Golf Club Brand

Eingebettet in einen Naturpark auf 1.000 Metern Höhe befindet sich die 18-Loch-Anlage des GC Brand in Vorarlberg. Im Jahr 1994 als 9-Loch-Platz gegründet und 2006 auf ein "echtes" Par 65 ausgebaut, bietet der GC Brand unterhalb des allgegenwärtigen Zimba-Bergmassivs ein herrliches Alpenpanorama auf die Gipfel der Schesaplana und auf den Brandner Gletscher.

Kurzes Spiel und vor allem die Eisen sind gefragt

Die Spielbahnen sind überwiegend als Hangterassen angelegt. Den Segen des geraden Standes "erkaufen" sich die Golfspieler allerdings mit dem "Fluch" teils sehr enger Landezonen. "Kurzes Spiel ist gefragt und gerade die Eisen", bestätigt dementsprechend Christoph Fröhle, der Geschäftsführer des GC Brand. Das Rauschen des Bergbachs Alvier ist ständiger Begleiter auf der Runde – als Wasserhindernis kommt er aber nur gelegentlich ins Spiel. Exzellent, zumal für einen Platz in dieser Höhe, ist der meisterschaftsverdächtige Zustand der teils anspruchsvollen Grüns – was nicht zuletzt daran liegt, dass die etwa 460 Mitglieder und die zahlreichen Gastspieler des GC Brand offensichtlich ihre Pitchmarken ausbessern.

Beste Zeit zum Spielen im Spätsommer

Als beste Saisonzeiten bietet sich zum einen der August an: Da sind die Temperaturen auch an sonnigen Tagen erträglich. Außerdem lockt die "Kulinarikwoche" im August mit Highlights nach der Runde. "Ebenfalls perfekt für entspanntes Golfen ist der sogenannte Indian Summer ab Mitte September, wenn sich die Bäume verfärben und der Anlage eine eigene Farbenpracht verleihen", findet Christoph Fröhle. Unmittelbar zuvor "gehört" der Platz traditionsgemäß der Prominenz: Ex-Skirennläufer und National-Ikone Franz Klammer veranstaltet mit der nach ihm benannten Foundation das Charity-Turnier "Golf the Mountains" – und begrüßt hierzu seit fast zehn Jahren bekannte Sportler u. a. aus der Formel 1 und dem Ski-Zirkus.

Vom ersten Abschlag bis zum letzten Putt...

... legen die Spielerinnen und Spieler auf dem GC Brand zwischen 3.383 Meter (Ladies orange) und 4.058 Meter (Herren gelb) zurück. Je wagemutiger vor allem die Herren an das Spiel herangehen, umso mehr Meter können durch – in der Regel erfolglose – Suchaktionen abseits der Spielbahnen hinzukommen, denn der Platz nimmt vor allem Drives mit hooks und slices schnell übel. Gut also, wenn der Ballvorrat stimmt. Ebenfalls empfehlenswert: Motorisierte Unterstützung in Form von E-Trolley oder E-Cart, denn zwischen manchen Bahnen geht es ordentlich bergauf.

Die Front Nine des Golf Club Brand

Mit Bahn 1 als kurzem Par 4 und gleich zwei Par 3 hintereinander geht es zu Beginn der Runde bergauf, bevor der Abschlag des Signature-Holes 4 mit einem schönen Panoramablick aufwartet. Etwa 100 Meter vor der Fahne durchzieht ein Graben die Spielbahn und zwingt zu einem sauberen Annäherungsschlag. Helikopter-like ist der Blick von Tee der zweiten Signature-Spielbahn 5, einem Par 3-Loch, hinunter auf das 120 Meter bzw. 150 Meter entfernte Grün. Eindrucksvoll auch die 6, bergab, mit leichten Dogleg nach rechts. Ein Baum, eine Hütte und schließlich ein Graben kurz vor den Grün erfordern intelligentes Course Management – und auch etwas Glück. Krasse Gegensätze auf den nächsten beiden Bahnen: Die 7 ist 77 Metern bzw. 90 Metern die zweitkürzeste Bahn, während die 8 sich unterhalb des Abschlages majestetisch über eine Länge von 435 Metern bzw. 449 Metern erstreckt.

...und die Back Nine

Praktisch ist hier zweierlei: Zum einen kommt auf der rechten Seite die 10 entgegen, so dass der Slice Drive des Rechtshänders bzw. der Leftie-Hook mit Holz 1 immer noch Chancen hat, zu 'liegen'. Zum anderen passiert man auf dem Weg zu seinem Ball das Halfway-House, dessen Dienste man jetzt und / oder nach der 10 gerne in Anspruch nimmt. Frisch gestärkt erreicht man mit der 11 das kürzeste Loch des GC Brand.

Es folgen Bahn 12 (Par 4), Bahn 13 (Par 3) und Bahn 14 (Par 4), auf denen sich zu einem hoffentlich großartigen Spielergebnis auch ein außergewöhnliches Landschaftserlebnis gesellt – wie es eben nur alpine Plätze bieten können. Vom Panorama noch paralysiert, holen einen die nächsten beiden Löcher schnell wieder in die reale Golfwelt zurück. Von Tee 15 geht es über die kleine Schlucht des Alvier auf der anderen Seite auf das Fairway der 15. Wer das Par 4 sicher spielen möchte, sollte mit seinem zweiten Schlag sicher auf dem Grün landen. Einfach ist das allerdings nicht: Es geht ordentlich bergauf, so dass die Fahne blind angespielt werden muss. Auch auf der 16, einem Par 3, ist die Fahne nicht immer zu sehen – zumindest wenn sie hinten rechts steckt und so von einem mächtigen Baum verdeckt wird. Links lauert auch noch eine der wenigen Ausgrenzen des Platzes.

Ist auch hier der Putt gefallen, kommt mit der 17 die einzige Spielbahn, die direkt am Gebirgsbach vorbeiführt. Zu weit rechts halten ist auch keine Alternative, denn aus dem Rough des Seitenhanges will man auch nicht wirklich spielen. Der Blick auf das "19. Loch" belohnt die Mühen des Anstiegs zu Tee 18. Das Grün des mittellangen Par 3 ist gut erreichbar – man muss allerdings sauber durch die Baumschneise kommen und sollte auch die beide Teiche im Tal besser nicht treffen.

Fazit: Präzision, Panorama, ProShop

Fairways und Grüns überzeugen durch ihren einwandfreien Zustand, die Spielbahnen sing gut beschildert. Motorisierte Unterstützung ist empfehlenswert - ebenso wie die rechtzeitige Reservierung von Startzeiten. Der Golfshop hält alles Notwendige bereit – und wenn nicht, ist der wohl größte ProShop Vorarlbergs gerade einmal 100 Meter entfernt. Das Restaurant überzeugt durch eine gute Auswahl an Speisen und freundlichen Service. Hunde sind im GC Brand an der Leine erlaubt.

Wunderschön: Das Brandertal

Der GC Brand liegt in einem Tal, an dessen Ende eine Seilbahn zum 2.000 Meter hohen Lünersee führt. Durchfahrtsverkehr kennt der hübsche Ort Brand daher nicht, so dass sich auch ein längerer Golf-/Wanderurlaub anbietet. Der GC Brand arbeitet mit mehr als vierzig Partnerbetrieben zusammen – vom 4-Sterne-Hotel bis zu Selbstversorger-Appartments. Die Gäste können dadurch in den Genuss von 20 Prozent Nachlass auf das Greenfee kommen.

Für golfende Wanderer wie wanderne Golfer gleichermaßen geeignet ist das 4-Sterne-Alpenhotel Zimba. Der Gründerbetrieb des Golfplatzes liegt nur etwa 300 m entfernt, ist zu Fuß gut zu erreichen und bietet auch die Möglichkeit, Golfgerätschaften unterzubringen. Die Zimmer sind modern eingerichtet und bieten nahezu alle gängigen deutschen TV-Sender. WLAN steht in der Lobby zur Verfügung. Die Küche – Chefkoch ist der Sohn der Familie – ist regional orientiert und von hervorragender Qualität. Passend dazu verbirgt sich in der Weinkarte der ein oder andere Geheimtyp, der bestens zur gebotenen Kulinarik passt. Wer es schafft, einmal auf Golfspielen zu verzichten, dem bietet Hausherr Walter Huber geführte Bergwanderungen an. Auch das Bergfrühstück und der wöchentliche Hüttenabend werden von ihm organisiert. Ein richtiges Golfhotel ist das Zimba aber (noch) nicht – denn auf der Getränkekarte fehlt der Golfer. Aber den gibt es ja glücklicherweise im Restaurant des Golfclubs.

Noch näher Am Golfplatz – kaum mehr als einen langen Putt entfernt – befindet sich das 4-Sterne-Hotel Sarotla. Wer modernes Styling mag, kann sich hier ebenfalls sehr wohlfühlen.

Danke an Dirk Heyden für diese Eindrücke!