Auch erfahrene Golferinnen und Golfer stolpern manchmal über Regeln, die nicht so oft zur Anwendung kommen. Dabei können diese leicht zu unnötigen Strafen führen. Hier ein Überblick über einige Golfregeln, die häufig vergessen werden.
Vergessene Golfregeln: Pünktlich abschlagen – Regel 5.3a
Ein klassischer Fall: Man ist rechtzeitig am Abschlag, aber will vielleicht etwas früher starten, weil der Weg frei ist. Keine gute Idee! Regel 5.3a schreibt vor, dass man weder zu früh noch zu spät abschlagen darf. Wer bis zu fünf Minuten zu spät kommt, kassiert zwei Strafschläge. Bei mehr als fünf Minuten Verspätung ist die Disqualifikation die Folge. Zu frühes Abschlagen führt übrigens zu denselben Strafen – wird gerne übersehen.
Provisorischer Ball – klare Worte sind Pflicht
Viele Golferinnen und Golfer schlagen einfach „einen zweiten Ball“, wenn der erste in Schwierigkeiten geraten ist. Regel 18.3b verlangt aber, dass man den Ball ausdrücklich als „provisorischen Ball“ deklariert. Sagt man das nicht, gilt der neue Ball sofort als der spielende – und der erste Ball ist verloren, auch wenn man ihn später findet.
Boden in Ausbesserung – spielen oder Erleichterung nehmen?
Wenn der Ball in einem Bereich von Boden in Ausbesserung landet, denken viele, sie müssten Erleichterung nehmen. Aber das stimmt nicht immer. Regel 16.1 gibt die Wahl: Man kann straflos droppen oder den Ball so spielen, wie er liegt – falls die Lage gut ist. Es sei denn, das Gebiet ist als „No Play Zone“ markiert, dann ist Erleichterung Pflicht.
Lose Naturstoffe – was darf man bewegen?
Liegt ein Ast im Weg, ist es verlockend, ihn zur Seite zu schaffen. Laut Regel 15.1 dürfen lose Naturstoffe wie Blätter oder Äste entfernt werden. Dabei müssen die Hindernisse wirklich lose sein. Wichtiger Hinweis: Festgewachsene Äste dürfen nicht bewegt werden. Ein großer loser Ast kann hingegen entfernt werden, solange der Ball sich dabei nicht bewegt und das Spiel nicht verzögert wird. Ein berühmtes Beispiel: Tiger Woods ließ sich bei einem Turnier von mehreren Zuschauern einen großen Stein wegtragen. Wichtig ist aber immer, dass solche Eingriffe nicht das Spiel verzögern.
Ballmarkierung nicht vergessen
Ein Klassiker auf dem Platz: „War das mein Ball?“ Wer den eigenen Ball nicht klar identifizieren kann, gilt laut Regel 7.2 als verloren. Ein kleiner Strich oder ein Punkt auf dem Ball reicht aus, um Verwechslungen zu vermeiden und einen Ballverlust samt Strafschlag zu verhindern.
Ratschläge von Flightpartnern – nicht erlaubt
Es mag verlockend sein, den Mitspielern Tipps zu geben oder selbst nach einem Rat zu fragen, aber laut Regel 10.2 ist dies nicht gestattet. Die Regel erlaubt nur allgemeine Informationen wie die Lage von Hindernissen oder Entfernungen. Schwung- und Schlägertipps dürfen ausschließlich vom eigenen Caddie gegeben werden.
Diese oft vergessenen Golfregeln können schnell Strafen nach sich ziehen. Wer sie jedoch kennt und anwendet, sorgt für ein faires Spiel und vermeidet unnötige Probleme auf der Runde.