„Mein ganzes Leben lang hatte ich immer den Drang, Dinge besser zu machen als jeder andere.“ (Mildred Didrikson Zaharias)
Mildred Ella Didrikson Zaharias wird am 26. Juni 1911 in Port Arthur als Tochter des gebürtigen norwegischen Seemanns Ole Didrikson und seiner Frau Hannah Marie Olsen als Mildred Didrikson geboren. Genannt wird sie allerdings nur "Babe", was auf eine Geschichte in ihrer Kindheit zurückzuführen ist. Als junges Mädchen schlägt sie in einem Baseballmatch insgesamt fünf Homeruns. Angelehnt an den damals besten Baseballspieler, Babe Ruth, erhält Didrikson ihren Spitznamen. Didrikson ist schon früh ein wahres Multitalent und kann in mehreren Sportarten überzeugen. Während ihr Vater Ole Didrikson in Norwegen als Tischler und Schiffsschreiner arbeitete, scheint ihre Mutter Hannah Marie Olsen, eine bekannte Skifahrerin und Skaterin ihr den Sport in die Wiege gelegt zu haben. In der frühen Kindheit zieht es die norwegische Familie dann ins texanische Beaumont. Dort entdeckt "Babe" neben dem Baseball auf der Highschool insbesondere den Basketball für sich und schließt sich nach Abschluss der Schulzeit einem Team in Dallas an, mit dem sie zwei nationale Titel einfährt.
Mildred Didrikson - das sportartenübergreifende Multiltalent
Mit Blick auf die olympischen Spiele in Los Angeles wendet sich Didrikson der Leichtathletik zu. Die Qualifikation für den olympischen Wettbewerb stellt für "Babe" keinerlei Probleme da. Bei gleich acht Disziplinen geht sie an den Start und landet fünfmal auf dem Siegerpodest. Bemerkenswerter Fakt: dabei stellt Didrikson drei Weltrekorde auf. Auch bei den Spielen ein Jahr später dominiert "Babe" nach Belieben. Drei Start, drei Weltrekorde, zwei Gold- und eine Silber-Medaille stehen am Ende zur Buche. Dabei sind die Disziplinen in denen das Multitalent dominiert, so vielseitig wie sie selbst. Die beiden Goldmedaillen holt Didrikson im Speerwurf und bei den 80 Meter-Hürden. Die Silbermedaille hingegen im Hochsprung. Nach den olympischen Spielen in Los Angeles "Babe" nicht mehr unbekannt und wird plötzlich zur Nationalheldin.
Olympia nur als Zwischenstopp?
Was die meisten zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, "Babe" verfolgt schon wieder andere Pläne. Die olympischen Spiele waren scheinbar noch nicht genug für Didrikson. Auch eine erneute Teilnahme bei den nächsten Spielen, in den gleichen Sportarten stehen nicht zur Debatte. Vielmehr legt Didrikson 1935 den Fokus auf den Golfsport. Eine neue Sportart, ein neues Ziel. Doch der Weg beginnt für Didrikson steinig und nicht so glatt wie nahezu alles vorher in ihrem Leben. Didrikson erhält, aufgrund von zu wenig Golf-Erfahrung den Amateurstatus nicht und muss vorerst die Beine still halten. 1938 geht sie deswegen auf die US PGA Tour und spielt mit der Los Angeles Open ein Männerturnier mit, jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Die zweifache Olympiasiegerin Didrikson verpasst den Cut.
Von olympischen Goldmedaillen zum Golf-Champion
Während Didrikson den Cut bei der Los Angeles Open verpasst, lernt sie abseits des Platzes, Georges Zaharias, kennen und später auch lieben. Der Sportpromoter und Wrestler spielt selbst bei dem Turnier mit, nachdem er mit Freunden in einer Privatrunde, die magische 80-Schläge-Grenze unterboten hat. Didrikson war direkt von Zaharias angetan, schließlich schlägt er den Ball weiter als sie selbst und strahlt das Ebenbild eines Mannes aus. "Babe" heiratet am 23. Dezember 1938 ihre große Liebe George Zaharias und wird nun zu Mildred Ella Didrikson Zaharias. Fortan unterstützt George seine Frau als Manager, was sich auch in den nächsten Jahren ausgezahlen sollte.
"Babe" Zaharias versucht es 1945 erneut bei der Los Angeles Open der PGA Tour und war diesmal erfolgreich. Zaharias übersteht als erste Frau einen Cut bei einem Männerturnier und ging somit in die Geschichte des Golfsports ein. Zwei weitere Male gelingt der gebürtigen Norwegerin dieses Kunststück in diesem Jahr. Mit der British Open 1947 holt sich Zaharias den ersten großen Titel ihrer Karriere. Zehn Majortitel und 72 weitere Turniersiege sollten in ihrer Laufbahn folgen. Als Höhepunkt ihrer Karriere kann man sicherlich das Jahr 1950 anführen, in dem sie mit der Western Open, der US Open und der Titelholders Championship drei Majors gewinnt und den "Grand Slam" perfekt macht. Im selben Atemzug sichert sie sich auch Platz eins der Geldrangliste.
"Babe" Zaharias: Majorsiege | Jahr | |
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Western Open | 1940, 1944, 1945 und 1950 | |
US Open | 1948, 1950 und 1954 | |
Titelholders Championship | 1947, 1950, 1952 | |
Anzahl weitere Siege | 72 |
Mildred Didrikson Zaharias erliegt schwerer Krankheit
Mildred Didrikson Zaharias wird 1951 in die Hall of Fame of Womens Golf aufgenommen und gilt als Mitgründerin der LPGA Tour. 1953 erhält Babe Zaharias die schockierende Diagnose Krebs. Mit großer Geduld und einem unbändigen Willen, den "Babe schon als Golferin kennzeichnete, stemmt sie sich gegen die schwerwiegende Krankheit. Leider ohne Erfolg. Im Alter von 45 Jahren verstirbt das Multitalent im September im texanischen Galveston. Zaharias hat keine Kinder und hinterließ ihren Mann George.