Der Wandel des Golfsports ist in aller Munde. Die Entwicklung zur Freizeitgesellschaft und die moderne Spaßkultur beeinflussen die Ansprüche an den Golfmarkt und Angebotsausrichtung der Golfanlagen. So einzigartig wie jede Anlage sind auch die Ansätze zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. Bei Golf Post, dem Digitalen Zuhause für Golfer, lesen Sie, wie sich Betreiber und Manager das Spiel in Zukunft vorstellen.
160 Hektar, zwei Golfplätze, 94 Zimmer, fünf Restaurants, Wellness mit In- und Outdoorpool, eine charmante Untertreibung namens GolfHütte und die Kinderstube RabbitClub, alles getragen von lässiger Perfektion und entspannter Gastlichkeit: Wer in Sachen Reiseziele eine Best-Practice-Antwort auf die Widrigkeiten der weiten Welt sucht, der findet sie im Spa & GolfResort Weimarer Land. Beispielsweise und erst recht in diesen Corona-Zeiten, wenn viele sich fragen: Warum in die Ferne schweifen …?
Im Weimarer Land haben sie die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Golf-Zukunft erkannt und ihre Weichen entsprechend gestellt, lange bevor das Corona-Virus und die Beschränkungen einer Pandemie den Blick in die Kristallkugel trübten. „Erfolgreiche Anlagen bieten ihrer Zielgruppe mehr als nur den Golfsport“, betont Thomas Mönch, Prokurist und Golfmanager des Resorts, und nennt als Beispiele „Geselligkeit mit Freunden und Familie, schönes Ambiente, gutes Essen, Kinderclubs, Fitness- und Wellnessbereiche, Gesundheitszentren, Events und Kurzplätze“. In diesem Reigen ist Golf mehr Freizeitbeschäftigung und Lebensgefühl denn leistungsorientierter Sport.
Golfsaison geht fast nahtlos in Wellnesssaison über
Mit so einer Konzeption lassen sich auch veritable Krisen einigermaßen schadlos überstehen. „Der Lockdown hat uns 19 Prozent des durchschnittlichen Jahresumsatzes gekostet. Das kann man in der Hotellerie und in der Gastronomie nicht komplett kompensieren, weil sich Betten und Tische nun mal nicht in beliebiger Stückzahl an den Gast bringen lassen. Aber nach Stand der Dinge kommen wir mit einem leichten blauen Auge davon“, erzählt Mönch. „Auch, weil wir bis in den November zu 90 Prozent ausgebucht sind.“
Die Saison verlängere sich fast nahtlos bis in die Winter- und Wellness-Saison hinein, sagt er, „weil die Menschen irgendwie Urlaub machen wollen“. Wohl dem, der dann ein derartiges Refugium bieten kann, eines in idyllischer Landschaft und vor den Toren einer kulturellen Attraktion wie der Bauhaus- und Goethestadt Weimar zudem.
Erstgäste und einstige Fernreisende
Im Weimarer Land erleben sie aktuell eine im Schnitt um zehn Prozent höhere Auslastung als 2019, eine Erhöhung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 2,5 auf 3,5 bis 4 Tage und jede Menge Erstgäste, die letztlich den Corona bedingten Wandel des Inlandstourismus belegen. „Leute, die früher in den europäischen Süden gefahren sind, habe die Hemmschwelle überwunden, entdecken jetzt den deutschen Osten – und sind begeistert“, so Mönch. Dazu kommen vormalige Fernreisende, die ihr um Flugkosten erweitertes Urlaubsbudget nun in die hiesige Tourismus-Wirtschaft einbringen.
Neuer 9-Loch-Executive-Parcours …
An dieser Stelle ist es wieder mal Zeit für das Zitat des großen Schweizer Schriftstellers Max Frisch von der Produktivität einer jeden Krise, sofern man ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nimmt. Unbenommen all der vom Corona-Virus unverschuldet getroffenen Schicksale deckt die Pandemie schonungslos, weil im Zeitraffer, strukturelle oder systemische Schwächen und konzeptionelle Webfehler auf, die sich vormals in der Geschäftigkeit des Alltags wohlfeil kaschieren ließen. Und sie belohnt letztlich innovatives Denken und Tatkraft, solche Beispiele gibt es gleichermaßen genug. Kurz: Wer nicht mit der Zeit geht, die nun mal schnelllebig, volatil und rasch veränderlich ist, der geht halt mit der Zeit.
Deswegen wird im Spa & GolfResort Weimarer Land auch dieser Tage an den Stellschrauben gedreht und kräftig geackert. Im Wortsinn quasi. Denn das Designbüro Städler Golf Courses ist wieder am Werk. Inhaber Christoph Städler und sein Projekt-Architekt Achim Reinmuth sind Freunde des Hauses, seit sie erst den Bobby Jones Champion Course konzipiert und daraus später den Goethe sowie den Feininger Course entwickelt haben; jetzt verwandelt Reinmuth die bestehende 3-Loch-Kurz-Anlage in einen 9-Loch-Executive-Parcours vom Stil der großen Brüder.
… und Halle fürs Indoor-Training
„Wir schieben richtig Erde für die acht Par-3-Bahnen und das eine Par 4, es ist Wasser im Spiel, der Platz führt teils durch den Wald und so weiter“, verdeutlicht Thomas Mönch. Spätestens zur Saison 2022 soll der goldene Ball geschlagen werden. Dazu kommt eine Halle samt Simulatoren und TrackMan-Analyse fürs Indoor-Training – womit dem leistungssportlichen Aspekt doch Rechnung getragen wird.
Und noch eine andere Zielgruppe haben die Weimarer-Land-Macher im Blick. All jene nämlich, die das Reisen in Corona-Zeiten aufs und ins Wohnmobil umsteigen ließ. Mönch: „Wir überlegen intensiv, an geeigneter Stelle auf unserem Gelände einen Caravan-Park einzurichten, um diesen Gästen ebenfalls ein Angebot zu machen.“
Stringente Stilsicherheit
Wo und wie auch immer das umgesetzt wird, es trägt garantiert die unverwechselbare Handschrift der Besitzerfamilie Grafe, die seit 2010 aus den Ruinen des einstigen slawischen Bauernhofs Gut Krakau und den umliegenden Ländereien ein Ensemble macht, in dem Holz, Stein, kräftige Textilien und Leder zu einer Symbiose aus handfester Eleganz, schöner Haptik und heimeliger Wärme verschmelzen. Die Stringenz der Grafe‘schen Stilsicherheit zieht sich durch bis zum „Corporate Design“ der Außenbeleuchtung – Perfektion zeigt sich halt vor allem im Detail.
Struktur in Stein gemeißelt, Wandel gestaltet
Hausherr Matthias Grafe, der sich mit Ehefrau Astrid um jede noch so winzige architektonische Besonderheit gekümmert und in schier unglaublicher Detailversessenheit Farben, Baumaterialien, Stoffe und vieles mehr selbst ausgewählt hat, zitiert in diesem Zusammenhang gern seinen Vater: „Mit Plastik so viel Geld verdienen, dass man sich Holz leisten kann“, lacht der Unternehmer, der mit seinen drei Brüdern im benachbarten Blankenhain einen führenden Hersteller von Farbgranulat-Additiven und Compound-Kunststoffen leitet. Die passende Metapher liegt auf der Hand: In seinem Resort sind Struktur und Tragfähigkeit buchstäblich in Stein gemeißelt und in stabiles Holz geschnitzt – aber der Wandel wird selbst gestaltet.