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Golfplätze

GolfCity München Puchheim: Eine Erfolgsstory aus Bayern

28. Aug. 2017 von Jaime Tollens in Köln, Deutschland

2014: GolfCity beginnt mit der Verwirklichung einer Idee (Foto: GolfCity)

2014: GolfCity beginnt mit der Verwirklichung einer Idee (Foto: GolfCity)

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Der Golfplatz von GolfCity Puchheim ist nur wenige Autominuten westlich von München gelegen und bietet nicht nur einen Platz zum Golfen, sondern fungiert auch als Naherholungsgebiet für die Anwohner und spielt bereits eine wirtschaftliche Rolle für die Gegend. Doch lief es nicht immer reibungslos für den Golfsportpionier in Deutschland.

GolfCity: Aus alt mach neu

Der Ort, an dem der Golfplatz nun errichtet wurde, war 50 Jahre lang als Hausmülldeponie der Stadt München genutzt worden, ehe er nach 1945 renaturiert wurde. Bäume wurden gepflanzt und Wege angelegt. Die Vergangenheit lässt sich dennoch nicht leugnen: Bodenproben zeigen bis heute erhöhte Blei, Quecksilber und Arsenbelastungen, die jedoch völlig ungefährlich für Menschen sind.

Rechts die erste Hälfte des Golfplatzes, links die ursprüngliche Mülldeponie. (Foto: GolfCity)

Rechts die erste Hälfte des Golfplatzes, links die ehemalige Mülldeponie. (Foto: GolfCity)

Daher wurde die landwirtschaftliche Nutzung auf Empfehlung der Bayerischen Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau ab 1990 eingestellt. Das Gelände der Mülldeponie, die "Planie" genannt, sowie der dazugehörende Gutshof Harbeck befindet sich in Privatbesitz von Dr. Alois Harbeck. Er pflegte und renaturierte, über Jahre hinweg, die Fläche mit staatlichen Zuschüssen und aus eigenen Mitteln - doch sein Engagement fand ein jähes Ende.

Ein Unglück kommt selten allein

2009 kamen nämlich zwei Dinge zusammen: Zum einen lief das landwirtschaftliche Konjunkturprogramm Bayerns für den Gutshof Harbeck aus, zum anderen wurde in den zuständigen Behörden beschlossen, aufgrund der erhöhten Belastungswerte, eine landwirtschaftliche Nutzung der Fläche auch in Zukunft zu verbieten. Das damalige Naherholungsgebiet bot einen großen Mehrwert für die Einwohner Puchheims. Doch die Unterhaltskosten stiegen und eine Fortführung der Pflege des Privatgeländes aus eigener Tasche war nicht länger möglich.

Es musste eine Lösung her. Drei Möglichkeiten standen damals zur Auswahl:

  1. Der Anbau von Industrie-Raps zur Energiegewinnung.
  2. Das errichten einer Photovoltaik-Anlage.
  3. Das Gelände der alten "Planie" zu einem Golfplatz umzubauen.

In den ersten beiden Fällen hätte das gesamte Gelände gerodet und planiert bzw. umgegraben werden müssen. Das Naherholungsgebiet wäre dadurch verloren gegangen. Dank Alexander Freiherr von Spoercken, Vorstandsvorsitzender der Clubhaus AG, der Muttergesellschaft der GolfCity GmbH, der fest entschlossen war, seine Vorstellung von Golf nach München auf die "Planie" zu bringen, sollte die Landschaft nicht verloren gehen.

Der Beginn einer wunderbaren Geschichte

So kam es, dass ein Konzept für einen GolfCity Golfplatz in München Puchheim ausgearbeitet wurde und sich die "Interessengemeinschaft Golfplatz Puchheim" bildete.

Ungefähr zu dieser Zeit formierte sich auch das Aktionsbündnis "Kein Golfplatz für Puchheim", welches den Bau des Golfplatzes verhindern wollte. Ihr Bedenken waren die ökologischen Auswirkungen auf das begrünte Areal über der ehemaligen Mülldeponie Münchens. Bis dahin waren die Wiesen und Pfade vom Eigentümer zur öffentlichen Begehung freigegeben worden. Die Befürchtungen waren, neben dem Landschaftsschutz, auch der Wegfall der für jedermann zugänglichen Freifläche. 2009 kam es schließlich zu einem Bürgerentscheid. Aufgrund der Initiative vieler Anwohner gelang es aber, die Abstimmung zugunsten des Golfplatzes ausfallen zu lassen.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Damit stand dem Vorhaben nur noch eins im Wege: Damit dieses ungewöhnliche Projekt auf einer ehemaligen Mülldeponie umgesetzt werden konnte, brauchte es eine Finanzierung. Zu diesem Zweck wurde das erste Projekt zum Crowdfunding eines Golfplatzes in Deutschland gestartet. Ein Risiko, denn: Timing ist einer der wichtigsten Faktoren bei unternehmerischen Entscheidungen - die Idee kann gut sein, aber die Welt noch nicht bereit.

Keine 14 Tage später war eines klar: Deutschland war sehr bereit. In nur zwei Wochen wurde das Finanzierungsziel von 500.000 Euro erreicht und den Bauarbeiten stand damit nun nichts mehr im Wege.

Ende gut, alles gut

Schweres Gerät: GolfCity errichtet den Platz und scheut keine Anstrengungen. (Foto: GolfCity)

Schweres Gerät: GolfCity errichtet den Platz und scheut keine Anstrengungen. (Foto: GolfCity)

Kurz darauf begannen die umfangreichen Bauarbeiten. Damit der 9-Loch-Platz inklusive Übungsgrüns, Kurzplatz und Driving Range Gestalt annehmen konnte, brauchte es 400.000 Kubikmeter Erdreich – bedingt durch die Auflage, das gesamte Areal vor Golfplatz-Baumaßnahmen mit einem halben Meter Erde abzudecken - , die mit 70 LKW Fahrten pro Tag über zwei Jahre lang von Baustellen aus dem Umland herbeigeschafft wurden.

Doch schließlich war es soweit. 2014 wurde der Golfplatz von GolfCity in Puchheim bereits geöffnet und es gab eine große Einweihungsfeier. Zug um Zug wurde der Golfplatz weiter gebaut und es sind aktuell 9 Loch, die Driving Range und die Trainingsgrüns bespielbar. Trotz der ursprünglichen Bedenken mancher Anwohner wird der Golfplatz gut von den umliegenden Hobbygolfern und Familien angenommen. Nicht zuletzt auch durch den wirtschaftlichen Aufschwung, den die neue Destination für die Region bedeutet. Das spiegelt sich auch in dem derzeitigen Ausbau der Anlage wieder - GolfCity in München Puchheim wird um fünf Löcher und einem weiterem Kurzspielareal erweitert.

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