Immer wieder stehen Golferinnen und Golfer vor der Situation, dass der im Bunker liegende Ball von kleinen oder größeren Steinen umgeben ist, die nicht nur den Schlag behindern sondern auch der Schlagfläche des Schlägers einen merklichen Schaden zufügen könnten. Wir blicken in das offizielle Regelwerk der R&A, um herauszufinden, ob das Entfernen der Steinchen oder anderer Störfaktoren im Bunker erlaubt ist.
Golfregeln: Lose hinderliche Naturstoffe und bewegliche Hemmnisse
Zunächst einmal gilt es, die Begriffe "lose hinderliche Naturstoffe" und "bewegliche Hemmnisse" zu definieren. Als lose hinderliche Naturstoffe gelten "unbefestigte natürliche Gegenstände" wie Steine, Zweige, tierische Abfälle, Würmer, Insekten oder Erdklumpen. Die R&A schränkt ein:
"Solche natürlichen Gegenstände sind nicht beweglich, wenn sie:
- befestigt sind oder wachsen,
- fest im Boden eingebettet sind (das heißt, sie sind nicht leicht aufzunehmen) oder
- dem Ball anhaften."
Ein bewegliches Hemmnis wird wie folgt definiert: "Ein Hemmnis, das ohne übermäßigen Aufwand und ohne das Hemmnis oder den Platz zu beschädigen, bewegt werden kann." Das gilt auch für Teile eines unbeweglichen Hemmnisses oder eines Bestandteils des Platzes (z.B. eine Tür oder ein Tor). Wichtig zu beachten ist jedoch außerdem: "Selbst wenn ein Hemmnis beweglich ist, darf die Spielleitung dieses zu einem unbeweglichen Hemmnis erklären."
Was tun im Bunker?
Das Regelwerk besagt: "Bevor ein Spieler einen Ball im Bunker spielt, ist es ihm gestattet, lose hinderliche Naturstoffe nach Regel 15.1 und bewegliche Hemmnisse nach Regel 15.2 zu entfernen. Dabei ist es auch erlaubt, den Bunkersand angemessen zu berühren oder zu bewegen." Wir blicken auf Regel 15.1 und 15.2.
Regel 15.1: Lose hinderliche Naturstoffe
Diese besagt, dass ein Spieler eben diese überall auf oder außerhalb des Platzes straflos entfernen darf. Dies darf er mit der Hand, dem Fuß, dem Schläger und auf jegliche andere Weise tun. Auch die Hilfe anderer Spieler darf angenommen werden. Sollte sich der Ball beim Entfernen bewegen, muss er an die ursprüngliche Stelle zurück gelegt werden. Passiert dies außerhalb des Grüns oder Abschlags - in unserem Fall im Bunker-, zieht sich der Spieler damit in der Regel einen Strafschlag zu. Als Ausnahme gilt hier der Fall, wenn der Ball während der Suche bewegt wird.
Regel 15.2: Bewegliche Hemmnisse
Auch für bewegliche Hemmnisse gilt: "Der Spieler darf straflos ein bewegliches Hemmnis überall auf dem Platz und außerhalb des Platzes auf beliebige Weise entfernen." Bewegt sich der Ball hierbei, muss er an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden. In diesem Fall bleibt die Spielerin oder der Spieler straffrei.
Wir resümieren: Steine im Bunker fallen unter den Begriff "lose hinderliche Naturstoffe", die straffrei entfernt werden dürfen, solange sich der Ball nicht bewegt. Tut er dies trotzdem, gibt es in der Regel einen Strafschlag.