Stil und Klasse in einer Oase der Ruhe
Vom nächstgelegenen Flughafen in Verona dauert die Pkw-Fahrt in das in völliger Ruhe gelegene und von einem 144 Hektar großen Park umgebene QC Termegarda Spa & Golf Resort eine Dreiviertelstunde. Die 78 Zimmer und Suiten verteilen sich auf drei Gebäude mit direktem Zugang zu einer außergewöhnlichen Thermenwelt.
Es ist Teil der QC-Termen-Gruppe, die von den Brüdern Saverio und Andrea Quadrio Curzio 1988 in Bormio ins Leben gerufen wurde. Zwischenzeitlich gehören 12 Wellness-Center und Hotels zur größten italienischen Wellness-Gruppe. Die jüngsten Mitglieder befinden sich auf Grovenors Island in der Nähe von New York und das 2022 hier in Calvagese de la Rivera eröffnete Resort.
Schon bei der Auffahrt durch die schmale Allee zu dem Renaissance-Gebäude aus dem 15. Jahrhundert kommt in mir ein wohltuendes Gefühl auf, das sich nach dem Durchschreiten der riesigen Eingangstür noch verstärkt. Meine innere Uhr wird sofort auf Ruhe und Gelassenheit gestellt.
Die offen gestaltete Rezeption des Fünf-Sterne-Resorts wirkt in dem von hohen Säulen getragenen, imposanten Eingangsbereich eher unauffällig.
Die außergewöhnliche Ästhetik dieses stilvollen, klassischen Ambientes setzt sich über die beeindruckenden Treppen bis in die Zimmer fort.
Die mit historischen Fresken versehenen Wände der fünf verschiedenen Zimmerkategorien, die schweren Vorhänge und die mit edlen Hölzern oder Natursteinen versehenen Fußböden sind weitere Charakteristika des beeindruckenden Refugiums.
Gegensätze erhöhen den Reiz
Mit dem Fahrstuhl gelange ich von der Hotel-Rezeption in den zwei Etagen tiefer liegenden Clubbereich des Arzaga Golf Clubs. Dieser zeichnet sich durch eine riesige, offen gehaltene Golfetage aus, die mit ihren Rundbögen an die Architektur des Hauptgebäudes anknüpft, sonst jedoch im völligen Gegensatz zu dem Rest des Hotels steht.
Hier treffe ich auf moderne Umkleideräume in geradlinigem Design, auf eine gläserne, transparente Golf-Rezeption, einen im hinteren Bereich einladenden Proshop, zwei gemütliche Lounge-Bereiche mit farbenfrohen, modernen Sitzelementen und riesigen TV-Screens.
Das Restaurant ‚Bistro‘ mit Bar und angeschlossener Terrasse liegt auf derselben Ebene. Alles ist stylisch und lichtdurchflutet.
Namhafte Golfplatz-Architekten
Der Ausblick von dem Restaurant und der Terrasse auf die sich darunter ausbreitenden vier Golfbahnen ist großartig. Sie gehören zu dem von Jack Nicklaus II designten Course, dem zwei 9-Loch-Schleifen der 27-Löcher-Anlage des Arzaga Golfs zu verdanken sind.
Jack’s Sohn hat ein Layout im amerikanischen Design geschaffen, das sich durch weite, offene Fairways auszeichnet. Strategisch platzierte Bunker und zahlreiche Seen und Teiche, die gleich an sieben Bahnen ins Spiel kommen, erfordern besondere Vorsicht.
Die Löcher sind großzügig gestaltet und führen durch meist flaches Gelände. Die fünf verschiedenen Abschläge bieten für jede HCP-Klasse ein passendes Angebot. Es ist ein typischer Par 72 Resort-Kurs mit einer Länge von 5.960 m von den gelben Abschlägen. Von Rot weist er eine Länge von 5.180 m auf. Er macht Freude zu spielen und erlaubt einen guten Score, vorausgesetzt, man meidet das zahlreiche Wasser. Immer wieder bietet der Platz herrliche Ausblicke auf die Berge im Hintergrund.
Die 18. Bahn, das Signature Hole, ist ein würdiger Abschluss des Jack Nicklaus Platzes. Den Drive platziert man am besten auf der rechten Seite des Fairways, denn auf der linken wird das Loch bis zum Grün gleich von zwei hintereinander liegenden Teichen begleitet.
Gary Player-like
Die restlichen neun Löcher sind der südafrikanischen Golflegende Gary Player zu verdanken. Die für ihn bekannten, teils kratertiefen, runden Bunker sind eine seiner Herausforderungen. Der Par-36-Platz beginnt steil oberhalb liegend hinter dem Hotelgebäude. Von den gelben Abschlägen kommt er auf eine Länge von 2.860 m, von den roten auf 2.495 m.
Vom höchsten Punkt des Platzes spielt man den Abschlag des ersten Loches tief in das Fairway, das als Dogleg rechts angelegt ist. Lässt man die Bunker auf der rechten Seite aus dem Spiel, ist das Grün mit dem zweiten Schlag zu erreichen.
Nach der Drei öffnet sich der Platz und verläuft bis zur Acht auf einer Ebene. Auffällig sind die wunderschön blühenden Pflanzen, die die Fairways umgeben und diesen natürliche Konturen verleihen.
So auch an der Bahn 4, die es in sich hat. Mit 538 Metern von den gelben Abschlägen ist sie nicht nur das längste und schwierigste Loch der Runde, sondern erfordert auch noch einen präzisen Schlag an einen Teich vorbei ins Grün.
Das beste Beispiel für die Vorliebe des Designers für tiefe Bunker ist die siebte Bahn. Auf dieser befinden sich gleich fünf davon in der Drive-Landezone.
Die Acht ist ein wunderschön angelegtes Par-5-Dogleg links. Nach dem Abschlag führt die Bahn tief den Hügel hinab und endet in einem von dichtem Baumbestand umgebenen Grün.
Die Runde endet mit einem Par 3, das oberhalb des Parkplatzes mit schönem Blick auf das Hotel und die Kirche des Ortes verläuft. Sein seitlich abfallendes, mehrstufiges Grün wird auf der linken Seite durch zahlreiche Bunker bestens verteidigt. Trifft man es nicht an der richtigen Stelle, rollt der Ball seitlich hinunter.
Die beiden Plätze befinden sich in einem sehr gepflegten Zustand. Trotz einiger Steigungen sind sie zu Fuß machbar, da die meisten Bahnen flach verlaufen. Elektro-Trolleys und Buggies stehen in großer Zahl zur Verfügung. Letztere sind jedoch nur auf den Wegen erlaubt.
Perfekte Trainingsbedingungen
Zu den großzügig angelegten Übungsanlagen der Arzaga Golf Academy zählen ein riesiger Übungsbunker sowie ein Chipping- und ein Puttinggreen. Spektakulär ist der Panoramablick von der abschüssigen Driving Range auf die im Hintergrund thronenden Berge. Keine andere Übungsanlage in Italien bietet eine derartige Aussicht.
Die Akademie ist technisch auf dem modernsten Stand. Sie verfügt über Trackman, BodiTrack Golf System und SAM PuttLab. Ein Golf Simulator befindet sich darüber hinaus in dem Hotelgebäude.
Zu dem Trainerteam zählt, neben zwei italienischen PGA-Pros, der texanische PGA-Pro Lukas McNair, der in den zurückliegenden Jahren mit namhaften Teaching-Pros in den USA zusammengearbeitet hat. Allein mehr als 10 Jahre war er Teil des anerkannten Hank Haney Construction Teams. Sämtliche Pros stehen für Einzel- als auch für Gruppentrainings sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene zur Verfügung.
SPA OF WONDERS
Die Idee der Brüder Quadrio Curzio war es, die Tradition der klassischen römischen Thermal-Badetherapie ‚salus per aquam’ zu revolutionieren. Auf Deutsch bedeutet dies ‚Gesundheit durch Wasser’. Ziel hierbei ist es, Orte extremer Schönheit mit bemerkenswerter ästhetischer Wirkung zu schaffen, an denen Körper und Geist regenerieren können.
Aus dem umfangreichen Angebot, das das riesige Wellness Center des Resorts bietet, fällt die richtige Auswahl schwer. Dreißig verschiedene Optionen stehen den Tages- oder Übernachtungsgästen zur Verfügung. Hierzu zählen verschiedene Panoramapools, Whirlpools, Dampfbäder, Saunen, duftende Ruheräume, Massage- und Beauty-Anwendungen. All dies verteilt sich über einen mehrgeschossigen Innenbereich und über bezaubernde Gärten, die von Hecken umgeben sind und in denen sich beeindruckende Statuen befinden.
Besonders beeindruckt hat mich der Atmospheric Pool. Während auf den Wänden des Raumes Extremwetter-Situationen projiziert werden und vorbeilaufen, gehen von der Decke unglaubliche Regenmassen auf die Badenden nieder. Man kann die Hände nicht mehr vor Augen sehen und erlebt Wasser in einer neuen Dimension.
Ein außergewöhnliches Angebot ist der täglich zwischen 17.00 - 20.00 Uhr gereichte Aperiterme Aperitif mit Sekt und Finger Food. Dieser steht den Hotel- und Tagesgästen der Therme zur Verfügung und wird im Bademantel im Café und im Innenhof des Resorts eingenommen. Schlemmen ganz in flauschigem Weiß hat schon seine besondere Note.
Das Auge isst mit
Die italienische Küche wird ihrem hervorragenden Ruf im Resort mehr als gerecht. Die kulinarische Genuss-Reise beginnt bereits bei dem vielfältigen Frühstück, das mit vielen Leckereien aufwartet, die nicht nur den Gaumen verwöhnen, sondern auch optisch beeindrucken. An die verschiedenen Schokoladen oder Kuchen könnte ich mich schnell gewöhnen.
Es ist die Liebe zum Detail, die mir, wie in vielen anderen Bereichen des Resorts, auch hier positiv auffällt. Sei es die Präsentation der Süßigkeiten und des Obstes zum Frühstück, die Zubereitung der Lunch-Gerichte durch einen Kellner am Tisch oder die kunstvolle Dekoration unseres großartigen Abendessens. Überall treffe ich auf ästhetische und anmutende Eindrücke.
Und auf viel Geschmack, denn auch das Speisenangebot lässt keine Wünsche offen. Besonders gemundet haben mir die täglich wechselnden hausgemachten Pasta und das Tartar aus bestem Dry Aged Beef, das in einem speziellen Kühl- und Reifeschrank gelagert wird.
Bravissimo QC Termegarda. Meine Sinne sind hier voll auf ihre Kosten gekommen und die Golfrunden auf den beiden abwechslungsreichen und äußerst gepflegten Plätzen haben viel Freude gemacht.
Juergen Linnenbuerger,
Im Juli 2024