Erst seit drei Jahren mischt Beaver Golf die Textil-Branche des Golfsports auf. Angefangen mit Golfhandschuhen, erweitert die junge Marke mit dem markanten Bieber-Logo ihr Sortiment stetig. Von Bambus-Tees im wiederverwendbaren Baumwoll-Säckchen, bis zu Caps aus recycelten PET-Flaschen zieht sich das Thema Nachhaltigkeit durch die Firmen-Philosophie. Stefan Simms erzählt im Interview von der Firmengründung und den Hindernissen auf dem Weg zur Vorreiter-Marke in der Nachhaltigkeitsbewegung der deutschen Golfszene.
Stylisch. Bezahlbar. Nachhaltig.
Jung und modern sollte es sein, dazu dann auch nachhaltig und bezahlbar. Das waren die Grundideen bei der Gründung von Beaver Golf vor drei Jahren. "Mir fiel in Pro-Shops auf, dass egal was du brauchst, häufig dieselben Marken vertreten sind und irgendwie hat es für mich an Style gefehlt." Simms wollte stylische Produkte schaffen, die für eine breite Masse bezahlbar sind. "Ich dachte mir also, warum haben Einsteiger nicht die Möglichkeit ein hochwertiges Produkt für einen moderaten Preis zu bekommen. Genau das ist einer der Ansätze von Beaver Golf." Simms möchte es schaffen, "dass noch mehr Leute die Chance haben, Golf zu spielen und den Sport kennen zu lernen." Das Ziel von Beaver Golf war es damals und ist es auch heute, einen Produktzyklus zu schaffen.
Ein holpriger Start für Beaver Golf
Dabei lief nicht immer alles glatt. Der Verzicht auf chemische Bestandteile in der Produktion und der große Anteil an Naturmaterialien stellte die junge Firma vor Herausforderungen. "Natur ist eben Natur und da gibt es keine Perfektion", sagte der Beaver-Golf-Gründer. "Solche Probleme mit der Qualität der Handschuhe hatten wir ganz am Anfang. Da mussten wir uns auch die Frage stellen: 'Geht das jetzt weiter oder ist hier Schluss?'", räumte Simms ein. "Aber wir haben den Turn-Around gemacht, kommunizierten das und gingen offen in die Kritik." Diese harte Probe war auch für Simms persönlich nicht leicht, handelt es sich bei Beaver Golf doch um ein Herzensprojekt. Doch durch die anfänglichen Probleme und das konstante Feedback der Kundinnen und Kunden entwickelte sich ein weiterer Grundpfeiler der Firma. "Die Kunden entwickeln bei uns das Produkt mit. Wir nehmen jedes Feedback auf und nehmen uns das wirklich zu Herzen."
Nachhaltigkeit bedeutet mehr, als nur Umweltschutz
Natürlich steht der Umweltschutz an einer wichtigen Stelle, doch auch das soziale Engagement gehört für Simms zum Gesamtkonzept "Nachhaltigkeit" dazu. "Überall, wo Menschen zusammenkommen und an Prozessen beteiligt sind, muss es auch vernünftige Bedingungen geben.", stellt Simms klar. Dabei gibt es für den Firmen-Gründer keinen Unterschied, ob es um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland oder in den Produktionsländern geht. "Dafür [für die faire Bezahlung] trage ich auch persönlich Sorge, indem ich vor Ort bin und da auch sehr akribisch darauf achte."
Neben der sozialen Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sieht Simms auch die Notwenigkeit des sozialen Engagements.
"Wir haben von Anfang an Projekte unterstützt und machen das seit letztem Jahr auch auf unserer Homepage sichtbar", erzählt er. "Wir haben erlebt, dass die Menschen mehr darauf achten, ob und was man tut." Mittlerweile unterstützt Beaver Golf so mehrere soziale Projekte im Jahr. "Das sind für mich einfach wichtige Grundpfeiler, die keinen Werbeeffekt haben, sondern die einfach da sind. Ich möchte damit zeigen, dass die Marke mit der Verantwortung, die aus unseren Umsätzen resultiert, auch was tut und wir etwas zurückgeben wollen."
Der alternative Ansatz der Marke zeigt sich auch in der Verpackung der Handschuhe. Dabei sticht nicht nur die reine Papierhülle der Handschuhe heraus, sondern auch der minimalistische Ansatz der Firma. Für Simms gehören Nachhaltigkeit und Minimalismus eng zusammen, erklärt er. Mit dem Wegfallen der Informationsflut auf der Verpackung und dem Fokus auf die hohe Qualität der Produkte möchte Beaver Golf auch ein Zeichen in Sachen nachhaltigem Konsum setzen. "Wenn du Nachhaltigkeit ein Stück weiter spinnst, erreichst du das nur, wenn du dich vom Grundgedanken mehr zu produzieren loslöst."
Das Konzept kommt an
"Also bisher gab es viel positives Feedback und das sieht man auch an den vielen positiven Bewertungen." Ein Faktor für den Erfolg der Marke ist sicherlich der moderne Style. Mit Sonnenbrille und Tattoos präsentieren sich junge Golferinnen und Golfer. Unter den Gesichtern der Marke ist auch der eine oder die andere Online-Persönlichkeit. Simms und Beaver Golf wollen den Tabu-Bruch mit den "alten Normen" des Golfsports.
Beaver Golf möchte mit ihrem Style den Golfsport aufmischen. (Foto: MB Mediaworld)
"Wir wünschen uns von unseren Kunden auch den Blick hinter die Verpackung"
Beaver Golf verzichtet bei ihren Produkten bewusst auf Gütesiegel und das aus einem simplen Grund. Simms erklärt im Interview: "Es ist leider häufig so, dass man für so ein Gütesiegel im Jahr sehr hohe Summen bezahlen muss." Damit würden die Produkte deutlich teurer werden. Doch nur weil auf der Verpackung kein Siegel zu finden ist, heißt es nicht, dass die Produkte schlecht seien, führt Simms weiter aus. "Es kann ja durchaus sein, dass die Produkte unter Umständen wesentlich nachhaltiger produziert werden, aber es durch das fehlende Siegel nicht wahrgenommen wird." Er wünscht sich daher, dass Kundinnen und Kunden auch mal genauer hinschauen. Dafür setzt sich Beaver Golf ein: "Wir wollen auch in diesem Bereich sensibilisieren und dafür sorgen, dass Kunden das Bewusstsein dafür entwickeln und genauer hin sehen."
Der Blick in die Zukunft verspricht viel
Der Trend zu einem Umschwung in der Golf-Equipment-Landschaft ist da und Marken wie Beaver Golf ebnen den Weg für diesen Umschwung. Simms ist stolz darauf, was Beaver Golf in nur drei Jahren bereits geschafft hat. Immer mehr Golfshops und Clubs schwenken um oder erweitern ihr Sortiment, um auch kleineren, nachhaltigeren Marken eine Plattform zu bieten. "Das zeigt auch, dass sich die Branche da verändert und auf einem guten Weg ist. Das werden wir mit Sicherheit auch meistern."
Beaver Golf lebt Vielfalt. (Foto: MB Mediaworld)
