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Golftraining

Golf-Mythos Nr. 1: Weiter schlagen mit Kraft

13. Jan. 2020 von Steffen Bents, Fully Qualified PGA Professional in Köln, Deutschland

Wie hängt die Länge eines Golfschlages mit der aufgewendeten Kraft zusammen? Steffen Bents löst auf. (Foto: Getty / bentsgolf.com)

Wie hängt die Länge eines Golfschlages mit der aufgewendeten Kraft zusammen? Steffen Bents löst auf. (Foto: Getty / bentsgolf.com)

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Im Unterricht kommt immer wieder die Meinung einiger Spieler auf, es ginge darum, mehr Kraft einsetzen zu müssen, um eine Verbesserung der Länge eines Golfschlages zu erreichen. Es wurde mir sogar von einigen Spielern erklärt, in welcher Phase man dazu extra Power geben sollte. Dabei sind einige der Meinung, es sollte gerade im letzten Teil der Bewegung, also kurz vor dem Ballkontakt, noch einmal bewusst Beschleunigung aufgenommen werden. Und das mit Krafteinsatz der Hände und Arme.

Wie verteilt sich die Kraft wirklich?

Um nun analysieren zu können, ob das stimmt und Kraft eine Ursache für mehr Länge ist, muss man wissen, wie sich Kraft allgemein zusammensetzt. Einfach erklärt wird Kraft unterteilt in Maximalkraft, Schnellkraft und Kraftausdauer. Wenn der Spieler nun von „mehr Kraft“ spricht, meint er in der Regel die Maximalkraft. Die Fähigkeit, Kraft bewusst einzusetzen, kann eigentlich ausschließlich eben diese Maximalkraft. Daher sollte dieser Teil von Kraft bei einem Schwung keine große Rolle spielen, da eine Verbesserung der Maximalkraft sich nicht wirklich auf die Länge des Golfschlages auswirkt.

Kraftausdauer brauchen wir im Golfschwung hingeben überhaupt nicht. Sie hilft eher Sportlern, die über eine längere Zeit viel Kraft (Maximalkraft) bereit stellen müssen. Ruder- oder Laufsport sind zum Beispiel Sportarten, wo sie wesentlich wichtiger ist.

Die Schnellkraft als Schlüssel zum Erfolg

Der Kraftanteil, der den größten Anteil an einer Verbesserung der Länge eines Schlages hat, ist zweifelsohne die Schnellkraft. Sie bedient sich einer Art Kraftstoß, welcher bei einem Schlag von Nöten ist. Sie hilft jedem Sportler, der eine Schlagbewegung ausführen muss. Diese Zusammensetzung der Muskulatur jedes einzelnen Menschen stellt unterschiedliche Voraussetzungen für die Entwicklung von Schnellkraft bereit. Der Sporttyp „Sprinter“ wird daher immer mehr Schnellkraft produzieren können als der Ausdauertyp. Zudem kann man diese Kraft nicht so einfach „mal eben“ einsetzen. Schnellkräftiger zu werden ist möglich, aber leider komplex und mit viel Training verbunden.

Daher ist der Mythos „weiter schlagen mit Kraft“ nicht komplett zu widerlegen, da Teile Kraft durchaus hilfreich für mehr Länge sein können. Schnellkraft hat also den stärksten Einfluss auf die Verbesserung der Länge.

Da der Spieler mit seiner Aussage „weiter schlagen mit Kraft“, aber die Maximalkraft meint, bedeutet dabei mehr Kraft nicht mehr Länge!

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