Die zweite Runde gestaltete sich für Martin Kaymer bei weitem vielversprechender als die erste und bringt dem Mettmanner für das Wochenende hervorragende Chancen ein. Die Spitze allerdings besetzen derzeit neben Charley Hoffman und Masters-Neuling Thomas Pieters auch zwei ewige "Anwärter": Rickie Fowler und Sergio Garcia wittern hier die Chance auf ihren ersten Majorsieg.
Martin Kaymer spielt sich in Position
Nachdem Martin Kaymer sich auf den Back Nine seiner gestrigen Auftaktrunde nahezu selbst demontiert hatte, war bei den Fans der deutschen Nummer eins die Hoffnung gesunken, dass der Mettmanner es ins Wochenende schaffen würde. Die Zweifler aber strafte der 32-Jährige am nachfolgenden Turniertag gekonnt Lügen: Dem Wind und den rasend schnellen Grüns auf dem Augusta National trotzte er ganze vier Birdies ab, blieb gänzlich bogeyfrei und notierte mit seiner 68 eine der besten Runden des Tages, unter anderem mit Hilfe dieses Lehrbuch-Putts:
Watch @MKaymer59 make a 30-foot downhill putt on No. 10 for his third birdie of the day. #themasters pic.twitter.com/37J1OFkhqq
— Masters Tournament (@TheMasters) 7. April 2017
Bis dato kam der Rheinländer beim ersten Major des Jahres nicht über den geteilten 31. Platz hinaus, aber mit dem Selbstbewusstsein, das er aus dieser Meisterleistung schöpfen dürfte, könnte es an den kommenden beiden Tagen für eine Top-10-Platzierung reichen - mit zwei weiteren guten Runden könnte er sogar der Spitze noch gefährlich werden. Diese liegt momentan sechs Schläge entfernt, Kaymer beendete den Tag nämlich bei insgesamt zwei Schlägen über Par auf dem geteilten 16. Platz. Dementsprechend optimistisch gab er sich später. Gegenüber Golf Post sagte er: "Das Momentum ist auf meiner Seite für's Wochenende" und noch zwei Runden wie diese seien "auf jeden Fall möglich".
Wiesberger solide, Langer raus
Auch der Österreicher Bernd Wiesberger konnte sich nach seiner 77 am ersten Tag stabilisieren, wenngleich nicht so eindrucksvoll wie Kaymer. Seine Parrunde reichte aber zumindest problemlos, um am Moving Day vom Mittelfeld aus aufzuteen. Gar nicht aufteen wird in Runde drei hingegen Altmeister Bernhard Langer. Der nämlich verpasste mit neun Schlägen über Par den Cut.
Breite Spitze verspricht spannendes Wochenende
Charley Hoffman hatte gestern mit seiner 65er Runde die Konkurrenz alt aussehen lassen. Heute allerdings brauchte der Amerikaner ganze zehn Schläge mehr als noch am Vortag, was dem Rest des Feldes die Möglichkeit gab aufzuschließen. Das ließen sich drei der Profis nicht zweimal sagen: Der Belgier Thomas Pieters punktet gleich bei seinem ersten Masters-Auftritt und geht ebenso als geteilter Führender neben Hoffman ins Wochenende wie Rickie Fowler und Sergio Garcia, die trotz ihres Ausnahmespiels bis dato vergeblich auf einen Majorsieg warten.
Allerdings haben es auch eine Menge Spieler, die sich schonmal das Green Jacket überstreifen durften, nochmal darauf abgesehen: Jordan Spieth, Phil Mickelson und Adam Scott haben noch vier Schläge Rückstand, allerdings das feste Vorhaben, dies in den kommenden Runden zu ändern.
Für Fred Couples spielt das Alter keine Rolle
Unter den vielen großen Namen und Ex-Champions, die knapp hinter der Spitze mit ähnlich guten Ergebnissen aufwarten, liegt einer, dem ob seiner 57 Jahre dafür besonderer Respekt gezollt werden muss: Während Bernhard Langer nämlich das Wochenende verpasst, brachte es Fred Couples auf eine ausgesprochen respektable 70er Runde und sitzt mit einem Schlag unter Par den teils halb so alten Spielern vom geteilten sechsten Platz aus im Nacken.
"I'm a lot older than I was when I was 30, which is kind of hard to believe."
Especially with shots like this.pic.twitter.com/3GWXmuw8cS
— PGA TOUR Champions (@ChampionsTour) 7. April 2017