Matti Schmid verspielt am zweiten Tag des Golfturniers bei Olympia 2024 seine gute Ausgangslage. Nachdem der 26-Jährige am Donnerstag vielversprechend mit drei unter Par ins Clubhaus gekommen war, fiel er am Freitag im Le Golf National auf einen Gesamtscore von eins über Par zurück. Auf seiner 75er Runde (+4) kassierte er gleich zwei Doppelbogeys und schlug insgesamt drei Bälle ins Wasser. Hinzu kam eine für ihn unglückliche Entscheidung eines Referees (lesen Sie mehr dazu im Interview mit Matti Schmid weiter unten).
Die Medaillenträume des PGA-Tour-Spielers dürften damit dahin sein, denn die Spitze liegt nach zwei Runden des Golfturniers bei Olympia 2024 schon 14 Schläge entfernt. Mitte der Back Nine kam Schmid mit zwei Birdies in Folge noch einmal auf und es schien, als könne er seinen Score halbwegs beisammen halten und wieder Selbstvertrauen schöpfen. Doch an der letzten Bahn fand erst sein Abschlag das Wasser links des Fairways und auch der folgende Schlag ging baden. Sichtlich geknickt von seinem Ergebnis hatte der Bayer zunächst keine Erklärung parat, was genau zum schwachen Ergebnis geführt habe. Dennoch wolle er natürlich an den beiden verbliebenen Tagen noch einmal angreifen und alles geben.
Matti Schmid im Interview bei Olympia 2024
Golf Post: Matti, es begann gestern so vielversprechend. Wie groß ist die Enttäuschung heute?
Matti Schmid: Sehr groß! Heute lief einfach nicht gut. Es hat angefangen mit einem wirklich dummen Bogey auf der Sieben. Dann habe ich hinten raus ein bisschen Pech gehabt und ein paar Fehler gemacht. War nix...
Golf Post: Kannst Du Dein heutiges Ergebnis an etwas fest machen?
Matti Schmid: Nein, ich habe die Bälle noch nicht einmal so schlecht getroffen. Keine Ahnung... Auf den paar Fairways, die ich verfehlt habe, waren die Bälle alle im Wasser. Von den Putts wollte auch keiner rein. Das war der große Unterschied zu gestern, dass ich mir überhaupt kein Momentum mehr erspielt habe. Und wenn es dann irgendwie die ganze Zeit schlecht läuft, dann passieren auch andere Sachen, sage ich mal. Aber eigentlich habe ich die Bälle echt nicht so schlecht getroffen.
Golf Post: Auf 15 und 16 gab es noch zwei Birdies. Da hatte man das Gefühl, dass Du mit so einem positiven Momentum aufhören könntest. Und dann die 18, was war da los?
Matti Schmid: Ein kleiner Pull mit dem Dreierholz und der ist dann leider einen Meter ins Wasser gegangen. Dann eigentlich ein gutes Eisen 7, das vielleicht ein bisschen mit dem Wind zu stark gedreht ist und dann noch zurück ins Wasser gerollt ist. Es lief einfach nicht.
Golf Post: Du bist jetzt bei eins über Par, die Spitze liegt im Moment bei elf unter. Was rechnest Du Dir noch aus?
Matti Schmid: Keine Ahnung. Ich spiele jetzt einfach Golf und dann schauen wir.
Golf Post: Du hast am ersten Tag gezeigt, dass etwas geht, wenn du den Rhythmus hast. Abschreiben muss man das Turnier noch nicht, oder?
Matti Schmid: Nein, das sowieso nicht. Beim Golf ist immer alles möglich.
Golf Post: Es gab auf der Zwölf eine Situation, in der Du einen Referee gerufen hast. Was war da los?
Matti Schmid: Ich hatte einen ziemlich großen Erdhügel hinter meinem Ball und da waren überall Löcher drin und da sind Ameisen rausgekommen. Dann habe ich einen Ruler kommen lassen und gesagt, das ist in meiner Schwungbahn. Ich habe keinen Drop bekommen. Obwohl ich versucht habe, sehr steil an den Ball zu kommen, habe ich trotzdem den Hügel noch mitgenommen. Es war ein riesiger Ameisenhaufen, wo auch Tausende rausgekommen sind, aber es gab keinen Freedrop.
Golf Post: Das klingt so, als ob das einfach so ein Scheißtag war.
Matti Schmid: Ja, es war ein Scheißtag.