und Speisehaus zu einer feinen Adresse. Und beim Blick aus dem Salon im ersten Stock schaut man nicht nur auf die Dünen, sondern kann sich auch schon mal einen ersten optischen Eindruck von den Fanø Golf Links verschaffen. (www.kellersbadehotel.dk)


(Empfehlungen: Michael F. Basche)

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