Die Hitzewelle ist da. Wer sich bei diesen Temperaturen auf den Golfplatz wagt, sollte ein paar Dinge beachten. Ob heiße Tage in Deutschland oder ein Urlaub in der Sonne: Bei Temperaturen über 30 Grad und mehr und reichlich Sonneneinstrahlung ist es wichtig, sich ausreichend und gut einzucremen, um seiner Haut den richtigen Schutz zu gewährleisten, rät Dr. med. Guido Siebenhaar. Der Hautarzt und Allergologe besitzt eine eigene Praxis in Solingen und weiß, worauf es beim Thema "Sonnenschutz" ankommt und was die Golfer vor und nach der Runde beachten sollten.
Das Interview ist Teil der Reihe Golf und Gesundheit, in der die Golf Post Gesundheitsexperten Daniel Philipp und Maruks Zilligers über alle Belange des Golfsports informieren, die das Spiel gesünder machen. Mehr über Daniel Philipp und Markus Zilligers erfahren Sie hier.
permendo: Worauf sollte der Golfsportler im Hinblick auf Sonnenschutz achten?
Dr. med. Guido Siebenhaar: Grundlegend ist es ratsam, sich mit dem Thema Sonnenschutz auseinanderzusetzen und diesen dann auch zu betreiben. Dazu zählt zum einen der Schutz durch das Eincremen der Haut mit einem Sonnenschutz, der idealerweise Lichtschutzfaktor (LSF) 50+ beträgt. Dieser Schutz sollte in etwa alle zwei Stunden durch Nachcremen erneuert werden. Die beim Golfspiel getragene Kleidung ist ebenso wichtig wie eine passende Kopfbedeckung.
permendo: Wie sollte man sich auf eine Golfrunde vorbereiten?
Dr. med. Guido Siebenhaar: Idealerweise cremt man sich bereits 30 Minuten vor Beginn des Golfspiels ein, wählt die richtige Kleidung und achtet auf eine Kopfbedeckung. Die Kleidung sollte ebenfalls vor der Sonne schützen, dabei muss aber auf das richtige Material geachtet werden. Leichte Bekleidung beispielsweise aus Leinen bildet keinen ausreichenden Sonnenschutz, da sie die UV-Strahlen nicht aufhält. In diesem Fall müsste also auch unter der Kleidung eingecremt werden. UV-undurchlässige Stoffe sind die ideale Wahl. Weiterhin ist es ratsam eine Kopfbedeckung zu tragen, um den Kopf vor Sonneneinstrahlung zu schützen.
permendo: Was sollte man während des Golfspiels beachten?
Dr. med. Guido Siebenhaar: Während des Golfspiels ist der Sportler häufig direkter, aber ebenso häufig auch indirekter Sonneneinstrahlung ausgesetzt z.B. Reflektion durch Wasser. So schützen einzelne Wolken oder gar eine geschlossene Wolkendecke nicht gänzlich vor UV-Strahlen, weshalb auch bei Bewölkung auf den Sonnenschutz zu achten ist. Dennoch sollte gerade bei direkter Sonneneinstrahlung über längere Zeiträume immer wieder versucht werden, sich im Schatten aufzuhalten. Der Sonnenschutz sollte regelmäßig erneuert werden, also sollte die Sonnencreme zum festen Inventar während des Golfspiels gehören.
permendo: Welche Maßnahmen sollte man nach einer Golfrunde beachten?
Dr. med. Guido Siebenhaar: Generell sollte man bei hohen Temperaturen darauf achten den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen, also ausreichend zu trinken. Sollte man sich zu lange in der Sonne/Hitze aufgehalten haben, so gilt es die Haut zu kühlen. Dafür empfehlen sich Mittel auf wässriger Basis, da diese die Wärme am besten abführen. Sinnvoll wären beispielsweise handelsübliche Aprés Lotions oder ein Aloe Vera Gel.
permendo: Gelten hinsichtlich des Sonnenschutzes besondere Vorsichtsmaßnahmen bei Golfspielen im Ausland?
Dr. med. Guido Siebenhaar: Generell ist die UV-Strahlung nicht in allen Regionen gleich und kann durchaus stärker sein als bei uns. Je nach Ort und auch Jahreszeit, kann die Wichtigkeit und Intensität des Sonnenschutzes variieren. Der Sonnenschutz sollte bestenfalls immer betrieben werden und der Golfsportler sollte sich vorab über ein sinnvolles Ausmaß informieren. Besonders in der Mittagszeit sollte jedoch besondere Vorsicht vorherrschen. Auch ist der Schutz, den Wolken vor der Sonne bieten, nicht überall gleich und sollte deshalb nicht als ausreichend betrachtet werden.
permendo: Welche Körperpartien sind besonders gefährdet?
Dr. med. Guido Siebenhaar: Besonders gefährdet sind alle Körperpartien, die beim Golfsport nicht durch Kleidung geschützt sind. Allen voran der Kopf, wenn keine Kopfbedeckung getragen wird und ganz besonders bei Männern mit Glatze. Am Kopf tritt der helle Hautkrebs, welcher durch intensive und häufige Sonneneinstrahlung hervorgerufen werden kann, mit am häufigsten auf.
Aber auch das Gesicht mit den sogenannten Sonnenterassen (Nase, Stirn, Jochbein), welche besonders viel Sonne abbekommen sind besonders gefährdet. Häufig vergessen werden auch die Ohren, welche selbst beim Tragen einer Basecap, immer der Sonne ausgesetzt sind und daher besondere Aufmerksamkeit benötigen. Gleiches gilt für Hände/Handrücken und Unterarme.
permendo: Gibt es noch weitere Aspekte, die der Golfsportler hinsichtlich seiner Haut beachten sollte?
Dr. med. Guido Siebenhaar: Golfer, genau wie alle anderen Menschen, die regelmäßig der Sonne und somit einer höheren Exposition von UV-Strahlen ausgesetzt sind, sollten die Möglichkeit einer Hautkrebsvorsorge unbedingt wahrnehmen.