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Golf in Deutschland

Streit um Hologramme auf DGV-Golfausweisen

17. Apr. 2014 von Juliane Bender in Köln, Deutschland

DGV-Präsident Nothelfer beim letzten Verbandstag im April 2014. Die nächste Vollversammlung folgt am 29. November. (Foto: DGV)

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Der Streit um die Hologramme auf den DGV-Ausweisen geht weiter. Zum vierten Mal nach 2010, 2011 und 2012 wurde die vom Gut Heckenhof beantragte Abschaffung der Hologramme auch 2014 von den Clubs abgelehnt. Die Entscheidung fiel eindeutig aus: 65 Prozent der Anwesenden stimmten mit "Nein" gegen den Antrag Heckenhofs, die Ausweiskennzeichnung ab 2015 "ersatzlos" abzuschaffen. Das Argument, dass eine "Kategorisierung von Golfern, wie sie mit den Hologrammen vorgenommen wird, für die Imagepflege nicht brauchbar" sei, half dem Antragsteller nicht, auch wenn alle Clubs derzeit sehr auf eine Imageverbesserung ihrer Sportart hoffen. Nach der Abstimmung stand es schwarz auf weiß: 34 Prozent der Clubs sind für die Abschaffung des Hologramms, 65 Prozent dagegen. Es gab nur elf Enthaltungen bei knapp 900 Stimmberechtigten.

Eigens entwickelte Geschäftsmodelle für Hologramme

Grund für die Mehrheit ist wohl auch, dass einige Golfclubs inzwischen ihre Geschäftsmodelle an den Hologrammen ausrichten. Einige teilen auf dem Papier beispielsweise ihre Golfplätze so auf, dass sie sowohl silbernes als auch goldenes Hologramm an ihre Mitglieder vergeben können. Diese Clubs bekämen Schwierigkeiten, würde ihnen das Hologramm wieder genommen, munkelten die Anwesenden. Eine Stellungnahme eines Clubs, der dieses System umsetzt, war vor Ort nicht zu bekommen.

Damit bleibt die Ausweiskennzeichnung vorerst erhalten und der Streit darum wird weitergehen. Die Arbeitsgruppen des DGV und Clubs denken jedoch weiterhin über eine Reform des DGV-Ausweises und eventuell ein Award-System nach, das Vielspieler und eifrige Greenfee-Spieler honorieren würde.

Christian Montén vom GC Memmingen über das Hologramm

Wie sind die verschiedenen Ausweisvarianten entstanden?

Die freiwillige Ausweiskennzeichnung war 2008 beim Verbandstag des Deutschen Golf Verbandes beschlossen worden; die Mehrheit der Clubpräsidenten stimmte dafür. Seit der Golfsaison 2009 gibt es die verschiedenen Ausweisvarianten auf den DGV-Ausweisen der Golfclubs. Seitdem hat sich aber auch die Diskussion darüber immer wieder hochgeschaukelt.

Welche unterschiedlichen Kartenmodelle gibt es?

Insgesamt bestehen vier verschiedene Ausweisvarianten. Es gibt den Standard-DGV-Ausweis ohne Hologramm, den Ausweis mit Silber-Hologramm in zwei unterschiedlichen Ausführungen und das vierte Modell mit Gold-Hologramm. Das Silber-Hologramm trägt entweder die Kennzeichnung 'R' (regionale Clubstruktur) oder 'vS' (volles Spielrecht), das goldene ist mit dem Kürzel 'R/vS' versehen.

Was bedeuten die verschiedenen Varianten?

Durch die Kennzeichnung 'R' wird die Regionalität des Golfclubs markiert. Das bedeutet, dass 90 Prozent der Club-Mitglieder im Umkreis von höchstens 100 Kilometern des Clubs wohnen und somit die Mehrheit der Mitglieder des Golfclubs in der Region verankert ist. Die Entfernung wird auf der Basis der Postleitzahlen der Wohnorte der Clubmitglieder ermittelt. Das Kriterium 'R' ist clubbezogen. Wird es erfüllt, erhalten alle Mitglieder mindestens das silberne Hologramm mit dem Zeichen 'R' auf ihrem Clubausweis.

Das silberne Hologramm mit dem Kennzeichen 'vS' bedeutet, dass der Ausweisinhaber volles Spielrecht in seinem Golfclub hat und weder zeitliche noch räumliche Einschränkungen bestehen. Das Kritierum ist spielerbezogen.

Wenn beide Kriterien Regionalität und volles Spielrecht erfüllt sind, wird der Ausweis mit dem goldenen Hologramm und der Aufschrift 'R/vS' versehen.

Für alle Golfspieler, deren Golfclubs keines der Kriterien erfüllen oder die nicht an der freiwilligen Ausweiskennzeichnung teilnehmen wollen, wird der normale DGV-Ausweis ohne Hologramm verwendet.

Welche Folgen haben die Hologramme?

Das Hologramm soll das Solidaritätsprinzip unter den Golfclubs stützen und Golfer, die in ihrem Heimat-Golfclub u.U. nicht den vollen Mitgliedsbeitrag zahlen (silbernes Hologramm), anspornen, sich zu einer Vollmitgliedschaft (goldenes Hologramm) zu entscheiden. Auch sollte die Einführung des Hologramms verhindern, dass günstige Fernmitgliedschaften unter den Golfern allzu beliebt werden.

Die verschiedenen Hologramme sorgen jedoch für Unsicherheiten bei den Golfern, weil sie die Golfmitgliedschaften in vermeintlich 'wertigere' und 'minderwertigere' Gruppen aufteilt. Außerdem wirken sie sich auch finanziell aus: Für Golfer ohne Gold-Hologramm sind die Greenfee-Kosten in anderen Clubs oft deutlich höher als für Golfer mit Gold-Ausweis.

Andererseits erhöhen manche Golfclubs, die an der Ausweiskennzeichnung nicht teilnehmen, das Greenfee für Spieler aus Clubs, die von Spielern ohne Goldausweis ein höheres Startgeld verlangen. Viele Golfer beschweren sich über eine Vierklassen-Gesellschaft, die durch die vier verschiedenen Ausweise entstanden ist und die Stimmung unter den unterschiedlich kategorisierten Mitgliedern verbittert.

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