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Golf Post Premium Olympische Spiele

Matti Schmid über Golf bei Olympia 2024: “Es geht weiter. In vier Jahren von vorne“

04. Aug. 2024 von Laura Gailus in Versailles, Frankreich - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Matti Schmid während der letzten Runde des Golfturniers bei Olympia 2024. (Foto: Getty)

Matti Schmid während der letzten Runde des Golfturniers bei Olympia 2024. (Foto: Getty)

Matti Schmid sorgte in der finalen Runde der Olympischen Spiele im Le Golf National nochmal für Spannung: Mit einer 67er Runde arbeitete sich der junge Deutsche auf den geteilten 29. Platz vor. Nach den Höhen und Tiefen der vorangegangenen Tage bewies Schmid am letzten Turniertag echte Nervenstärke. Schon auf den ersten neun Löchern glänzte er mit Birdies an den Löchern 2, 3 und 9. Ein Bogey an Loch 3 brachte ihn nur kurz aus dem Rhythmus. Sein souveränes Spiel brachte ihn mit zwei unter Par durch die Front Nine und ließ die Zuschauerinnen und Zuschauer auf mehr hoffen.

Schmid über Golf bei Olympia 2024: "Ich bin stolz, dabei gewesen zu sein"

Auch auf den Back Nine ließ Schmid nicht nach. Er startete stark mit einem Birdie an Loch 10, gefolgt von einem Doppelbogey an Loch 12, das kurzzeitig seine gute Stimmung trübte. Der Vorfall an Loch 12, bei dem Schmid einen Marshal traf, stellte sich als unglücklich heraus: „Bei der 12 habe ich leider den Marshal getroffen. Glücklicherweise hat er sich nur leicht am Oberschenkel verletzt. Aber der Ball sprang in eine wirklich schlechte Lage, sonst wäre er wahrscheinlich im Fairway-Bunker gelandet. Ich habe ihm gesagt, er soll nicht in der Drive-Landezone stehen, sondern sich 10 Meter weiter nach hinten stellen.“

Doch Schmid bewies Kampfgeist und konterte sofort mit Birdies an den Löchern 13, 14 und 15. Ein weiteres Bogey an Loch 17 konnte seine Entschlossenheit nicht bremsen, und er schloss die Runde mit einem Birdie an Loch 18 ab. Mit einem Gesamtscore von fünf unter Par beendete Schmid die Runde und katapultierte sich auf den geteilten 29. Platz.

Im Interview nach der Runde zeigte sich Schmid zufrieden mit seiner Leistung. Auf die Frage, ob er seinen Seelenfrieden mit seinem Desaster-Loch 18 gefunden habe, antwortete er: „Ja, ich habe meinem Caddy schon gesagt, das war die ganze Woche mein Loch. Es war klar, dass das passiert. Golf eben, ne?“

Trotz der Schwierigkeiten zeigte sich Schmid stolz auf seine Teilnahme an den Olympischen Spielen: „Es wäre so viel mehr möglich gewesen, glaube ich. Ich habe die Bälle wirklich gut getroffen und meine Fehlschläge waren nicht so schlecht, dass sie immer zu Doppelbogeys führen mussten. Es ist ein bisschen schade, aber es geht weiter. In vier Jahren geht es von vorne los.“

Matti Schmid im Interview bei Olympia 2024

Golf Post: Ja, fangen wir doch mit der 18 an. Hast du jetzt deinen Seelenfrieden gefunden?

Matti Schmid: Ja, ich habe meinem Caddy schon gesagt, das war die ganze Woche mein Loch. Es war klar, dass das passiert. Golf eben, ne?

Golf Post: Und deine Abschlussrunde, wie lief die?

Matti Schmid: Ja, wirklich wieder gut gespielt. Ein paar schöne Eisen geschlagen, gut geputtet. Es war eine sehr ordentliche Runde Golf. Einmal hatte ich ein bisschen Pech, aber sonst war es gut. Bei der 12 habe ich leider den Marshal getroffen. Glücklicherweise hat er sich nur leicht am Oberschenkel verletzt. Aber der Ball sprang in eine wirklich schlechte Lage, sonst wäre er wahrscheinlich im Fairway-Bunker gelandet. Ich habe ihm gesagt, er soll nicht in der Drive-Landezone stehen, sondern sich 10 Meter weiter nach hinten stellen. Da kann keiner einen Ball verlieren, wo er stand.

Golf Post: Machen wir mal ein Fazit. Vier Tage, sehr unterschiedliches Golf, aber ein tolles Event. Erzähl mal dein Fazit von dieser Phase.

Matti Schmid: Ja, ein richtig cooles Event. Der Zuschauer-Turnout war mega und der Support für mich auch. Ich weiß nicht, wie es bei Stephan Jäger war, aber es war echt was los. Ich habe sogar schon Gesänge über mich gehört. Mal sehen, ob die sich festsetzen, das wäre cool. Der Golfplatz ist tough. Wenn du gut spielst und die Bälle gut kontrollierst, hast du viele Birdie-Chancen und kannst tief gehen. Aber er bestraft dich schnell, und nicht nur mit Bogeys, sondern mit höheren Sachen. Es wäre wahrscheinlich nicht schlecht gewesen, hier vorher schon mal eine French Open gespielt zu haben. Meine schlechten Schläge führten alle zu Doppelbogeys. Ich hatte über 20 Birdies in der Woche, das sollte für ein gutes Ergebnis reichen, aber mit so vielen Dropshots ist das nicht möglich.

Golf Post: Was überwiegt denn, der Stolz, ein super Turnier gespielt zu haben oder die Traurigkeit?

Matti Schmid: Es wäre so viel mehr möglich gewesen, glaube ich. Ich habe die Bälle wirklich gut getroffen und meine Fehlschläge waren nicht so schlecht, dass sie immer zu Doppelbogeys führen mussten. Es ist ein bisschen schade, aber es geht weiter. In vier Jahren geht es von vorne los.

Golf Post: Wenn du jetzt nach diesem Turnier an etwas arbeiten müsstest, was wäre das?

Matti Schmid: Die Standardsachen. Ich glaube, ich bin ein ordentlicher Ballstriker. Alles innerhalb von 100 Metern kann immer besser werden.

Golf Post: Was bedeutet es für dich, bei Olympia dabei gewesen zu sein? Ist das etwas, worauf du stolz bist und woran du immer zurückdenken wirst?

Matti Schmid: Ja, ich bin stolz, dass ich schon einmal mitmachen durfte. Aber das Ziel ist natürlich, weiter nach vorne in der Weltrangliste zu kommen, um jedes Mal dabei zu sein, mindestens.

Golf Post: Wie unterscheidet sich das Olympische Turnier von einem Major, einem PGA-Turnier oder dem Ryder Cup?

Matti Schmid: Den Ryder Cup kann ich nicht beurteilen. Es spielen weniger Leute mit, das heißt, man will unbedingt nach vorne kommen und pusht vielleicht teilweise zu hart, weil nur die Top 3 zählen. Für den achten Platz bekommt man nichts, obwohl das bei jedem anderen Turnier ein gutes Ergebnis wäre. Vielleicht hat mich das auch ein bisschen gekostet, ich weiß es nicht, mal schauen.

Golf Post: Und wie war die Stimmung im Vergleich zu anderen Turnieren?

Matti Schmid: Es war wie Volksfest-Stimmung, ganz anders als bei Majors. Ich weiß nicht, ob das an Olympia oder an Frankreich lag, aber die Leute waren richtig gut drauf, haben nach jedem Loch geklatscht. Es hat mich eher an ein Tennis-Event erinnert. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Golf Post: Glaubst du, es liegt daran, dass viele Nicht-Golfer hier sind?

Matti Schmid: Ja, das kann gut sein. Und ich finde das absolut positiv.

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